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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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»Ich spiele mit dem Gedanken. Einer von den Presseleuten aus Detroit ist echt scharf. Das letzte Mal, als wir hier waren, habe ich mit ihm gesprochen.«
    Auf der anderen Seite des Tisches stand Luc auf, und Jane sah ihm nach, als er zur Bar ging. Ihr Blick wanderte an seinem blauweiß gestreiften Oberhemd herab bis zum Hosenboden seiner Levi’s.
    »Falls du mal Hilfe mit deiner Kolumne brauchen solltest, könnten wir dir erklären, wie Männer denken«, fügte Peluso hinzu. »Wie es wirklich ist.«
    Im Grunde wollte Jane gar nicht wissen, wie es wirklich ist. Es war viel zu beängstigend. »Vielleicht komme ich mal darauf zurück, wenn ich genauer weiß, in welche Richtung ich diese Kolumne fortführen will.«
    »Toll.«
    Jane hob den Blick, als Luc mit zwei Garnituren Darts zurückkam. »Du schuldest mir noch eine Revanche. Ich will meine fünfzig Dollar zurückgewinnen«, sagte er. »Es gelten die gleichen Regeln wie beim letzten Mal.«
    »Lieber nicht.«
    »O doch.« Er packte sie am Arm und zog sie vom Stuhl hoch. »Such dir die spitzesten Pfeile aus«, sagte er, ergriff ihren Arm und klatschte ihr die Darts in die Hand. Dicht an ihrem Ohr fügte er im Flüsterton hinzu: »Zwing mich nicht, dich zur Grenzlinie zu tragen.«
    Er hatte die Brauen zusammengezogen, sein Blick war grimmig, als hätte er einen Grund, sauer zu sein. Schön. Es würde ihr gut tun, ihn abzuziehen. Da sie ihm körperlich nicht gewachsen war, würde sie ihn beim Dartsspiel fertig machen.
    »Denk an die Regeln«, sagte er und prüfte die Spitzen. »Weinen wie ein Mädchen, wenn du verlierst, gilt nicht.«
    »Du kannst mich nicht schlagen, nicht mal, wenn du in Topform bist.« Sie warf ihre Haare zurück wie ein Mädchen und reichte ihm die drei spitzesten Dartspfeile. »Das ist kein Sport für Zimperliesen, wie du sie gewöhnt bist, Martineau. Deine Kameraden können dir nicht helfen, und beim Dartsspiel kannst du dich auch nicht hinter Schutzpolstern und Helm verstecken.«
    »Das ging unter die Gürtellinie, Sharky«, mahnte Sutter.
    Sie vergaß, den Mund zu schließen. »Das ist ganz gewöhnliche Blödelei.«
    »Das war wirklich fies«, fügte Fish hinzu.
    »Beim letzten Mal habt ihr gesagt, ich wäre lesbisch«, erinnerte sie die Spieler. Alle zuckten mit den Schultern. »Hockeyspieler«, schnaubte sie und durchquerte den Raum, begleitet von Luc, bis zur Dartsscheibe. Ihre Schulter streifte seinen Arm, und sie spürte die Berührung am ganzen Körper. Sie rückte ein wenig von ihm ab.
    »Wieso bist du mit ihm hier?«, fragte Luc, als sie an der Grenzlinie stehen blieben.
    »Mit wem?«
    »Mit Darby.«
    »Wir haben zusammen gegessen.«
    »Schläfst du mit ihm?«
    Wäre sie nicht so wütend gewesen, hätte sie laut gelacht. »Das geht dich nichts an.«
    »Was ist mit dem Reporter aus Detroit?«
    Der existierte gar nicht, aber das würde sie ihm nicht verraten. »Was soll mit ihm sein?«
    »Schläfst du mit dem?«
    »Ich dachte, es wäre dir gleichgültig, mit wem oder wie oder in welcher Stellung ich es mit wem auch immer treibe.«
    Er starrte sie an und stieß dann zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: »Wirf endlich die verdammten Darts.«
    Sie sah ihn an. Sah sein kantiges Kinn, die Augen, die blaue Blitze schossen, als hätte sich jemand erdreistet, einen Puck in sein Netz zu schießen. Er war eindeutig sauer. Auf sie. Er war verrückt. »Geh aus dem Weg«, sagte sie und machte sich zum ersten Wurf bereit. »Ich mach dich fertig.« Mit dem nächsten Wurf verdoppelte sie, nach dem dritten verzeichnete sie achtzig Punkte.
    Luc erzielte vierzig Punkte und klatschte ihr die Darts in die Hand. »Die Beleuchtung hier drinnen ist erbärmlich.«
    »Nein.« Sie lächelte und verkündete mit großem innerem Vergnügen: »Du bist erbärmlich.«
    Er kniff die Augen zusammen.
    Der Zorn und die Kränkungen vieler Wochen brachen sich Bahn, und sie sagte lauter, als sie beabsichtigt hatte: »Schlimmer noch – du bist eine Heulsuse.«
    Ein kollektives Luftschnappen erregte ihre Aufmerksamkeit; sie drehten sich beide um und sahen die Jungs an, die aus ein paar Schritt Entfernung dem Kampf zusahen.
    »Lucky zieht Sharky das Fell über die Ohren«, orakelte Sutter.
    In schweigender Übereinkunft nahmen beide ihre Plätze in ihrer jeweiligen Ecke ein. Jane heimste fünfundsechzig Punkte ein, Luc vierunddreißig.
    »Apropos: Warum nennen sie dich Lucky?«, fragte sie und streckte die Hand nach den Darts aus.
    Er brachte sie außerhalb ihrer

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