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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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'Theater heute' zückte und sich darin vertiefte. Ihr kurzes, braunes Haar war vom Wind zerzaust, und ein bisschen Sonne hätte ihrem Winterteint gut getan. In ihrem ebenmäßigen Gesicht nicht ein Hauch von Make-up, und doch war sie in Georgias Augen eine der attraktivsten Frauen, die jemals über Berlins Straßen flaniert waren. Sie besaß diese faszinierende Androgynität, die derzeit sehr gefragt war und reihte sich mit ihrem herben Erscheinungsbild erfolgreich in die Riege der kontrovers diskutierten, starken Fernsehfrauen ein. In ihr loderten Dynamik und Durchsetzungsvermögen wie ein notdürftig in Schach gehaltenes Feuer; vielleicht ein Erbe ihrer italienischen Vorfahren mütterlicherseits. Vom deutschen Vater allerdings stammten wohl nüchternes Denken und chronisches Pflichtbewusstsein, für das sich Georgia oft weniger begeistern konnte.
    Kim blickte auf, als die Kellnerin an ihren Tisch trat, und bemerkte Georgia bei ihrem Studium in Menschenkunde vor dem Panoramafenster. Sie winkte ihr zu, und Georgia winkte begeistert und überschwänglich zurück, jedoch ohne sich von der Stelle zu rühren. Sie zog Fratzen und übte sich in pantomimischem Schauspiel, bis sich alles im Umkreis interessiert die Hälse verbog.
    Kim steckte die Nase demonstrativ ins Bühnenblatt und tat so, als hätte sie mit der entflohenen Geisteskranken da draußen nichts zu tun. Zum Glück trieb Georgia dieses Spielchen nicht lange genug, um Kim zu veranlassen, das Gesicht hinter dem Schal verborgen, unauffällig aus der Hintertür des Lokals zu verschwinden.
    Alle Anwesenden gafften, als sie endlich herein schwadronierte, auf Kim zustürzte und mit ausladender Theatergeste rief: «Liebling! Kennst du mich nicht mehr? Ich bin's! Die, mit der du letzte Nacht exzessiv Liebe gemacht hast, weißt du nicht mehr? Wir hatten wilden Sex und alles - und jetzt? - Du ignorierst mich, Elende?»
    Kim blieb ruhig. Sie hatte sich bewundernswert unter Kontrolle.
    « ... Dafür liebe ich dich» flüsterte sie zerknirscht und zog Georgia energisch auf einen Stuhl. «Soll's morgen in den Klatschblättern stehen, ja? - Kim Franke geoutet: Ja, ich bin's!»
    «Feige bist du» flüsterte Georgia zurück. «Nimm' dir ein Beispiel an Hella und k.d. und all den Anderen! Hör auf mit dem Verstecken!» Sie warf nachlässig ein Boulevardmagazin auf den Tisch, das sie zusammengerollt mitgebracht hatte, und auf dessen Titel Kims Antlitz lächelte. «Congratulations, Baby, good act.»
    Reges Getuschel an den Nachbartischen war Georgias Applaus für einen gelungenen Auftritt. Sie verzichtete auf die abschließende Verbeugung, genoss die Aufruhr im Stillen und blieb artig sitzen, die Menükarte studierend. «Und? Sonst alles tutti bei dir?» erkundigte sie sich in erleichternder Zimmerlautstärke.
    Kim schluckte ihre Verärgerung herunter, legte ihre Zeitung über das Cover des Magazins und nahm Georgia die dunkle Sonnenbrille von der Nase, mit der sie wirkte wie ein Promi inkognito. «Ich kann nicht mit dir reden, wenn ich deine Augen nicht sehen kann» beanstandete sie, warf einen kurzen Blick nach draußen und seufzte: «So weit zum Thema Verstecken, Klugscheißerin. Die ersten Sonnenstrahlen - und Miss O'Connor versteckt sich schon wieder hinter ihren Sunnies.»
    «Ich habe nie in Interviews so ein Scheiß erzählt wie du» gab Georgia trotzig mit Wink in Richtung des Magazins zurück, und zitierte hämisch: «Ich bin einfach zu beschäftigt für eine feste Freund ... uuuah, ich glaube, ich muss kotzen.»
    «Nein, du musstest dem Reporter sagen, er soll aufhören, dich anzumachen - er hätte definitiv das falsche Geschlecht! - Und wo hat dich deine große Klappe hingebracht?» Sie schloss die Augen und versuchte, sich zu entspannen. «Komm, Georgia, wollen wir uns heute nicht einfach mal lieb haben? Ich hab' noch blaue Flecken vom letzten Mal und keinen Bock auf Stress.»
    « ... Du hast nie zu mir gestanden» hielt ihr Georgia vor. «Und du lügst zu dir selbst, wenn du so was sagst wie da.»
    «Und wenn schon. Das geht dich nichts mehr an.»
    Die ersten Autogrammjäger erschienen. Kim gab sich der Aufgabe hin, ihrem Image, das mit den Stichworten 'schwierig' und 'eigensinnig' behaftet war, nach Möglichkeit nicht zu entsprechen. Sie lächelte, gab unverbindliche Freundlichkeiten von sich und erwähnte beiläufig, dass Georgia eine Kollegin sei und sich einen kleinen Scherz erlaubt hätte. Daraufhin musste auch Georgia für Autogrammwünsche herhalten.
    Sie setzte

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