Sie kam, sah und liebte
Brust, und er wich einen Schritt zurück. »Ich bin nicht eine von deinen Weibern. Ich bin eine professionelle Reporterin!«
Er wusste nicht, wen sie überzeugen wollte. Ihn oder sich selbst. »Du bist eine Circe und eine verdammte prüde Zicke«, sagte er und machte auf dem Absatz kehrt. Er schob eine Hand in seine Jackentasche und ballte sie um seinen Wagenschlüssel zur Faust, dass das Metall ihm in die Hand schnitt. Er bereute es, Jane je kennen gelernt zu haben. Er bereute es, sie je gesehen zu haben, und noch mehr, dass sie ihn so verrückt machte, dass er sie geküsst hatte und jetzt mit einem Steifen nach Hause fahren musste. Wieder einmal.
Auf dem Weg zu seinem Fahrzeug hörte er, wie sie ihren Wagen startete, und als er schließlich die Tür seines Landcruisers aufgeschlossen hatte, war sie schon fort, und nur noch die roten Rückleuchten erinnerten an sie.
Die Rückleuchten und der Schmerz in Lucs Lenden und das Hämmern in seinem Kopf und das Wissen, dass er sie in drei Tagen würde wiedersehen müssen.
Ich mache Liebe , hatte sie gesagt. Als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, war sein Eindruck gewesen, dass sie eine von diesen verklemmten Frauen war, die bestimmt seit fünf Jahren keinen Sex gehabt hatten. Und er hatte sich nicht getäuscht.
»›Liebe machen‹«, schnaubte er verächtlich, stieg in seinen Wagen und ließ den Motor an. Jane wollte nicht Liebe machen. Er hatte ihre Signale nicht falsch verstanden. Eine Frau, die mit ihm Liebe machen wollte, würde ihn nicht küssen wie eine Pornokönigin. Eine Frau, die Liebe machen wollte, hätte den Wunsch, sich Zeit zu lassen. Sie würde nicht das Bein um seine Taille schwingen, während er sie in einem Parkhaus gegen die Wand drängte.
Er stieß rückwärts aus seiner Parknische und fuhr nach Hause. Jemand sollte der prüden kleinen Zicke mal das eine oder andere darüber erklären, was eine Circe ist. Er allerdings nicht. Er war fertig mit Jane Alcott.
Dieses Mal war es sein Ernst.
11. KAPITEL
Juke: Wie man einen Gegner täuscht
Drei Tage nach dem Vorfall im Parkhaus saß Jane in der Presseloge der Key Arena und blickte hinab aufs Eis.
»Kriegen wir hier Essen und Getränke gratis?«, fragte Caroline.
»Im Presseclub gibt es Essen und Getränke gratis.« Sie hatte Caroline mit zum Spiel genommen, um jemanden zu haben, mit dem sie reden konnte. Jemanden, der ihr half, sich von ihren aktuellen Problemen abzulenken. »Gewöhnlich suche ich den erst später auf.«
Caroline trug ein sehr enges Chinooks-T-Shirt und ebenso enge Jeans. Sie war auf Männerfang getrimmt und hatte auch schon die Aufmerksamkeit des Typen auf sich gezogen, der für die Videoaufnahme des Spiels verantwortlich war. Mehrmals hatte er Carolines Bild schon über die Leinwand laufen lassen.
Kurz bevor die Einstimmungsshow begann, gesellte sich Darby zu ihnen. Sein Haar war starr von Gel, und in seinem schwarzen Seidenhemd steckte sein Taschenschutz. Jane machte ihn mit Caroline bekannt, und beim Anblick von Janes schöner Freundin weiteten sich seine Augen, und sein Mund klappte leicht auf. Darbys Reaktion wunderte Jane nicht sonderlich, doch es wunderte sie, dass Caroline Darby mit ihrem Charme einwickelte und an den Haken nahm.
Die Show begann, und Jane wusste, dass sie in etwa einer Viertelstunde den Umkleideraum aufsuchen und dem Team Glück wünschen musste. Zum ersten Mal, seit Luc sie geküsst und sie den Verstand verloren und das Bein um seine Taille gelegt hatte, würde sie Luc wiedersehen. Gott sei’s gedankt, dass sie noch rechtzeitig zu sich gekommen und nicht mit ihm in ein Motel gefahren war. Das wäre aus vielerlei Gründen nicht gut gewesen.
Es ließ sich jedoch nicht leugnen, dass sie wahnsinnig scharf auf Luc war. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, als wäre sie ein Magnet und er ein großes Metallstück, und es sah nicht so aus, als könnte sie irgendetwas dagegen tun.
Die letzte unterwegs verbrachte Woche war sie ihm so weit wie möglich aus dem Weg gegangen. Hatte einen großen Bogen gemacht um den Mann, der sie verwirrte, der sie ärgerte und der ihr Inneres zum Schmelzen brachte. So gut es ging, hatte sie sich anderweitig beschäftigt. Sie hatte Darby für ihre Singlefrau -Kolumne interviewt, und sie hatte eine nette Episode verfasst über nette Männer, die als Letzte durchs Ziel gehen. Sie hatte ihren Leserinnen geraten, Typen zu meiden, die ihre Herzen in Flammen setzten, und stattdessen lieber Ausschau nach den netten Männern zu
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