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Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Titel: Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherman Lee
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grinste.
    "Gin ist gesund", sagte Doc Snake ernst. "Gut für den Magen. Außerdem riecht man ihn nicht im Atem." Er schlug dem Alten mit seiner Pranke auf die Schulter. "Man könnte meinen, der hat in England Medizin studiert. Aber er spricht ja kein Englisch." Er setzte sich wieder und fuchtelte mit der Flasche. "Will jemand was?"
    Doreen, das rothaarige Mädchen, öffnete die runde Dose auf dem Tisch und blickte hinein. Zucker. Sie schob Sammy einen Zuckerwürfel hin. "Hier, sagte sie. "Für dich."
    Der Junge sah sie schweigend an. Schnell nahm er das Stück und warf es sich in den Mund.
    "Noch einen?" fragte sie.
    "Doreen, laß das", sagte Isabella Gutierrez streng.
    Drüben im Boarding House wurde der Comanche Bloody Arrow langsam ungeduldig. Er saß in Art Ratcliffs Wanne im kalten Wasser und hatte eine Gänsehaut. Er brüllte "Wasser!" Doch es blieb still. Die Lakenwände flatterten sachte im Wind. Niemand kam und kippte heißes Wasser in seine Wanne. "Bringt Wasser!" brüllte er wieder. Für Ratcliff hatten sie natürlich Wasser gehabt. Kaum war er an der Reihe, war das heiße Wasser alle. Das Gesicht des Comanchen verfinsterte sich und er brüllte noch einmal.
    Die beiden Bandoleros stimmten mit ein. "Agua!" Sie pochten mit ihren Revolvern an die Außenwände ihrer Wannen, daß es schepperte. "Agua!"
    Nichts geschah.
    Bloody Arrows Hand langte über den Beckenrand und tastete nach der Schrotflinte neben seinen Kleidern. Er lehnte sich zurück und spannte den Hahn.
    Der Schuß dröhnte wie Kanonendonner. Die Leine, die die Lakenwand hielt, riß und die Laken fielen wie gereffte Segel zu Boden. In der Außenwand des Raumes erschien ein rundes Loch von einem halben Yard Durchmesser. Die rote Abendsonne schien herein. Die Südwand war sowieso offen. Bloody Arrow saß praktisch im Freien.
    Die Mexikaner johlten und feuerten ihre Revolver in die  Decke – wieder und wieder. Pulverdampf durchzog den Raum.
    Der Comanche stieg triefend aus dem Trog und zog seine Hosen an. Dann lud er nach und ging nach draußen. Dort schoß er abermals auf das Haus. Holz barst. Kiesel spritzten.
    Hunde jaulten und sprangen davon.
    Wieder dröhnte das Gewehr. Fenster explodierten. Splitter rieselten als Kristallschauer auf den Boardwalk nieder.
    Auch die Bandoleros stiefelten nun im Freien herum und schossen mit ihren Gewehren auf das Boarding House.
    Im Restaurant legte Art Ratcliff seine Gabel weg. Er schielte zum Fenster hinaus. Draußen wirbelten Holzsplitter durch die Luft. Kugeln durchsiebten die Wände des Boarding Houses. "Jemand hat furchtbar schlechte Laune", sagte er. "Ich fürchte, wir müssen auf weiche Betten wieder mal verzichten. Jeden Tag dasselbe. Sorry, Ladies."
    Voller Wut feuerte der Comanche auf das Haus. Die Mexikaner johlten und taten dasselbe. Braun gestrichen, wirkte es wie ein riesiger toter Büffel, der unter der Wucht der Schüsse zuckte. Es quietschte und knirschte und begann, sich zu neigen.
    Draußen lief die Inhaberin zeternd umher. Sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen und schrie.
    "Schau nicht hin", sagte Isabella Gutierrez zu Sammy, der mit geweiteten Augen sah, was sich draußen abspielte. "Doreen, gib ihm noch ein Stück Zucker."
    "Wir essen fertig, bevor es weitergeht", sagte Ratcliff und ergriff seine Gabel.
    Bloody Arrow tobte, bis ihm die Schrotpatronen ausgingen. Dann verschwand er hinter dem Haus. Minuten später drang schwarzer Rauch aus dem Dach, das vor dem roten Himmel aussah wie ein Vulkan kurz vor der Explosion.
    Ratcliff blickte auf. "Ich häng ihn auf, wenn er unsere Sachen nicht in Sicherheit gebracht hat", sagte er.
    "Er ist ein guter Mensch", sagte Doc Snake. "Siehst du, was da aus dem Fenster fällt? Unser Kram." Er spülte seinen letzten Bissen mit einem Schluck Gin hinunter.
    Schwarze Rauchfetzen waberten durch die Straße.
    Ratcliff schob seinen Stuhl zurück und stand auf. "Gehen wir, bevor der Stall auch noch Feuer fängt."
    Im Hof des Boarding Houses war Bloody Arrow dabei, die Satteltaschen der Frauen in einen Planwagen zu werfen. Die Inhaberin keifte auf Indianisch und hängte sich an die Planken des Prärieschoners. Der Comanche schob sie weg. "Gehört jetzt uns", sagte er, als Art Ratcliff und die anderen vorbeikamen.
    "Sehr gut", sagte Doc Snake. "Dann schnapp ich mir gleich noch ein paar Flaschen von dem guten Wasser, das wir gerade hatten." Er wandte sich um und stolperte zurück ins Emporium. Nach einer Weile kam er mit einer handvoll unterschiedlich

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