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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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Kinn und ihren Hals lenkte. Ein paar Reihen weiter hinten spielten ein paar Jungs Poker, aber die meisten schliefen, und ihr Schnarchen vermischte sich mit Janes Tippgeräuschen.
    Während der vergangenen sieben Tage hatte Luc sich unentwegt beschäftigt, um sich abzulenken. Jetzt, da er nichts hatte, worauf er seine Gedanken richten konnte, nahm er sich Zeit, Jane in aller Ruhe zu betrachten. Um herauszufinden, warum er Jane Alcott plötzlich so interessant fand. Was hatte sie an sich, das ihn nicht losließ, nicht zur Ruhe kommen ließ? Sie war klein, flachbrüstig und hatte ein loses Mundwerk. Im Grunde war sie einfach zu schlau, verdammt. Derartige Eigenschaften behagten Luc bei Frauen nicht. Und trotzdem – er mochte Jane. An diesem Abend trug sie so ein Twinset, wie alte Damen und Mädchen von Eliteuniversitäten sie bevorzugen. Schwarz. Keine Perlen. Graue Wollhose, und sie war aus ihren Schuhen geschlüpft.
    Aus der Dunkelheit heraus betrachtete Luc ihr weiches Haar und die glatte, weiße Haut. Als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, fand er sie zu unscheinbar. Ein naturbelassenes Mädchen. Doch jetzt fiel es ihm schwer, sich zu erinnern, warum naturbelassene Mädchen ihn bislang nie angesprochen hatten. Er fragte sich, wie es wohl wäre, wenn er seine Hände über ihre weiße Haut gleiten lassen könnte. Zum ersten Mal seit damals, als er in Denver in ihrem Hotelzimmer gestanden hatte, gestattete er sich die Vorstellung, ihren nackten Körper an seinem zu spüren. Sich ganz der Wollust hinzugeben, sie zu berühren. Ihren Mund, ihre Brüste und ihre seidigen Schenkel zu küssen.
    Das Tippen hörte auf, und Jane hob eine Hand an den Mund. Sie zupfte an ihrer Unterlippe und stöhnte leise, gefolgt von einem lang gezogenen Seufzer, der sowohl Frust als auch Vergnügen bedeuten konnte. Dieses Stöhnen drang Luc schmerzhaft ins Bewusstsein, und er kam zu dem Schluss, dass es doch keine gute Idee gewesen war, sich Jane nackt vorzustellen.
    Durch die verschiedenförmigen Schatten hindurch, die sie trennten, sah er, wie sie wieder etwa ein Dutzend Mal die Löschtaste drückte und dann von vorn begann. Luc schloss die Augen und bemühte sich, an zu Hause zu denken. Mrs. Jackson hatte keine weiteren Probleme mit Marie gemeldet, und wenn er mit seiner Schwester sprach, war sie ihm einigermaßen stabil erschienen. Sie hatte sich mit einem Mädchen im Haus angefreundet, und während seiner Anrufe war Marie kein einziges Mal in Tränen ausgebrochen oder wütend geworden. Den Gedanken an ein Internat hatte er immer noch nicht ganz aufgegeben, denn er war nach wie vor der Meinung, dass sie von einem weiblichen Umfeld wirklich profitieren würde. Er glaubte allerdings nicht, dass sie schon bereit war, darüber zu reden, und aus irgendeinem Grunde, den er sich nicht erklären konnte, war auch ein Teil von ihm nicht bereit dazu. Noch nicht.
    Irgendwo auf der Höhe von Oklahoma schlief er ein, und er wachte erst wieder auf, als die Maschine zum Landeanflug ansetzte. Als das Flugzeug am Boden war, ergriff Luc seine Tasche. Auf dem Weg zum Parkplatz ging Jane ein ganzes Stück vor ihm, zog einen riesigen Koffer auf Rollen hinter sich her und schleppte ihren Laptop und die Aktentasche. Dank seiner langen Schritte holte er sie mit Leichtigkeit ein, und zusammen betraten sie den Aufzug. Sie drückten dieselbe Taste zur selben Etage des Parkhauses, und die Türen schlossen sich. Luc lehnte sich gegen die Wand und sah Jane an. Mit zur Seite geneigtem Kopf musterte sie ihn. Sie sah erschöpft aus, aber auch verdammt süß.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Gibst du mir diese Woche das Interview?«
    Wenn sie auch erschöpft war, vergaß sie doch nie ihren Job. Während er nur sah, wie süß sie war, von ihrer weichen Haut und ihren geschickten Fingern träumte, dachte sie an nichts anderes als an ihre Arbeit. Verdammt. »Trägst du einen BH?«
    »Sind wir schon wieder bei dieser Frage angelangt?«
    »Ja. Warum trägst du nie einen BH, wie die meisten Frauen ?«
    »Was geht es dich an?«
    Er senkte den Blick in Brusthöhe auf ihren Wollmantel, konnte aber natürlich nichts entdecken. »Deine Brustspitzen sind immer deutlich sichtbar, und das lenkt ab.« Als er den Blick zu ihrem Gesicht hob, hatte sie die Brauen zusammengezogen und den Mund geöffnet, als wollte sie etwas sagen, hätte aber vergessen, was es war. Die Türen des Aufzugs öffneten sich. »Du siehst ständig aus, als wärst du erregt«, fügte er hinzu und hielt die Türen

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