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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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er: Klugscheißer.
    «Bloody old bastard!» kam es retour.
    Sie stießen mit den Gläsern an, dass das Bier überschwappte, um sie dann in einem Zug zu leeren. Kiren hatte an ihr immer bewundert, dass sie wie ein Kerl saufen und wie eine Sirene verführen konnte. Und dass sie trotz ihrer ausschweifenden Wesensart im Job absolut diszipliniert war. Sie war voller erstaunlicher Gegensätze und in ihrem Fach eine der wandlungsfähigsten Talente, die er kannte. Und eine der begehrenswertesten Frauen, die auf Erden wandelten.
    «So far so good» sagte er und stellte das Glas unsanft auf dem Tresen ab. «Was liegt an und mit wie vielen Jahren muss ich rechnen, wenn wir dafür verknackt werden?»
    Georgia leerte ihr Glas und ließ sehr undamenhaft heraus, was sie sich in Sabrinas Gegenwart sicher verkniffen hätte. «Venus und Adonis» gab sie ihm dann das Stichwort und orderte die zweite Runde.
    Er nickte, Anerkennung im Gesicht. «Jetzt tust du's also doch noch... ich hätte da jemanden für dich. Guter Kumpel. Guter Beleuchter. - Hast du schon Pläne, wo?»
    «Kein Ding, ich mach' das schon klar. Ich muss Kontakte machen. Ich möchte, das du denkst an mich, wenn Partys angesagt sind.»
    Kiren hielt ihr seine behaarte Pranke hin, zog sie mit ruppiger Herzlichkeit zu sich heran, als sie einschlug, und sagte: «Welcome back, darling! Dein Zuhause ist die Bühne - du gehörst nicht dahin, wo du warst. Was für eine gottverdammte Verschwendung! ... Hättest dich früher mal an mich wenden sollen. Ich hätte was für dich gehabt - letztens erst: Besetzung für ein 1-A-Musical. - Aber vielleicht bist du ja stimmenmäßig eingerostet inzwischen.»
    Georgia tat sich keinen Zwang an und ließ ihn ohne erst zu überlegen hören, dass die Stimme fit war. Der kurze Ausschnitt des Refrains eines ihrer derzeit mit der Band geprobten Songs übertönte die gesamte Geräuschkulisse des Lokals, einschließlich der irischen Musik. Köpfe wandten sich um, das sie umgebende Stimmengewirr verstummte. Georgia sang, als stünde sie allein daheim unter der Dusche, unbeirrt ihren Text, zog schließlich den letzten Ton gekonnt in die Länge und bewies trotz ihres beachtlichen Zigarettenkonsums erstaunliches Lungenvolumen. Die Folge ihrer spontanen Darbietung waren neugierige, befremdliche und anerkennende Blicke - und nachfolgender Applaus, unter anderem von Kiren, den sie überzeugt hatte. Stimmen und Gläserklirren setzten wieder ein, wie zuvor, und Georgia widmete sich ihrem Bier, mit der beiläufigen Bemerkung: «Ohne Einsingen. - Bin ich gut?»
    «Am dreizehnten ist eine Party bei Talbach, da kommst du hin» bestimmte Kiren. «Der ist dir ein Begriff, oder? Sind noch ein paar andere Regisseure da und ein Theateragent. Ein paar Schauspieler und Tänzer, von denen du einige vielleicht noch kennst. Wir kriegen dich schon wieder ins Business, Kleines, wenn du mir versprichst, dass du dich fit genug fühlst.»
    «Das bin ich» erklärte Georgia in festem Ton.
    «Du hättest das Zeug gehabt, ganz groß zu werden» sagte Kiren mit sanft anklingender Bitterkeit. «Hast dir deine Karriere versaut, bevor sie richtig angelaufen ist. Mit deinen Makeln in der Vita wirst du immer nur Zweitbesetzung sein. Es holt dich ein, sobald du die Treppe raufsteigen willst.»
    «Ich weiß» entgegnete Georgia. «Es ist mir egal. Ich will nur spielen.»
    «Das wirst du, Dickschädel. Das wirst du.»
    Sie besiegelten den Pakt, wie es echte, gewiefte Australier tun, und Georgia hatte wieder einmal zu heftig geladen, als sie mit einem Taxi zu Manuel fuhr.
    Bevor sie einschlief, schwor sie mit einem Eid der Sauferei und den Drogen ab. Sie würde sie nicht mehr brauchen, um innere Leere zu füllen.
     
     
     
     
     
    ***
     

«Frau Sommerfeld, hier ist eine junge Dame» sagte der Pförtner am Telefon, «die sie gerne sprechen möchte. Wenn sie mal einen Moment herunter kommen könnten?»
    Sabrinas Herz tat einen kleinen Sprung. «Sicher. Ich komme sofort. - Sagen sie ihr, ich bin sofort unten - sie soll nicht wegfahren!»
    «Mach' ich» versprach der Pförtner und hing ein.
    «Schau dir das mal an» hörte sie einen ihrer Kollegen, der am Fenster stand und hinausblickte, zu einem anderen sagen: «jetzt fahren die Weiber schon solche Geschosse wie die V-Max. Ist denen denn gar nichts mehr heilig?»
    «Normalerweise» erwiderte der Angesprochene und lehnte sich ebenfalls ans Fenster, «fahren solche Frauen die Maschinen nicht. - Sie lehnen im neonfarbenen Tangabikini dran

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