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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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meinen Ellbogen ins Gesicht. Dann duckte ich mich unter den Händen von Gabe und Curtis hindurch, eilte an Chaz’ Seite und schlang meine Arme um seine Hüfte, als ich schlitternd zum Stehen kam. Er drückte beruhigend meine Hand, löste sich aber von mir, um einen drohenden Schritt auf Seth zuzugehen.
    Richard lag auf den Knien im Schlamm, hielt sich die blutende Nase und fluchte lautstark. Curtis und Gabe wagten es nicht, sich Chaz’ Begleitern zu nähern, die sofort nach vorne kamen, um mich zu beschützen. Anders als die Teenager waren die erwachsenen Männer erfahrene Kämpfer. Wenn man den Hass bedachte, der in ihren Augen leuchtete, und die Anzeichen für eine baldige Verwandlung, die man an ihnen entdecken konnte, machte ich Seths Leuten keinen Vorwurf, als sie hastig ein paar Schritte zurückwichen, sodass Seth Chaz alleine gegenüberstand.
    »Gut gemacht, Liebes«, sagte Chaz und schenkte mir ein kurzes, wildes Grinsen. Ich erwiderte es. Ich war stolz auf den Schaden, den ich angerichtet hatte. Ich hatte ja vielleicht meinen Gürtel nicht dabei, der mir Stärke und Geschwindigkeit verlieh und mir Tipps gab, wie man am besten kämpfte. Aber die Selbst verteidigungskurse, die ich besucht hatte, halfen mir dabei, in solchen Situationen immerhin nicht vollkommen nutzlos zu sein.
    Das tiefe Rumpeln in Seths Brust war unmissverständlich eine Drohung, und mir fiel auf, dass seine Augen sich von einem tiefen Haselnussbraun zu einem Bernsteinton verändert hatten, der eher meinen Augen glich. Sean und Dillon zogen mich zurück, um mich vor ihm zu schützen, und ich musste mich auf die Zehenspitzen stellen, um über ihre Schultern zu beobachten, was als Nächstes geschah.
    Von einem Augenblick auf den anderen fing Seth an, sich zu verwandeln. Er schrie noch eine Herausforderung, bevor seine menschlichen Stimmbänder von der Verwandlung zu sehr verändert wurden, sodass die letz ten Worte in einem langgezogenen Heulen verklangen. »Du bist tot! Ihr seid alle tot, außer ihr ergebt euch!«
    Ich beobachtete fasziniert, wie Seths Brust tiefer wurde und Muskeln sich an seinen Armen aufbauten. Das Knacken von Sehnen und Muskeln, die an neue Stellen rutschten, war widerlich, dauerte aber glücklicherweise nicht lange, da er eine sehr schnelle Verwandlung erzwungen hatte. Das Fell, das aus seiner Haut quoll, war ein wenig dunkler als seine braunen Haare und bedeckte glatte Muskeln und einen mächtigen Körperbau, der am Ende der Verwandlung durchaus mit Chaz’ Größe konkurrieren konnte. Kein Wunder, dass Seth so eingebildet war. Trotzdem bedeutete Größe nicht unbedingt, dass jemand das Wissen, die Fähigkeiten oder die Erfahrung hatte, um zu kämpfen. Chaz besaß alles drei im Übermaß.
    Seth verwandelte sich auch nicht voll in einen Wolf; er nahm die Halb-Halb-Form an, in der er auch heute Nacht, sobald der Mond voll war, wieder gefangen wäre – genau wie der Rest der Werwölfe. Zumindest, wenn er überlebte.
    Das jetzt zu tun war schlichtweg dumm. Trotz des Vorteils, dem ihm seine Größe und Stärke verleihen würden, wäre er ein paar Minuten nach der schnellen Verwandlung durch die Schmerzen geschwächt, besonders, da es noch nicht Nacht war. Chaz nutzte das aus. Er trat nach vorne und packte die Luftröhre des Wolfmannes genau auf dem Höhepunkt seines heraus fordernden Heulens mit einer Hand, sodass Seth mit einem hohen Fiepen abbrach. Mit unmenschlicher Stärke zog Chaz die knurrenden, sabbernden Kiefer zu sich nach unten, bis sie auf Augenhöhe waren, und ig norierte dabei die Klauen, die nach oben schossen und sich in seinen Unterarmen vergruben.
    »Du hast einen großen Fehler begangen, Freundchen. Darauf warte ich schon lange.«
    Dillon drängte mich weiter zurück, und mir fiel auf, dass Seth’ Jungs sich ebenfalls zurückzogen, um den beiden Platz für ihren Kampf zu lassen. Seth kratzte an Chaz’ Armen und kämpfte um Luft, als sein Rudelführer ihn noch fester packte.
    »Siehst du, das ist der Grund, warum du es nicht zum Rudelführer schaffen wirst. Du bist stark und zäh, sicher. Aber du durchdenkst die Dinge nicht.«
    Chaz warf Seth in einer Bewegung nach hinten, die vielleicht beiläufig wirkte, aber genug Kraft in sich hatte, um den Baum, gegen den der verwandelte Werwolf knallte, halb zu entwurzeln. Das Reißen der Wurzelstränge war deutlich zu hören, und der Baum neigte sich gefährlich zu einer Seite und schwankte, als Seth ihn benutzte, um sich wieder auf die Beine zu ziehen. Chaz gab

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