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Showdown

Showdown

Titel: Showdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Müller
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zur Fed durchrufen: »Jungs, schmeißt die Druckerpresse an, zwei Wochen dürften reichen!« Und den Chinesen mit den Wäschekörben voller frischer Dollarnoten oder einer schmucken Platinmünze nach Hause verabschieden. Wir erinnern uns an John Conally, Richard Nixons Finanzminister, und seinen treffenden Satz aus den 1970 er Jahren: »Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem!«
    Doch zurück zu den erdrückenden Schuldenbergen. Wir erkennen, dass wir kein Schuldenproblem haben, denn allen Schulden stehen ja genauso viele Guthaben gegenüber. Wir haben also lediglich ein Verteilungsproblem.
    Schulden und Geldguthaben stehen sich auf der Welt gegenüber wie in einem Spiegel. Geld kann nur durch neue Schulden entstehen. Das bedeutet aber auch, dass Schulden nur durch die Vernichtung von Geldguthaben wieder verschwinden können. Geld und Schulden sind untrennbar miteinander verbunden. Daher muss ich oft lachen, wenn Politiker zu erklären versuchen, man könne die Schulden durch Sparen in den Griff bekommen. Das mag für die vielgerühmte schwäbische Hausfrau durchaus gelten, aber eben nicht für ein Finanzsystem. In vielen Ländern der Welt ist diese Schulden-Guthaben-Spreizung bereits so weit ausgeufert, dass die Menschen und somit der Staat, der für sie steht, dies nicht mehr stemmen können.
    Die Folgen sehen wir in Griechenland, Spanien, aber auch in Deutschland und den USA . Dieser Zusammenhang ist der absolute Kern der aktuellen weltweiten Schuldenkrise. Um das Problem zu lösen, gibt es nur einen Weg. Die Spreizung der Schere zwischen Geldvermögen und Schulden muss wieder verringert werden. Einfacher ausgedrückt: Es müssen Schulden abgebaut werden. Da Schulden und Geldvermögen genauso eng miteinander verbunden sind wie Lucky Luke und sein Schatten, ist es vollkommen klar, dass man innerhalb des Systems Schulden nur abbauen kann, indem man Geldguthaben abbaut. Schulden und Guthaben müssen im gleichen Maße gegeneinander neutralisiert werden. Das geschieht seit Jahrhunderten im Wesentlichen immer wieder auf drei mögliche Arten.
    Variante 1: Schuldenschnitt. So wie es Griechenland gemacht hat. Griechenland entscheidet beispielsweise, einen Teil seiner Schulden zu streichen. Sagen wir einmal Schulden im Wert von 100 Milliarden Euro werden gestrichen. In der gleichen Sekunde werden 100 Milliarden Euro an Geldvermögen gestrichen. Nämlich bei all jenen, die diese Anleihen von Griechenland besessen haben. Das können Banken, Privatpersonen, Unternehmen oder eben auch Lebensversicherungen sein. Der Schuldner Griechenland freut sich, er ist seine Belastung los. Den Schaden haben dann eben die Kunden jener Lebensversicherung. Schulden und Guthaben wurden ersatzlos vernichtet.
    Variante 2: Durch Steuererhöhungen. Der Staat führt eine Zwangsabgabe für Reiche ein. »Sie besitzen drei Millionen Euro? Herzlichen Glückwunsch! Ab Morgen haben Sie nur noch zwei Millionen. Den Rest ziehen wir als Steuer ein, um unsere Staatsschulden zu tilgen.« Auf diese Weise verschwinden vom Konto des Bürgers eine Million Euro. Gleichzeitig zahlt der Staat eine Million Euro seiner Schulden bei einer Bank zurück. Eine Million Schulden und Guthaben wurden neutralisiert. Schulden und Guthaben wurden ersatzlos vernichtet.
    Da aber sowohl Variante 1 als auch Variante 2 in der Vergangenheit häufig zur Situation »Rübe runter« für so manchen Staatsfürsten geführt hat – wenn auch neuzeitlich eher im übertragenen Sinne –, verlagert man sich seit geraumer Zeit lieber auf
    Variante 3: Inflation. Das Wort kommt aus dem lateinischen »inflare« = aufblasen. Jetzt ist das ein Begriff, der einem recht gerne in den Sinn kommt, wenn man über Politik nachdenkt, hier rührt es jedoch eher vom Aufblasen der Preise. Preise für Waren werden teurer. Wer die Hintergründe der Inflation auf unterhaltsame Art näher beleuchtet haben möchte, dem empfehle ich einmal mehr das Buch – na, Sie wissen schon … Aber wie kann ich mit sich aufblasenden Preisen Schulden und Guthaben neutralisieren?
    Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Million Euro Schulden. Ihr Nachbar, der Sack, hat hingegen eine Million Euro Guthaben auf der Bank. Für Sie bedeutet das manch schlaflose Nacht, für Ihren Nachbarn auch, allerdings aus einem anderen Grund. Der lässt jeden Abend in der City die Puppen tanzen. Doch eines Morgens wachen Sie auf, gehen zum Bäcker und stellen überrascht fest, dass sich die Brötchenpreise ziemlich aufgebläht haben. Ein

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