Sie kam, sah und liebte
halten. Sie hatte Darby zitiert, sodass er gut rüberkam, und als Gegenleistung sollte er sie den Trainern ans Herz legen, die sie immer noch nicht gern in ihrer Nähe sahen.
Sie hatte sich ihren eigenen Rat zu Herzen genommen und hatte den einen Typ, der ihr Herz in Flammen setzte, mit einigem Erfolg gemieden. Dann hatte er sie gegen diese Mauer gedrängt und sie geküsst. Sie hätte schockiert und empört reagieren müssen, doch als sie ihn auf sich zukommen sah, die Lider auf Halbmast und die blauen Augen verhangen von Lust, war sie völlig schwach geworden und gleichzeitig total aufgeregt gewesen. In dem Moment, als seine Lippen ihren Mund berührten, hatte sie ihrem Herzen nachgegeben und ihm zugestanden, wonach es sie so verzweifelt verlangte. Luc.
Obwohl ihre Gefühle für ihn ein einziges Chaos waren, konnte sie sich nicht länger vor der Wahrheit verschließen. Sie begehrte Luc. Sie wollte bei ihm sein, aber sie wollte mehr für ihn sein als irgendeine von den Frauen, mit denen er in irgendein Motel ging.
Mehr als ein Groupie.
Er hatte sie als prüde bezeichnet. Sie war alles andere als prüde. Es störte sie nicht, wenn Männer beim Sex in eine grobe Ausdrucksweise verfielen. Sie war die Verfasserin von Honey Pie , verdammt noch mal. Nein, prüde war sie nicht. Sie war eine Frau, die ihre Würde nicht preisgeben wollte, und diese vor ihm und vor sich selbst verteidigte. Eine Frau, die darum kämpfte, dass sie sich nicht völlig in einen für sie unerreichbaren Mann verliebte.
Sollte er je herausfinden, dass sie Honey Pie war, dann würde sie wohl nicht mehr kämpfen müssen. Dann würde er wahrscheinlich nie wieder mit ihr reden. Vielleicht hasste er sie dann sogar.
Nachdem er in der vergangenen Woche in Denver in ihrem Hotelzimmer gestanden und gesagt hatte, es hätte nur an ihrem Kleid gelegen, dass er sie geküsst hatte, hatte sie die Märzepisode abgeschickt, in der ein gut aussehender Goalie aus Seattle die Hauptrolle spielte. Sie war so wütend und verletzt gewesen und hatte einfach auf Senden gedrückt und den Artikel abgeschickt.
Wenn Luc davon erfuhr und die Märzepisode las, würde er wissen, dass er Honey Pies letztes Opfer war. Jane versuchte, sich einzureden, dass es ihm schmeicheln würde. Nicht jedem Mann in Amerika widerfuhr die Ehre, von Honey Pie ins Koma geschickt zu werden. Aber im Grunde glaubte sie nicht daran, dass Luc es als Ehre betrachten würde, und das belastete doch leicht ihr Gewissen. Natürlich würde er nie auf die Idee kommen, sie mit Honey Pie in Verbindung zu bringen. Er würde nie erfahren, was sie getan hatte. Aber auch das erleichterte nicht ihr Gewissen.
Darby lachte über etwas, das Caroline gesagt hatte, und lenkte Janes Gedanken von Luc ab. Eine flüchtige Sekunde lang überlegte sie, ob sie Darby sagen sollte, dass er überhaupt nicht der Typ ihrer Freundin wäre, dass sie ihn wahrscheinlich abweisen würde, aber Darby schien sich nichts Schöneres vorstellen zu können, als sich von Carolines Lächeln bestricken zu lassen. Statt ihn zu warnen, überließ Jane es ihm selbst, herauszufinden, was er von Caroline zu erwarten hatte. Sie schob ihre Aktentasche unter den Sitz, stieg in den Aufzug und fuhr zum Erdgeschoss hinunter.
Sie blickte an dem marineblauen Blazer herab, den sie zu einem weißen Rollkragenpullover trug. Sie hatte die Jacke zugeknöpft, sodass ihre Brüste bedeckt waren. Bevor Luc erwähnt hatte, dass ihre Brustspitzen zu sehen waren, hatte sie sich nie Gedanken darüber gemacht. Im Grunde schenkte sie ihrem Busen kaum Beachtung. Er war klein und nicht unbedingt das Beste an ihr, und daher glaubte sie, alle anderen würden ihn genauso wenig wahrnehmen.
Alle anderen, außer Luc.
Mit leicht schleppendem Schritt näherte sie sich dem Umkleideraum. An der Tür blieb sie stehen und lauschte Coach Nystroms Anfeuerungsrede. Als er endete, straffte sie die Schultern und betrat den Raum. Sie vermied es, Luc anzusehen, aber sie brauchte ihn gar nicht zu sehen, um zu wissen, dass er anwesend war. Sie spürte, dass er sie beobachtete. Das war kein gutes Gefühl.
»Hey, Sharky«, rief Bruce.
»Hey, Fishy«, sagte sie und wandte den übrigen Teammitgliedern ihre Aufmerksamkeit zu. Sie stellte sich in die Mitte des Raums und rezitierte ihre Glück bringende Ansprache. »Lasst nicht gleich die Hosen runter, meine Herren. Ich habe euch etwas zu sagen. Ich stehle euch nur einen Moment eurer kostbaren Zeit, und es wäre mir lieber, wenn ihr heute mal von
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