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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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das sowohl Georgia als auch sie selbst mutig ausführten, großen Anklang. Es tat ihr gut, Anerkennung für etwas zu bekommen, das sie nur sich selbst zu verdanken hatte. - Inzwischen war auch die Verarbeitung schon weit gelungener und ließ kaum ahnen, dass es nicht im ‚einschlägigen Fachhandel käuflich erworben' war.
    Rege ins Gespräch vertieft, fiel ihr zunächst nicht auf, dass Georgia nicht, wie sie annahm, durch den zum Teil dichtgedrängten Saal wieselte, bestrebt, ihre Anwesenheit auf diesem Fest in einigen Köpfen nachhaltig einzuprägen.
    Selbst trotz eines Schlückchen Sekts nüchtern, denn sie musste ja noch fahren, hatte Sabrina vorgehabt, sie ein wenig im Auge zu behalten. Zumindest, sobald sich ein Glimmer bei ihr anzeigte. Sie vermied es tunlichst, Georgias Verhalten in Gesellschaft über zu bewerten, ihr Flirten nach Möglichkeit zu ignorieren, denn es war nie mehr gewesen als ein sehr oberflächlicher Zeitvertreib. Aber in diesem Moment sagte ihr eine innere Unruhe, dass etwas nicht so war, wie es sein sollte.
    «Entschuldigen sie mich bitte» wandte sie sich an ihre inzwischen drei Gesprächspartnerinnen, setzte sich in Bewegung und ließ den Blick argusäugig durch die Menge schweifen. Keine Georgia weit und breit, kein lautes Georgialachen inmitten des Stimmengewirres. Das verhieß nichts Gutes, es sei denn, sie war mal eben ganz unschuldig für ‚Leidies', wie man Down Under sagte. Und somit über jeden Verdacht erhaben.
    Circa zwanzig Minuten dauerte ihre Forschungsreise durch das Gebäude, dann gab sie es auf. So etwas hatte es bisher nicht gegeben. Wenn sie ausgegangen waren, dann waren sie immer gemeinsam gekommen und auch wieder gegangen. Und dass Georgia es nicht einmal für nötig befand, sie über ihren Aufbruch in Kenntnis zu setzen, war ungewöhnlich.
    Nach einem letzten Blick über die erlesene Partygemeinde verließ Sabrina die Veranstaltung, um nachzusehen, ob sich der Wagen noch auf dem Parkplatz befand. Georgia hatte den Autoschlüssel eingesteckt. Sie war gefahren.
    Das Auto stand noch auf dem Parkplatz, und in der Hoffnung, dort eventuell einen Zettel, einen Hinweis zu finden, steuerte sie darauf zu. Im Vorbeigehen registrierte sie einen geparkten Wagen, in dem sich ein Pärchen innig küsste. Es war schon spät am Abend. Im schwachen Licht einer Laterne war kaum etwas zu erkennen, doch Sabrinas ungutes Gefühl ließ sie näher an den Wagen herantreten und unauffällig hineinspähen.
    Erkennen, die Tür öffnen und toben war eins: «Wir haben uns wohl ein wenig in der Autotür geirrt, was?» brachte sie wütend und verletzt hervor, erkannte in der zweiten Person Kim Franke und hätte Georgia am liebsten eine runtergehauen. Warum war ihr nicht der Gedanke gekommen, dass sich Kim unter den Gästen befinden könnte?
    «Brini... » flüsterte Georgia verdattert. «Was...?»
    «Willst du fragen, was ich hier mache? Ich darf ja wohl die Frage zurückgeben - obwohl: das erübrigt sich ja.» Sie beugte sich herunter, tötete Kim mit Blicken und streckte die Hand in Georgias Richtung aus: «Den Autoschlüssel bitte.»
    Georgia sprang aus dem Wagen und kramte nervös in ihren Taschen. «Schatz, ich kann dir das erklären.» Sie händigte ihr den Schlüssel aus.
    «Halt bloß die Klappe, Georgia! Ich weiß nicht, was es da noch zu erklären gibt!»
    «Eine Menge! Wirklich!» Georgia lief neben ihr her zum Auto und versuchte sich gestenreich Gehör zu verschaffen, derweil Sabrina zornig ungelenk die Autotür aufzuschließen versuchte. Kurzentschlossen nahm Georgia ihr den Schlüssel wieder ab und tat es für sie. Sie zog die Tür auf, ging um den Wagen herum und stieg auf der Beifahrerseite ein, bevor Sabrina sich einfallen ließ, sie stehen zu lassen.
    Das Gesicht buchstäblich zur Faust geballt, griff Sabrina nach dem Schlüssel, den sie ihr reichte.
    Ihr Fahrstil hatte wenig Ähnlichkeit mit der sonstigen Handhabung ihres vierrädrigen Eigentums.
    Georgia schien sich nicht unwohler in ihrer Haut fühlen zu können, als sie es gerade tat. Sabrinas hartnäckiges Schweigen während der Fahrt brachte sie fast um den Verstand. «Rede doch mit mir, Darling, bitte» ersuchte sie vorsichtig. «Schrei mich an oder sonst was, ich halte das nicht aus, wenn du nichts sagst.»
    Sabrina tat ihr den Gefallen, obwohl ihr an sich die Worte fehlten. «Ausgerechnet mit ihr!» fluchte sie, während sich Georgia vorsichtshalber an den Haltegriff klammerte. «Von allen, mit denen du rummachen könntest,

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