Showtime! (German Edition)
mischst du dich ein?» Ihr Ton verschärfte sich ungewohnt, als sie sie zurechtwies: «Du hast keine Ahnung, was da abgeht, also gib mir keine kluge Ratschläge.»
Georgias Handy begann zu dudeln.
«Wie geht's dir heute, Schatz?» ließ sich Manuel besorgt vernehmen.
«Wie's mir geht?» fragte Georgia spröde. «Wie ein Einbeinigen beim Arschtreten, würde ich sagen. Ich habe niemand, der mein Job für mich macht, also wie soll es mir schon gehen?»
«Rück' schon Details raus. - Ist die Chirurgen-Modell-Nase gebrochen?»
«Nein.»
«Das hübsche Fahrgestell demoliert? Wichtige Organe zerfetzt?»
«Nein. Nichts davon. Ich bin noch die alte Georgia. Nur mehr in Farbe.»
«Gut. Brauche ich mir keine Sorgen um dich zu machen...? Ruh' dich aus und mach' dir keinen Kopf ums Geld. Das holst du schon schnell wieder rein. Du bist auf Ginger nicht angewiesen, okay? Lass dich pflegen, Kleines - und halt den Kopf unten, falls sie noch ein paar Artilleriegeschosse nachschmeißt.»
«Geht klar. Ich sage Bescheid, wenn sie mich gekillt hat. - See yer.»
«Dein Mann?» riet Sabrina in beiläufigem Ton, als sie das Handy beiseitelegte und sich ihr zuwandte.
«Woher weißt du...?»
Sie zuckte leicht die Achseln. «Ich habe auch so meine Quellen.»
Georgia zupfte mit beiden Händen spielerisch an Sabrinas Hemdkragen, blickte ihr tief in die Augen und sagte: «Tut mir leid mit eben... mein Ton, ich weiß» Sie küsste sie und eröffnete ihr dann: «Ich habe eine Überraschung für dich, Brini! Aber du musst noch warten ein paar Tage. Ich muss dafür wieder wie ein Mensch aussehen. Ich kann eine gewisse Ähnlichkeit mit ein Stahlgummireifen nicht verleugnen im Moment, und das ist gar nicht gut.»
Sabrina schmunzelte wieder einmal über ihre weitläufige Zitatensammlung. «Verrätst du mir, was es ist?»
«Hello-ho...! Du deutsch? Du wissen, was heißt: Überraschung ?»
Sabrina knurrte unwillig. «Diesmal ist es aber eine angenehme, hoffe ich. Überraschungen dieser Art» sie wies auf geschundenen Unterarme, «möchte ich in nächster Zeit nicht mehr erleben. Oder besser: nie mehr. - Und eigentlich solltest du dich die nächsten Tage noch schonen. Was immer du vorhast, wenn es dich Kraft kostet, ist es keine gute Idee. Du hast dich nicht mal untersuchen lassen.»
«Ich bin okay» versicherte Georgia. «Bis auf leichte Hirnblutungen und gelegentliches Herzversagen -- nein, Quatsch! -- Ist nur blöd, weil: Ich brauche das Geld. Aber du kannst dich freuen, du wolltest doch nicht, dass ich für Ginger arbeite.»
«Ich bringe uns beide schon durch» erklärte Sabrina überzeugt. «Ich habe meinen Job schließlich noch. Mir ist es so um einiges lieber. Ich weiß nicht, ob ich es länger ertragen hätte, wenn du abends weggehst, und ich weiß, was du tust. Es war entsetzlich für mich. Ich hätte das bestimmt nicht mehr lange mitgemacht, ganz ehrlich. Ich wünschte, du könntest wieder in deinem richtigen Beruf arbeiten. Kommt denn das für dich gar nicht mehr in Frage? Ich habe mir deine Unterlagen angesehen - entschuldige, ich hab' nicht gefragt - aber du hast doch schon so viel gemacht. Ist es so schwer für dich, wieder anzufangen?»
Georgia lächelte tiefgründig und küsste sie. «Habe ich schon gesagt, dass ich mich wohl fühle bei dir wie bei niemand sonst, Brini?» Sie kuschelte sich in ihren Arm. «Du gibst mir so viel. Du ahnst gar nicht... es geht mir so gut mit dir. Du sorgst dich so und alles und bist so lieb zu mir. Es ist mir bewusst, ich habe dich nicht verdient... schsch... sag' nichts. - Ich tue alles, damit du mir nicht wegläufst. Bleib bei mir. Ich habe so viel Kraft, wenn du da bist. Ich sehe keine Andere mehr. Nur dich.»
«Es ist dir wirklich ernst mit uns?» fragte Sabrina leise.
«Glaubst du mir nicht?» fragte Georgia zurück, «Denkst du, ich erzähle dir nur Bulldust?»
«Das ist ja gerade das Problem» seufzte Sabrina und gab ihr einen zarten Kuss. «Ich möchte dir immer alles glauben, was du sagst. Auch wenn du sagst, du würdest mir den Mond vom Himmel holen und ihn in meine Schlafzimmerlampe einbauen.»
Sabrinas hatte nicht vergessen, was ihr alles zu Ohren gekommen war. Lästersprüche wie der von Josh beispielsweise: «Wenn Frauen Schiffe wären, dann wäre Georgia der Panamakanal» der sich auf ihre zahllosen Affären bezog. Georgias eigene vernichtende Bemerkungen über Frauen, die nicht einmal ein Chauvi wie Jürgen über die Lippen gebracht hätte: «Würde man sie nicht
Weitere Kostenlose Bücher