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Showdown

Showdown

Titel: Showdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Müller
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Studium der Wirtschaftswissenschaften am … Amherst College, Massachusetts, USA . Nein, sie haben kein Déjà-vu, es ist dieselbe Universität, die auch Giorgos Papandreou und Andreas Georgiou besucht hatten. Danach studierte Samaras gleichfalls in Harvard.
    Die Tatsache, dass jemand eine amerikanische Universität besucht hat, ist natürlich kein Indiz dafür, dass er auch automatisch die Interessen der USA vertritt. Das anzunehmen wäre in der Tat Unfug. Interessant ist es aber, dass sämtliche griechische Ministerpräsidenten der letzten Jahre ihre Ausbildung in den USA absolviert haben. Sind die griechischen Universitäten tatsächlich so schlecht?
    Bei Samaras wird es sehr interessant sein zu beobachten, wie die Geschichte weitergeht, denn allem Anschein nach tritt er in die Fußstapfen von Kostas Karamanlis. Auch er ist Chef der Nea Dimokratia, und auch er hat sich oft für eine »orthodoxe Achse« mit Russland starkgemacht. Bereits im Januar 2012 war er – damals noch als Oppositionsführer – zu Besuch in Russland bei Vladimir Putin. Dort erklärte er, Griechenland könne jetzt jeden Freund gebrauchen, und ein solcher »wertvoller Freund« könne Russland sein. Putin betonte in dem Gespräch Russlands Interesse an Investitionen in griechischer Infrastruktur, Häfen und Eisenbahnen. Beide bekräftigten den Ausbau der Pipeline South Stream, und Putin bekundete sein Interesse, in Griechenland bei der Produktion von Energie (?!) aktiv zu werden und dabei erzeugte Überschüsse nach Italien zu exportieren. – Es wird interessant sein, zu beobachten, ob rund um Samaras der nächste Grisham-Krimi entsteht.
    In jedem Fall bleiben nach der Lektüre der letzten Seiten, unabhängig von allen Interpretationen, knallharte Fragen übrig, auf die es bisher keinerlei offizielle Antwort gibt.
    Warum verschweigen die deutsche Politik und die Medienlandschaft die Existenz riesiger Öl- und Gasvorkommen in Griechenland? Warum treiben wir Griechenland in bürgerkriegsähnliche Zustände durch immer weitere sinnlose Sparprogramme, die zu einer Verelendung der Gesellschaft und einem Zusammenbruch der Wirtschaft führen? Warum streichen wir Griechenland Hunderte Milliarden an Schulden, geben ungesicherte Garantien, anstatt gemeinsam mit den Griechen die Öl- und Gasförderung anzuschieben? Wenn die Euro-Staaten einen Bruchteil der Hilfsgelder in die Hand nehmen würden und gemeinsam mit der BASF -Wintershall, die in den letzten Jahrzehnten immer wieder bei den griechischen Energiefeldern mitgemischt hat, der österreichischen OMV und der italienischen Eni die Kohlenwasserstoffgewinnung anfahren würde, wäre all das nicht nötig. Griechenland könnte seine Schulden problemlos nicht nur finanzieren, sondern sogar zurückzahlen. Griechenland würde zu einem zweiten Norwegen. Die Abhängigkeit von russischem Gas würde drastisch sinken und nicht durch neue Abhängigkeiten von dritten Mächten ersetzt. In Griechenland würde ein enormes Konjunkturprogramm durch Investitionen in Energieinfrastruktur, Häfen etc. entstehen. Das wäre die richtige Grundlage, um die allfälligen Strukturreformen im griechischen Staatswesen mit Unterstützung der griechischen Bevölkerung voranzutreiben.
    Was zum Teufel machen wir hier eigentlich? Welches Spiel spielen unsere Politiker, oder wissen sie wirklich nicht, was hier gerade vor sich geht? Ich weiß nicht, welche Variante mir mehr Sorgen bereiten würde.
    Wenn man den offiziellen Stellungnahmen von Politikern deutscher oder griechischer Nationalität zuhört, liegt die eigene Empfindungskurve irgendwo zwischen belustigt und schockiert.
    Papandreou 2009 : »Wir besitzen kein Erdöl, oder zumindest haben wir noch keines gefunden.«
    Staatssekretär Giannis Maniatis: »Wir sind weder Saudi-Arabien noch Norwegen.«
    Energieminister Evangelos Livieratos dämpft die Erwartungen 2012 : »In Griechenland gibt es … eine Psychose mit Kohlenwasserstoffen, die keinen Sinn hat … es wird viel Lärm um nichts gemacht.«
    Viel Lärm um nichts?
    Nun, eine Studie der Deutschen Bank London spricht von potenziellen Einnahmen aus Kohlenwasserstoffen allein aus der Region südlich von Kreta in Höhe von 427 Milliarden Euro innerhalb weniger Jahre und schätzt die hieraus entstehenden Nettoeinnahmen des griechischen Staates auf 214 Milliarden Euro. Allein damit wäre ein großer Teil der griechischen Schulden bezahlt. Die restlichen riesigen Öl- und Gasvorkommen sind bei dieser Rechnung noch gar nicht

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