Showtime! (German Edition)
und sehen klasse dekorativ aus.»
Sabrina verließ in gemäßigtem Tempo das Büro, legte im Flur bereits einen Schritt zu und erreichte das Tor im Eilmarsch.
Georgias Strahlen zur Begrüßung war das willkommenste Ereignis des Tages. An der Hand zog sie sie außerhalb des Sichtbereiches der Kollegen, küsste sie und schloss sie fest in ihren Arm. Sie hielt sie so innig umschlungen, dass Georgia sich zu wundern begann. «Darling, was ist denn?» fragte sie ahnungslos an. «War es so schlimm für dich, dass wir uns nicht gesehen haben? Hast du mich so vermisst?»
Sabrina streichelte ihre Wange und schmiegte sich schweigend an sie. Mit den Gedanken bei dem, was sie von Kim erfahren hatte, schwor sie sich: sollten sie zusammen bleiben, würde sie Georgia mit aller Kraft vor allem und jedem beschützen, das oder der ihr jemals Schaden zufügen könnte. Sie würde alles tun, damit ihr nie wieder wehgetan werden würde.
«Brini? Irgendetwas nicht in Ordnung?» erkundigte sich Georgia erneut und schob sie ein Stück von sich weg, um sie anzusehen. «Hey Süße... weinst du? Ein üblen Tag gehabt?»
«Nein. Es ist nichts.» Sabrina nahm sich zusammen. «Es ist nur... schön, dich zu sehen.»
«Mmmh. Na gut. Ich bin ja Freudentränen gewöhnt, wenn ich vermisst werde.» Sie lachte Sabrina an. «Du hast mir auch gefehlt. - Kannst du Feierabend machen?»
«Noch nicht. Treffen wir uns um halb vier zu Hause?»
«Nö, ich nehm' dich einfach jetzt mit. Schau, ich hab' dein Helm dabei.»
«Kindskopf.» Sabrina wuschelte mit der Hand durch ihre Mähne. «Du wirst die paar Stunden schon noch ohne mich schaffen.»
«Ich schon» wandte Georgia ein und musterte sie. «Aber du? - Sag' einfach, bei dir hat's gebrannt oder so. Dann lassen die dich gehen.»
«Ich kann nicht andauernd blaumachen! Du willst wohl, dass ich gefeuert werde! Weißt du noch, letzte Woche? Und davor, am -- »
«Schatz, bitte» versuchte Georgia sie zu erweichen. «Ich brauche dich. Ich habe dich so lange nicht gehabt. Ich will, dass du bei mir bist!»
Sabrina gab sich geschlagen. Wenn Georgia ihre schönen braunen Augen einsetzte und einen mit diesem verlorenen Bambiblick ansah, gelang das niemandem. «Na schön. Fahr schon mal nach Hause. Ich bin in zwanzig Minuten da. Ich sag', ich hätte die Handwerker vergessen oder so.» Sie küsste sie. «Bis gleich.»
Voller Stolz sah sie Georgia nach, als sie mit dem Motorrad davonbrauste.
... Von wegen: dekorativ daneben stehen... die Herren dort oben müssten schon einen Sonderstatus haben, um überhaupt als Sozius mitfahren zu dürfen.
Sabrina erwartete wundervolle Stunden, als sie wenig später die Wohnung betrat. Was sie jedoch tatsächlich erwartete, war eine ziemlich aufgebrachte Georgia, deren erste Frage sich auf die Sporttasche im Wohnzimmer bezog.
«Wie kommt die hierher?» fragte sie argwöhnisch. «Die Sachen habe ich nicht mitgebracht.»
Sabrina vermutete nichts allzu böses, als sie ihr sagte, dass Kim sie gebracht hätte, und war erschrocken, als Georgia sie ungehalten anfuhr: «Sie war hier?! Und du sagst mir nichts? - Wann war sie hier? - Du hast sie doch nicht rein gelassen, oder? - Hast du?!»
«Warum regst du dich so auf?» entgegnete Sabrina in ruhigem Ton. «Ich hätte es dir doch eh gesagt. Sie hat angerufen und kam gleich am nächsten Tag. Wenn ich dich erreicht hätte, dann hätte ich dich gebeten, herzukommen - aber du hast ja ewig das Handy ausgeschaltet!»
«Hast du sie rein gelassen?!»
Warum war das nur so wichtig? Litt Kim unter Kleptomanie? Oder dachte Georgia, sie sei bei ihrem Besuch bewaffnet gewesen oder hätte die Wohnung verwanzen wollen?
«Nein, ich habe sie nicht rein gelassen» log Sabrina vorsichtshalber. «Sie hat mir die Tasche gegeben und ist wieder gegangen.»
«Hinter mein Rücken!» rief Georgia erbost. «Das ist typisch! - Und hat sie vorher gefragt, ob ich da bin? Hat sie gesagt, sie will, dass ich nicht da bin?»
Sabrina nickte. «Schon. Sie hat gesagt, sie will dir nicht unbedingt begegnen. - Okay, hätte ich gewusst, dass du so hyperallergisch reagierst, hätte ich ihr nicht zugesagt. Sie wollte die Sachen herbringen und das war's. Mach doch nicht so einen Aufstand deswegen, Georgia.»
«Nicht unbedingt begegnen!» wiederholte Georgia tüksch. Ihr Gesichtsausdruck wurde sehr verklärt, als sie ihr gestenreich klar machte: «Sie war hier, um dich abzuchecken! - Was hat sie dir erzählt? - Hat sie `ne Menge Müll über mich erzählt,
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