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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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sie wütend knurrten. Ungefähr ein Dutzend trottete Richtung Wald davon, wahrscheinlich, um nach dem Schuldigen zu suchen. Jetzt anzugreifen, wo das Rudel auf der Höhe seiner Stärke war, erforderte entweder unglaublichen Mut oder unglaubliche Dummheit. Wer auch immer es war, er musste Selbstmordgedanken haben.
    Mr. und Mrs. Cassidy standen dort, wo vorher Chaz und seine Kumpel gesessen hatten. Zu viele Leute drängten sich um die Stelle, um erkennen zu können, wer verletzt worden war. Sobald Nick sah, dass ich versuchte herauszufinden, was vor sich ging, schob er ein paar Leute aus dem Weg, packte meinen Arm und riss mich näher heran.
    Ich kreischte bei seiner groben Behandlung auf und bedachte ihn mit einem gleichermaßen peinlich berührten und rebellischen Blick, als er mir zuknurrte: »Runter! Wir haben denjenigen, der es war, noch nicht erwischt; sie haben es vielleicht auch auf dich abgesehen. Warum bist du nicht reingegangen?«
    »Ich dachte, ich könnte dem Verletzten helfen«, sagte ich und löste mich aus seinem Griff. Es machte mich wütend, von beschützerischen Werwölfen herumgeschoben und bewacht zu werden, also piekte ich ihn kampfeslustig in die Schulter. »Ich bin kein Kind. Behandle mich auch nicht so. Wer ist verletzt?«
    Er wirkte genauso wütend wie ich, als er auf die Gestalt zeigte, die auf dem Boden zusammengesackt war. Sofort verstand ich, warum sie alle so besorgt waren.
    Chaz lag bewegungslos auf dem Boden. Er atmete durch zusammengebissene Zähne und hatte die Augen fest geschlossen, während er eine Hand auf seine Schul ter presste. Zwischen seinen Fingern stand ein Pfeilschaft heraus, und die Haut, die ich unter dem Blut und dem Riss im Hemd erkennen konnte, war bereits von der Reaktion auf das Silber gerötet. Der Pfeil hatte keine lebenswichtigen Organe getroffen, aber das Silber konnte sich wie eine Infektion in seinem Blutkreislauf ausbreiten, wenn es zu lange in seinem Körper blieb. Mit bleichem Gesicht drängte ich mich an den anderen vorbei und berührte seine Wange. Angst breitete sich in mir aus, als er die Augen öffnete, um mich schmerzerfüllt anzusehen.
    Verdammt und zur Hölle, wer auch immer das gewesen war, er würde dafür zahlen.

Kapitel 14
    G eh rein, Liebes; wir kümmern uns schon darum«, presste Chaz hervor. Jemand hatte das gefiederte Ende des Pfeils abgebrochen, aber die Spitze steckte immer noch tief in den Muskeln seiner Schulter. Niemand schien zu wissen, was er tun sollte. Seine Schmerzen waren offensichtlich, weil es ihn wirklich anstrengte, überhaupt zu sprechen.
    Jemand hatte mir einmal erzählt, dass eine Berührung von Silber für einen Werwolf ist, als würde man seine Hand auf eine heiße Herdplatte pressen. Je länger das Metall in Kontakt mit dem Organismus blieb, desto tiefer wurde die Wunde, und desto mehr Fleisch wurde verbrannt. Allein es gegen die Haut zu halten würde schon eine Narbe verursachen. Die Wunde selbst war nicht unbedingt lebensbedrohlich, aber hätte ihn der Pfeil nur ein wenig näher an seinem Herzen oder einem anderen lebenswichtigen Organ getroffen, hätte sie es sein können. Je länger diese kleine Pfeilspitze dort blieb, desto höher wurde die Chance, dass die Muskeln um die Wunde herum zu sehr geschädigt wurden, um wieder richtig zu heilen, was bedeutete, dass er entweder die Schultern oder den Arm nicht mehr bewegen könnte. Ein rangniederer Werwolf wäre vielleicht verblutet oder an einer Blutvergiftung mit Silber gestorben, aber Chaz würde sich erholen, solange die Sache schnell geregelt wurde. Nur eine Narbe bliebe zurück.
    Wir hatten keine Ärzte im Rudel, und Gott allein wusste, wie weit es von hier aus zum nächsten Krankenhaus war. Wenn ich ihm eine Kugel aus dem Körper holen konnte, konnte ich das hier auch. Hoffte ich zumindest.
    »Zurück, Jungs. Lasst mir ein bisschen mehr Platz.«
    »Nein, Shia! Geh rein. Wer immer das getan hat, er ist noch da draußen.«
    »Ich gehe rein, sobald ich dieses Ding entfernt habe. Jungs, haltet ihr ihn bitte fest?« Ich drehte mich zu Nick und Dillon um und bedeutete ihnen, Chaz ruhig zu halten. Sie sahen hilflos zwischen mir und Chaz hin und her. Es war offensichtlich, dass sie ihren Rudelführer nicht verärgern wollten, gleichzeitig aber hofften, dass ich ihm helfen konnte. Keiner der Werwölfe schien besonders daran interessiert zu sein, den Schaft des Pfeils zu berühren, als könnte sich dieser plötzlich auch in Silber verwandeln und sie verletzen. »Kommt schon,

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