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Sich vom Schmerz befreien

Titel: Sich vom Schmerz befreien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Weitzer
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Arm an … Ich spüre die Spannung in der Hand, im Unterarm, im Oberarm, in der Schulter und in allen Muskeln, die jetzt arbeiten … erlebe die Spannung im ganzen Arm-Schulter-Bereich der rechten Seite … und alle weiteren Spannungsempfindungen, die entstehen … und entspanne wieder … ich lasse die ganze Spannung einfach los … die rechte Hand, die rechte Schulter und den rechten Arm … und spüre, wie diese mit der Zeit mehr und mehr und immer tiefer entspannen … und auch die Gedanken immer ruhiger werden … und die Atmung …«
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    Sie werden erleben, dass durch die willentliche Anspannung der Muskeln und ihre Ermüdung eine deutlich spürbare, wohltuende Entspannung folgt.

    Nehmen Sie sich vor allem für das bewusste Erleben der Entspannung genügend Zeit, und wiederholen Sie den Vorgang anschließend auf der linken Seite und mit beiden Armen gleichzeitig. Entsprechend wird mit den Muskeln in Beinen, Rücken, Bauch, Brust und Gesicht gearbeitet. Ziel ist es, immer leichter körperlich und dadurch auch »psychisch« entspannen zu lernen. Ich bezeichne diese Vorgehensweise als »mechanisch«, weil biologische Vorgänge von außen genau definiert und vorgegeben werden - wie auch die Dauer der einzelnen Phasen. Außerdem beziehen sich das Tun und die Aufmerksamkeit nur auf den willentlich steuerbaren Anteil der Skelettmuskulatur (weiße Muskelfasern).
    Eine Übung in dieser Form bleibt auf die bewusste Ebene beschränkt (siehe »Großhirnrinde« in Abb. auf S. 29). Unbewusste Vorgänge des Patienten (siehe Abb. S. 51), also auch die unbewussten Spannungsvorgänge, werden nicht gezielt angesprochen und individuell berücksichtigt. Dies gilt auch für das subjektive Erleben des Menschen, der zur Übung angeleitet wird. Auf diese Aspekte wird höchstens allgemein hingewiesen, sodass die Auswirkungen und Reaktionen dem Zufall und sich selbst überlassen bleiben. Wenn man Glück hat, reagiert ein einzelner Organismus so, wie es erwartet wird - eben wie eine vorhersagbare »Maschine«.
    Nachdem ich Ihnen im folgenden Kapitel das »Spannungsmodell des Schmerzes« vorgestellt habe, werden wir dort diese kleine Übung zur Progressiven Muskelentspannung noch einmal machen, dann aber auf »kommunikative« Art. Darüber hinaus erleben Sie Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Methoden, wodurch auch in entspannungstherapeutischen Gruppen viel individueller gearbeitet werden kann.

Das Spannungsmodell des Schmerzes
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    Â»Schmerz ist die Auswirkung von Mechanismen im Gehirn, die dafür sorgen, dass man die Existenz des Körpers wahrnimmt.«
    Israel Rosenfield, »Das Fremde, das Vertraute und das Vergessene«
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    Kommen wir nun zum mehrfach angekündigten »Spannungsmodell des Schmerzes«, welches die Grundlage meiner therapeutischen Arbeit bildet. Es wird Ihnen helfen, noch klarer zu erkennen, dass Schmerz ein Verhalten, Ihr eigenes Verhalten ist, und wie Sie dieses verändern können. Lassen Sie sich dabei unterstützen von verschiedenen Erfahrungen und Erlebnissen aus meinem therapeutischen Alltag, die Sie in diesem Kapitel zahlreich finden werden.
    Schmerztherapie ist und bleibt ein Abenteuer - immer wieder interessant, immer wieder neu, auch wenn die medizinischen Diagnosen, mit denen Menschen zu mir kommen, immer dieselben sind. Speziell in der Schmerztherapie wird einem bewusst, dass man Menschen behandelt, nicht Krankheiten. Jede Sitzung bringt neue Einsichten und Erkenntnisse, was auch bedeutet, dass sich das theoretische Modell in meinem Kopf, und damit die Grundlage meiner Arbeit, ständig verändert und weiterentwickelt. Zum einen ist und verläuft ein
Schmerzproblem bei jedem Menschen anders, zum andern wartet die moderne Forschung von Tag zu Tag mit neuen, spannenden Ergebnissen auf. Das hier skizzierte »Spannungsmodell des Schmerzes« bietet Patienten ausreichend Impulse für ihren Umgang mit Schmerz; und auch für Therapeuten, die nach neuen Möglichkeiten bei der Schmerzbehandlung suchen. Gehen wir also gemeinsam daran, das »Rätsel Schmerz« zu lösen.

Leben ist Bewegung
    Wie bereits vorab in Kapitel 1 erwähnt, kann Krankheit allgemein als aktives Verhalten eines Organismus im Zusammenhang mit Spannung charakterisiert werden. »Spannung« ist dabei ein anderes Wort für »Stress« und meint ein Verhalten, das dem Schutz

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