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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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eines Hinweises, dass irgendwer hier draußen war außer den Kindern.«
    »Was zur Hölle?«, murmelte Nick. »Irgendwas muss da sein.«
    Mit einem Stirnrunzeln sah Dillon an den Bäumen nach oben. »Hat irgendwer da oben gesucht?«
    »Nein. Warum?«
    Dillon zeigte nach oben, aber auch wenn ich mich noch so sehr anstrengte, ich konnte nichts sehen. Die anderen um mich herum murmelten Flüche und schrien leise auf, als sie zwischen den schattigen Ästen über unseren Köpfen irgendetwas erkannten.
    »Was ist?«, fragte ich, für einen Moment einfach nur sauer, dass mir nur meine schwachen menschlichen Sinne zur Verfügung standen.
    Nick stapfte zu einem bestimmten Baum und fing an zu klettern. Einer der verwandelten Werwölfe kam ebenfalls und starrte nach oben, bevor er eine klauenbewehrte Hand ausstreckte, um anzuzeigen, dass er Nick auffangen würde. Es war seltsam, aber irgendwie auch richtig. Ich wusste, dass das wild aussehende Monster vor mir niemals einen der Ihren verletzen wür de. Ich dagegen stand auf einem ganz anderen Blatt. Der Blick, der mich aus diesen wilden goldenen Augen traf, als ich näher trat, war einfach nur unheimlich.
    »Da oben ist eine Ausrüstung oder so was Ähnliches zwischen die Äste geschoben. Wartet eine Sekunde«, rief Nick, wahrscheinlich vor allem für meine Ohren.
    Die anderen versammelten sich um den Baum stamm. Chaz sah schon besser aus, und er legte seinen guten Arm um meine Schultern, während er wie wir anderen auch den Kopf in den Nacken legte, um Nick bei seiner Kletterpartie zu beobachten.
    Ein paar Sekunden später rutschte er wieder am Baumstamm nach unten und landete in einer kauernden Stellung, die eher an ein wildes Tier als an einen Menschen erinnerte. Auf seinem Gesicht lag ein grimmiger Ausdruck, als er ein Stück zerrissenen Stoff und einen Pfeil vorzeigte, um den er den Stoff gewickelt hatte, zusammen mit einem dicken Ast, den er offensichtlich abgebrochen hatte. Klauenmale waren in das Holz gegraben, tief und groß genug, um zu zeigen, dass sie von keinem normalen Vogel oder anderen Baumbewohner stammten. Kein Bär oder eine andere Kreatur des Waldes, die groß genug war, um solche Spuren zu hinterlassen, würde sich fast bis an die Baumspitze vorwagen, wo die Äste zu dünn wurden, um das Gewicht zu tragen. Deswegen war auch Nick hinaufgeklettert, nicht einer der verwandelten Werwölfe.
    »Ich erkenne die Witterung an Ast und Stoff nicht. Was ist mit dir, Armina?«
    Armina? Das bedeutete, dass der große, schwarz-graue Werwolf neben uns Seths Mutter war. Ich hoffte inständig, dass sie vertrauenswürdiger war als ihr Sohn, aber ich erwartete nicht allzu viel.
    Der große, struppige Werwolf lehnte sich vor und blähte die Nasenlöcher, als er die Witterung an Stoff, Pfeil und Ast aufnahm. Dann schüttelte er – nein, sie – den Kopf, kauerte sich wieder in die Hocke und hob ihre Hände in einer erstaunlich menschlichen Geste der Verwirrung. Sie wusste auch nicht, von wem oder was der Geruch stammte. Es war schwer, ihre Gedanken zu erraten, da sie in dieser Form nicht sprechen konnte und die schnelle Verwandlung dafür sorgen würde, dass sie noch eine gute Weile ihre menschliche Form nicht wieder annehmen konnte. Wahrscheinlich würde sie erst morgen wieder sprechen können, nachdem der Vollmond untergegangen war und sie ein wenig geschlafen hatte.
    Hatte sie nichts entdeckt, weil sie ihren Sohn decken wollte? Nein, das glaubte ich nicht. Hier draußen waren auch noch andere verwandelte Werwölfe, und sie würden riechen, was ihr entgangen war – oder was sie vertuschen wollte.
    Einige der anderen drängten sich vor und schoben ihre Gesichter nah vor den Stoff und den Ast, die Nick vor sich ausgestreckt hielt. Selbst Chaz schnüffelte kurz, aber keiner von ihnen schien den Geruch iden tifizieren zu können. Dieser Fehlschlag machte Chaz nur noch wütender. Alarmiert fiel mir auf, dass die letzten Sonnenstrahlen sich in seinen Augen spiegelten, die inzwischen hier in den Schatten eher wirkten wie die einer Katze.
    »Das ist verfickt noch mal unglaublich. Was zur Hölle ist hier draußen unterwegs? Es ist keiner von uns. Es ist keine Werkatze. Was zur Hölle ist es?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Nick, der die Gegenstände in seinen Händen so fest umklammerte, dass seine Knöchel weiß hervortraten. »Wüsste ich es, würde ich es dir sagen. Es ist ein Wer-irgendwas. Ich weiß einfach nur nicht, was.«
    »Kann ich mal schnuppern?«, fragte Mr. Cassidy und

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