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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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fürs Bett brauchen, wären sie ein klasse Kompost.» Und schlussendlich ihr Leitsatz: «Ich weiß, ich lüge viel, aber: Letztendlich besteht der Charme einer Frau aus Illusionen. Das geht bei der Schminke los, geht über schöne Worte bis hin zum gespielten Orgasmus. Die Leute wollen getäuscht werden.»
    Derartige Worte dienten nicht eben als Hoffnungsträger, was das Zusammensein mit ihr betraf - und erst recht nicht den Tiefgang ihrer soeben gemachten Liebeserklärung.
    «Ich weiß, was du denkst» sagte Georgia und erriet tatsächlich, was in ihr vorging. «Du traust mir nicht. Ich bin die Frau, von der Männer wünschen, dass sie nie ihren Frauen begegnet... ich bin ein eiskalter Ladykiller, unwiderstehlich. Ein unwiderstehliches, skrupelloses Arschloch und eine Trophäe für eine Nacht, aber keine zum Heiraten - das denkst du. Du denkst, ich bin ein Miststück und eine Lügnerin, stimmt's?»
    «Hart ausgedrückt, aber ... so was in der Art, ja» gestand Sabrina lachend. «Beweise mir das Gegenteil, wenn dir daran liegt.»
    «Geht nicht. Ich habe so ein mieses, lausiges, schlechtes Karma.» Georgia zog sie fest an sich und küsste sie übermütig. «Aber ich arbeite daran.»
     
     
     
     
    ***
     

Während Sabrina sich bemühte, ihrer Arbeit ohne weitere, gravierende Unterbrechungen nachzugehen, tüftelte Georgia eifrig an ihren Plänen. Nach wie vor wurde fleißig Dope vertickt, um den Geldfluss nicht versiegen zu lassen. Und sobald die Nachwirkungen der Kollision mit Ginger verschwanden, wurden Dates nach Möglichkeit auf den Vormittag verlegt, um Sabrina nicht merken zu lassen, dass sie keineswegs vorhatte, auf diese Erwerbsmöglichkeit zu verzichten. Ließen sich Treffs am Abend nicht vermeiden, gelang es ihr, dies zu verschleiern, denn ihre Solo-Aktivitäten waren zahlreich und nicht nachvollziehbar. Auch Bandproben, zu denen sie in Wirklichkeit kaum noch ging, mussten als Alibi herhalten. Sie stellte Kontakte wieder her, die sie abgebrochen hatte, traf Theaterleute, die ihr bei der Inszenierung des Shakespeare-Dramas ‚Venus & Adonis' behilflich sein konnten. Auch ehemalige Schauspielkollegen, die mit aktuellen Neuigkeiten aus der Branche auf die Sprünge halfen.
    Ganz nebenher stellte sie an sich eine neue, nie vermutete Eigenschaft fest: so etwas seltsames wie Häuslichkeit . Die Zeit, die ihr blieb, verbrachte sie mit Sabrina seit neuestem am liebsten daheim, zu zweit und ungestört. Statt sich mit ihr ausnahmslos ins Getümmel zu werfen, genoss sie zwischendurch ruhige, beschauliche Zweisamkeit. Sie wollte sogar Kochen lernen und ließ sich dazu herab, im Haushalt zu helfen.
    Ein Kurztrip nach Paris kam Georgias Art, ihre Gefühle auszudrücken, näher als mühsam gestammelte Liebeserklärungen. Sie überraschte Sabrina mit Flugtickets und gab ihr ein Wochenende lang das Gefühl, der Mittelpunkt ihres Universums zu sein, damit sie wusste, was sie ihr bedeutete.
     
     
     
    Sabrina konnte ihr Glück kaum fassen, als sie bei strahlendem Sonnenschein händchenhaltend eine Seine-Fahrt unternahmen, Notre Dame in ganzer Pracht an ihnen vorbeiglitt und Georgia sie unter einer der vielen Brücken romantisch küsste.
    «Kneif' mich mal, ich glaube, ich träume» flüsterte sie ihr zu, glücklich wie nie. Ihr Strahlen wetteiferte erfolgreich mit der Pariser Sonne, und auch der Umstand, dass Georgia ihrer Aufforderung frech nachkam und sie mit Wonne in den knackigen Allerwertesten kniff, vermochte es nicht, sie aus dem Traum zu wecken.
    Verliebt schlenderten sie durch malerische Gassen und Straßen, tranken Café au lait im typisch französischen Ecklokal, fuhren mit der Metro und erkundeten neugierig die Stadt. Ihre ausgelassenen Albernheiten und ihr Lachen sorgten für Heiterkeit, wo immer sie gingen, und Georgia verprasste großzügig Geld, das es anschließend wieder neu zu verdienen galt.
    Den Abend verbrachten sie in einer Frauenbar, die Georgia noch aus früheren Tagen kannte, tanzten, turtelten und schmusten. Die ganze Welt schien ein bunter Jahrmarkt... bis sie ins Hotel zurückkehrten.
    Sie küssten sich im Lift und tauschten im Flur Zärtlichkeiten aus, die einen zufällig vorbeikommenden Pagen bis zur Schamesröte in Verlegenheit brachten. Das Aufschließen der Zimmertür gestaltete sich für Sabrina schwierig, da Georgia keine Sekunde die Finger von ihr lassen konnte. Ihre intimen Berührungen, sowohl in der Bar als auch im Taxi, ihre geflüsterten Unanständigkeiten und schamlosen Blicke

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