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Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Titel: Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherman Lee
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geformter Flaschen zurück. "Leer!" dröhnte er.
    "Was brauchst du sie dann", fragte Nogales, der gerade aus dem Stall geritten war.
    "Das laß mal meine Sorge sein", sagte Doc Snake. "Leere Flaschen sind genausoviel wert wie volle Flaschen. Manchmal sogar mehr." Die Gläser klapperten, als er sie im Wagen unterbrachte.
    Minuten später verließ die Bande Bubbling Water, allen voran Art Ratcliff, der den Planwagen steuerte. Sein Pferd hatte er hinten angebunden. Sie zogen hinaus in die Prärie, dorthin, wo am Horizont schwarze Bäume vor dem roten Himmel standen.
     

*
     
    Sam Sampson wollte eigentlich gerade in einer Mulde sein Nachtlager aufschlagen, da sah in der zunehmenden Dunkelheit den Schein eines großen Feuers. Genaugenommen war es ein riesiges Feuer. Er beschloß, näherzureiten und die Sache auszukundschaften.
    Als die Nacht schwarz wurde, nahm der Feuerschein ab und er erreichte die Gegend um das Dorf Bubbling Water. Unter einer knorrigen Zeder machte er halt. Ein Blick durchs Fernrohr zeigte ihm eine Kette Indianer. Schwappende Eimer wurden von Hand zu Hand weitergereicht. Big Sams Blick wanderte die Kette entlang. Die Indianer löschten den noch immer lodernden Brand zweier Häuser. Er drückte seinem Falben sanft die Sporen in die Seiten. Der trabte los.
    Big Sam ritt ins Dorf.
    Aufgeregte Männer richteten ihre verschrammten Vorderlader auf ihn, als sie den Weißen im Schein der Laternen erkannten. Er beachtete sie nicht und ritt weiter, bis er vor der glimmenden Ruine des Boarding Houses ankam. Lautes Geschnatter und Wehklagen klang ihm entgegen. Die Bewaffneten waren ihm gefolgt. Als er abstieg und den Falben an die Tränke führte, umringten sie ihn.
    Der Mietstall brannte noch. Big Sam band sein Pferd vor dem Emporium an. Dann reihte er sich ein und bekam einen Eimer gereicht, den er weitergab.
    Die Bewaffneten besprachen sich. Big Sam hörte ihre kehligen Stimmen. Sie verschwanden.
    Bald darauf kamen sie mit der Inhaberin des Boarding Houses zurück. Die Frau deutete auf ihn. Ihr Gesicht glänzte vor Ruß und Tränen.
    Big Sam gab den Eimer weiter und trat aus der Reihe.
     "Lawman Ranger!" klagte sie laut im Dialekt der Creek. "Eine Bande Weißer hat uns überfallen." Als sie sah, daß er sie verstand, brach eine Sturzflut von Worten aus ihr hervor. Big Sam begriff, was sie sagte, wenn auch nicht haargenau. Sie sprach immer schneller.
    Big Sams Gesicht wurde immer ausdrucksloser.
    Da erschien der ältere ihrer beiden Söhne. Er bedeutete seiner Mutter mit einer ruppigen Geste zu schweigen. Dann erklärte er Big Sam auf Englisch, was am Nachmittag vorgefallen war.
    "Hatte die Bande ein Kind dabei?" unterbrach Big Sam den jungen Creek.
    Der nickte. "Einen kleinen Jungen. Gelbes Haar."
    Big Sam schluckte. "Ging es dem Kind gut?"
    "Er war sicher nicht das Kind der Mexikanerin", sagte der junge Creek. "Die andere war jung. Rotes Haar. Sie hätte seine Schwester sein können."
    "Ging es dem Kind gut?" wiederholte Big Sam.
    "Ging gut", sagte der Creek und nickte.
    Big Sam atmete auf.
    Der junge Mann blickte ihn von der Seite an. "Es hatte Angst."
    "Was weißt du über die Bande?" sagte Big Sam.
    "Haben in Siloam Springs eine Bank ausgeraubt und sind über die Grenze ins Territorium geflohen. Sind alle unterwegs nach Texas. Wollen dort leben. Ich habe ihnen zugehört, als sie im Boarding House badeten."
    "Weißt du, wer sie sind?" fragte Big Sam.
    Der junge Mann nannte die Namen, die er am Nachmittag erlauscht hatte. Er schilderte auch die Zukunftspläne der Bankräuber.
    "Das haben sie alles vor deinen Ohren gesagt?" fragte Big Sam.
    "Man redet über das, was man auf dem Herzen hat", sagte der junge Creek. "Manchmal läuft der Mund über. Sie müssen reden. Dachten, wir sprechen kein Englisch."
    Die Bewaffneten umstanden Big Sam und den Jungen. "Was wirst du tun, Lawman Ranger?"
    "Ich schreib auf, was passiert ist", sagte Big Sam. "Einen Bericht."
    "Komm ins Emporium", sagte ein zahnloser Alter und schulterte seinen Vorderlader. "Da kannst du schreiben." Als sie sich drinnen setzten, sagte der Alte, "Was wirst du noch tun, außer schreiben?"
    "Ich suche die Bande", sagte Big Sam. "Dann sehen wir weiter."
     

*
     
    Einen Tag später fand er sie.
    Big Sam passierte zunächst ein Zeltlager von Hopi-Indianern. Er ließ es vorsichtshalber zu seiner Rechten liegen. Die Hopi waren ein kriegerischer Stamm, zugewandert aus dem wilden Arizona-Territorium. Sie opferten noch den alten Geistern.
    Drei Meilen

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