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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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sich vollkommen auf den Weg, über den wir gekommen waren.
    »Wie lange, glaubst du, wird er brauchen?«, wagte Gabe zu fragen.
    Seth machte sich nicht die Mühe, ihn anzusehen. »Keinen blassen Schimmer. Wir haben eine offensichtliche Spur hinterlassen. Sollte nicht allzu lange dauern.«
    Ich wagte ebenfalls eine Frage und sah ihm in die Augen, als er mir den Kopf zuwandte. »Wenn du unbedingt gegen Chaz kämpfen willst, warum hast du es nicht bei den Hütten getan?«
    Er grinste mich an, schüttelte den Kopf und richtete seinen Blick wieder auf den Wildwechsel. Die anderen warfen mir verstohlene Blicke zu, trauten sich aber nicht, etwas zu sagen.
    Bald schon wurde meine Angst von Wut verdrängt. Für wen zur Hölle hielt er sich? Wäre er nicht gewesen, könnten Chaz und ich in diesem Moment die Bedingungen des Vertrages diskutieren. Oder eifrig mit anderen, noch angenehmeren Dingen beschäftigt sein.
    »Verstehe«, sagte ich und machte ein paar Schritte, bis ich mich lässig gegen einen nahe stehenden Baum lehnen konnte. Ich hoffte, dass mein Gesichtsausdruck so herablassend war, wie ich geplant hatte. Der Trick bestand darin, ihnen mit Chaz genug Angst einzujagen, ohne sie so weit zu treiben, dass sie mir wehtaten. »Du hast vor zu betrügen, richtig? Ihr wolltet ihn hier rauslocken, damit ihr ihm aus dem Hinterhalt auflauern könnt.«
    »Nein«, sagte Seth und wandte sich abrupt zu mir um. »Halt den Mund. Du weißt nicht das Geringste über uns.«
    »Ich weiß, dass du nicht gewinnen wirst.«
    »Ich werde gewinnen«, knurrte er und ballte die Hände zu Fäusten.
    »Völlig egal, was du versuchst. Er wird euch trotzdem in den Arsch treten.« Ich hielt meine Stimme so ruhig wie möglich und hoffte inständig, dass meine Worte wahr werden würden. Mein Glaube an Chaz sollte Seths Selbstbewusstsein untergraben, wenn ich meine Karten richtig ausspielte. Das war vielleicht nicht viel, aber vielleicht sorgte es dafür, dass Chaz ein wenig bessere Chancen hatte, wenn er kam, um mich zu retten. »Er ist der einzige Werwolf, der je gegen Rohrik Donovan gekämpft und es überlebt hat.«
    »Verschon mich damit«, sagte Seth, und seine Wut verblasste plötzlich in einem amüsierten Lächeln. »Roh rik wollte ihn nicht töten. Irgendwie muss er unter dem Einfluss des Fokus gewusst haben, weswegen du gekommen bist. Warum setzt du dich nicht einfach hin, machst es dir gemütlich und hältst den Rand? Wir werden dir nicht wehtun, außer du tust etwas Dummes – und wir werden eine Weile hier sein.«
    Ich fluchte leise und sah mich um, während ich mich fragte, wie weit ich wohl bei einem Fluchtversuch kommen würde. Sie waren jetzt wachsam und warteten nur darauf. Es würde mir auch nicht viel helfen, da ich bereits wusste, dass sie schneller und stärker waren als ich. Sollte ich es versuchen, würden sie mir vielleicht auch noch die Beine fesseln. Oder auch eine gewalttätigere Lösung wählen. Ich traute es ihnen zu, auch wenn sie mich nicht verletzt hatten – bis jetzt.
    Wütend stampfte ich zu einem umgefallenen Baumstamm und setzte mich dorthin statt in den Schlamm. Ich zog die Handgelenke an meine Zähne, um meine Fesseln zu lösen. Niemand machte Anstalten, mich aufzuhalten, und ich nahm an, dass sie mich nicht als große Bedrohung sahen, egal ob meine Hände gefesselt waren oder nicht. Einer von ihnen zog sein Handy heraus und drückte darauf herum, als spielte er etwas oder schriebe eine SMS . Super.
    »Warum diese Duell-Scheiße?«, fragte ich, nachdem die Fesseln nachgegeben hatten und ich nicht mehr daran herumknabbern musste.
    Seth fuhr sich mit der Hand über den leichten Bartschatten am Kinn und beachtete mich kaum. »Ich will die Kontrolle über das Rudel. Ich werde sie nicht bekommen, außer ich kämpfe mit ihm darum. Zu viele Anwesende würden es in ein Blutbad verwandeln, statt uns den Rang auskämpfen zu lassen.«
    »Du meinst, zu viele im Rudel würden versuchen, dich aufzuhalten.«
    Er warf einen kurzen Blick in meine Richtung, begleitet von einem trockenen Grinsen. »Das habe ich doch gesagt. Ich will ein Rudel zum Führen, nicht eine Ansammlung von zerstörten Körpern und schmollenden Verlierern, die mich herausfordern würden, sobald Chaz aus dem Bild ist.«
    Ich verzog verächtlich die Lippen, hob das Seil hoch und warf es in einem unordentlichen Ballen so weit von mir, wie es nur möglich war. »Was lässt dich glauben, dass du ihn besiegen kannst? Er ist größer und stärker als du.«
    »Groß

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