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Showman

Showman

Titel: Showman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Trennung mehr. Doris war sie selbst, und sie war der Showman!
    ***
    Es gab für mich keine andere Lösung, aber diese Tatsache mußte ich erst einmal verkraften, obwohl sie nicht so fern lag, wie ich hätte annehmen können. Schließlich hatte sich der Showman auch ihr gegenüber in einer anderen Gestalt gezeigt, nun aber war er zu Doris geworden und hielt sie unter Kontrolle.
    Ich stand bewegungslos da. Nur der Lampenstrahl zitterte leicht, und sie blieb auch so stehen, daß ich weiterhin ihre klauenartige Hand anleuchten konnte.
    Die Finger wiesen nach unten. Ihre Spitzen schimmerten naß von meinem Blut, aber die Schmerzen hatte ich vergessen. Wichtig war einzig und allein Doris, die gleichzeitig eine Feindin war und mir ebenfalls leid tat.
    Daß Suko alles mit angesehen hatte und sich in der Nähe aufhielt, das wußte ich. Er tat das gleiche wie ich, wartete erst einmal ab, um zu sehen, was Doris vorhatte.
    Die zog ihre Hand zurück. Ich sah sie nicht mehr im Lichtschein, dafür das Gesicht, in das ich hineinleuchtete. Es gehörte noch der Frau, wie ich sie kannte, aber es war trotzdem anders, denn die Haut hatte einen dunklen Schatten bekommen. Der Mund war etwas schief. Er stand auf und zitterte.
    Ich wartete darauf, was diese Person weiterhin unternehmen würde.
    Oder was der Showman tat, der in ihr steckte, denn er diktierte ihre Handlungen. Er hatte sie übernommen und ihr den freien, menschlichen Willen geraubt.
    Suko, der nun zu mir gekommen war, zeigte sich entsetzt. Eine Gänsehaut rieselte über seinen Rücken. Er sprach das aus, was ich dachte. »Wir sind zu spät gekommen, John. Leider zu spät.«
    Ich stimmte ihm zu, wollte auch einen Vorschlag machen, wie wir es schafften, Doris einzufangen, aber das Gesetz des Handelns riß sie an sich.
    Sie bewegte sich so schnell, daß wir nicht mehr handeln und sie aufhalten konnten. Sie hatte sich nach hinten geworfen, war auf die Motorhaube geprallt und darüber hinweggerutscht. Auf der anderen Seite verschwand sie, der Wagen stand jetzt zwischen uns und ihr wie eine gute Deckung. Vielleicht wäre nichts geschehen, hätte ich mich nicht von Suko ablenken lassen!
    Suko hatte gehandelt. Er war bereits gestartet und lief um das flache Heck herum. Er wollte Doris von der Seite her packen, doch er hatte nicht mit der Raffinesse des Showman gerechnet.
    Urplötzlich stoppte ihn das grelle Licht. Es loderte vor ihm auf, es war eine Wand, die auf ihn zuraste und ihn blitzartig einhüllte. Ich kam auch nicht mehr rechtzeitig genug an ihn heran. Suko stand im Licht, er malte sich dort überdeutlich ab, und wahrscheinlich würde er dort auch verbrennen, wenn es nicht gelöscht werden konnte.
    Keine normalen Flammen, kein normales Licht, aber die Reaktionen waren wohl gleich.
    Ich schrie ihn an, hoffte, daß er mich hörte, hatte die Lampe fallen lassen und warf ihm das Kreuz zu. Ob Suko es auffing, bekam ich nicht mit, jedenfalls tauchte mein Kreuz in das Licht hinein, spürte diese mächtige Gegenkraft und strahlte selbst auf.
    Weißes, wunderbares, helles Licht, das sich über den Hinterhof legte wie der Glanz eines besonderen Sterns. Ich schaute zu, wie dort zwei Energien stumm gegeneinander kämpften und sich nicht aufhoben, denn eine Seite war stärker.
    Auf sie konnte Suko vertrauen, der in der Mitte stand und sich nicht wehren konnte.
    Mein Kreuz vernichtete den anderen Schein, aus dem plötzlich selbst Köpfe hervorjagten, in die Dunkelheit hineinstiegen und dort zerplatzten wie Feuerwerkskörper.
    Wir sahen nicht mal, daß dünne Asche- oder Staubreste zu Boden regneten.
    Sie waren einfach verschwunden. In der hellen Kraft des Kreuzes untergegangen – wie auch der gelbe Schein des Showman.
    Die Dunkelheit fiel wieder zurück, als hätte jemand einen Vorhang zugezogen. Ich kam im ersten Moment damit nicht zurecht, auch Suko hatte seine Schwierigkeiten, aber er konnte normal gehen und bewegte sich von dieser Stelle weg.
    »Das ist es dann wohl gewesen«, sagte er mit einer Stimme, die sieh anhörte, als wollte er seinen eigenen Worten nicht mehr trauen.
    »Komisch – Licht gegen Licht. Dein Kreuz hat es geschafft, und du hast es nicht mal aktivieren müssen.«
    »Ja«, sagte ich. Es klang nicht überzeugend, und das merkte auch mein Freund.
    »Du bist nicht zufrieden, John?«
    »Nein. Du denn?«
    »Ich auch nicht.«
    »Eben.«
    Er hatte das Kreuz aufgehoben und gab es mir zurück. Ich steckte es wieder in die Tasche. Mit gerunzelter Stirn schaute ich zu Boden.

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