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Sie haben sich aber gut gehalten!

Sie haben sich aber gut gehalten!

Titel: Sie haben sich aber gut gehalten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilli Beck
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normaler Mittwoch. Ich stand in den Startlöchern für eine erholsame Auszeit mit Suse, und wenige Stunden später zerbröseln meine Urlaubspläne wie staubtrockene Kekse.
    Nein! So einfach lasse ich mein Leben von niemandem durcheinanderbringen. Ich habe nicht die schmerzhafte Scheidung durchgezogen, um mich kurz vor dem Ziel von meiner Exschwiegermutter ausbremsen zu lassen. Ich muss verhindern, dass sie länger als eine Nacht hierbleibt – wenn nötig, stärke ich die Bettwäsche, bis sie bretthart wird. Aber vor allem muss ich sie davon abhalten, meinen Vater um den Verstand zu bringen.
    «Tja, ich muss dann auch mal los», erklärt John und steht auf.
    «Ja, äh … Und ich muss mich jetzt um meinen Hausgast kümmern», stottere ich und frage mich, was der übereilte Aufbruch wohl zu bedeuten hat.
    John schnappt sich Jackett und Tasche und begleitet mich in den Flur. «Wir sehen uns morgen!»
    Diese Worte lösen ein schmerzhaftes Déjà-vu bei mir aus. Genau das hat er damals bei unserem letzten Treffen auch zu mir gesagt. Danach habe ich nie wieder etwas von ihm gehört.
    Warum hast du dich eigentlich nicht mehr gemeldet?
, will ich gerade fragen, als Lotte Arm in Arm mit meinem Vater die Treppe herunterspaziert. Wie ein frischverliebtes Pärchen. Ihre Ketten hat sie abgelegt und das Dschungel-Gewand gegen einen weiten, buntgestreiften Rock und eine Rüschenbluse mit blasslila Rosenmuster ausgetauscht. Doch mit der schrägen Frisur in Telekom-Pink wirkt sie nur unwesentlich braver. Papa scheint das nicht zu stören. Er sieht irgendwie glücklich aus, und seine Augen glitzern noch intensiver als sonst.
    Er wird sich doch nicht in diese Frau verlieben?, fährt es mir panisch durch den Sinn. Von der Schwiegermutter zur Stiefmutter – das wäre ein einziger Albtraum!
    «Sie wollen uns schon verlassen, John?», erkundigt sich Lotte, als wäre sie die Hausherrin.
    Es ist ja nur für eine Nacht. Eine einzige Nacht!
, beruhige ich mich in Gedanken.
Das schaffe ich.
    Morgen früh trinke ich noch eine Tasse Kaffee mit ihr, das gebieten die Umgangsformen. Danach wird sie von ihrem Sohn abgeholt, und ich bin das Schwiegermonster los.
    «Ich würde ja gerne noch bleiben», beteuert John. «Aber leider werde ich im Büro erwartet.» Zum Abschied küsst er mich sanft auf die Wangen und sagt: «Ich melde mich, sobald ich das Angebot für die Villa online gestellt habe. Spätestens morgen Vormittag.»
    «Bis später, Liebchen», verabschiedet sich auch Lotte und zieht meinen Vater wie eine Trophäe mit sich.
    Bis später? Glaubt sie etwa, ich bleibe wach, bis sie wohlbehalten zurückkehrt und mir von ihren Abenteuern berichtet?
    Zu dritt verlassen sie das Haus. Mein Vater winkt mir auf der Einfahrt noch einmal kurz zu.
    Und was ist mit der Spülmaschine, der Schranktür und all den anderen Reparaturen?
, möchte ich ihm nachrufen. Aber er hat offensichtlich Besseres zu tun – nämlich der Hippie-Oma beim Einsteigen zu helfen.
    John dreht sich an der Straße noch einmal um und kommt zurück. «Das hätte ich jetzt beinahe vergessen», sagt er, kramt aus seiner Jacketttasche eine weiße Visitenkarte und überreicht sie mir. «Meine Handynummer habe ich auf der Rückseite notiert», sagt er. Nach einer winzigen Pause fügt er noch hinzu: «Du kannst mich also jederzeit erreichen.»
    «Äh … Ja, danke. Werde ich ausprobieren.» Verlegen fahre ich mit meinem Finger über die Karte. Die schnörkellosen, schwarzen Prägedruck-Lettern über der geprägten Silhouette eines schlossähnlichen Anwesens lassen keinen Zweifel aufkommen: John Ansbach makelt mit Luxus-Immobilien.
    John sieht mir direkt in die Augen. «Versprochen?»
    Plötzlich ertönt das laute Hupen eines Autos und bewahrt mich vor weiterem peinlichen Gestammel.
    Mit quietschenden Bremsen hält ein knallroter Mini direkt vor dem Gartentor. Er gehört meiner Freundin Suse, die sich kurz darauf mit geschmeidigen Bewegungen aus dem kleinen Flitzer schält. «Hier geht’s ja zu wie im Taubenschlag», wundert sich John.
    «Das ist Suse Mandel, meine allerbeste Freundin», stelle ich ihm kurz darauf die attraktive dunkelhaarige Frau im hellbeigen Trenchcoat vor. Ich umarme sie und erkläre dann: «Suse, das ist John Ansbach, mein Immobilienmakler.»
    «Sehr erfreut», erwidert sie strahlend, wirft mir einen fragenden Blick aus ihren dunkelgrünen Augen zu und wendet sich dann wieder an John. «Wie lange wird es dauern, bis Rosy die olle Hütte endlich los ist?»
    «Sind

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