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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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beenden – jetzt sofort.«
    Ich beeilte mich, seiner Anweisung zu folgen, und griff mir Jeans und ein dickes Sweatshirt gegen die morgendliche Kälte. Chaz wartete nicht, bis ich meine Turnschuhe angezogen hatte, sondern verließ bereits die Hütte und stiefelte entschlossen den Weg entlang, während er die Sunstriker zusammenrief.
    Verschlafene Leute taumelten aus den Hütten. Man che zogen sich noch Hemden oder Schuhe an, während sie bereits auf Chaz zurannten. Simon hatte sich nicht die Mühe gemacht, ein Hemd anzuziehen; seine Bauchmuskeln waren von langen Narben überzogen, die seine sonst so makellose Haut verunstalteten. Er kniff die dunklen Augen zusammen, als er mich sah, erwiderte aber mein grüßendes Nicken. Dillon sah mich kaum an, als er seinen Platz neben Chaz einnahm. Alle wirkten müde, aber wachsam, und alle außer ein paar wenigen bedachten mich und Chaz mit fragenden Blicken.
    Sobald der Großteil der Sunstriker vor unserer Hütte versammelt war, drehte Chaz sich zu mir um. Er hielt seine Stimme ruhig und gleichmäßig, aber sonst tat er nichts, um seine Wut zu verstecken. »Shia, in welcher Hütte haben diese Leute gewohnt?«
    »Nummer drei.«
    Die anderen tauschten Blicke, zuckten mit den Achseln und murmelten Fragen, aber Chaz gab ihnen keine Erklärung. Wir folgten ihm, als er in Richtung von Hütte drei aufbrach, und stoppten als unordentliche Ansammlung hinter ihm, als er die Tür erreichte. Er klopfte nicht. Stattdessen trat er gegen die Tür, bis das Schloss brach, dann stampfte er hinein. Ein paar von uns, inklusive mir, Simon und Dillon, folgten ihm in den Raum.
    Die Hütte war ein einziges Chaos. Überall lagen leere Getränkedosen und Chipstüten. Müll knirschte unter unseren Sohlen. An dem Fernseher in der Ecke war irgendeine Spielekonsole angeschlossen, und überall lagen Dreckwäsche und Comics verteilt. Dreckige Teller stapelten sich in der Spüle und auf dem Küchentresen. Der Raum stank wie eine Mischung aus altem Käse und dem Moschus von Werwesen, eine Kombination, welche die Werwölfe um mich herum dazu brachte, sich die Nasen zuzuhalten und würgende Geräusche von sich zu geben.
    Aber abgesehen von der biologisch gefährlichen Schimmelfarm auf einem umgedrehten Pizzastück auf dem Tisch war der Raum leer.
    »Himmel, was ist denn hier drin gestorben?«, beschwerte sich jemand hinter mir.
    Mit angeekeltem Gesicht suchte Chaz in den Klamotten herum, bis er ein Hemd gefunden hatte, das nicht allzu dreckig war. Er hob es vorsichtig mit zwei Fingern hoch und trug es nach draußen, um daran zu wittern, ohne dass der schreckliche Gestank im Raum seine Nase behinderte. Ich folgte ihm nicht. Stattdessen sah ich mich im Raum nach Hinweisen um.
    Das hier war offensichtlich die Bude von ein paar Nerds, die um einiges weniger ordentlich waren als Arnold, der einzige Nerd, den ich persönlich kannte. Diese Hütte wirkte zu bewohnt, um nur ein vorübergehendes Feriendomizil zu sein. Das Vorhandensein eines Fernsehers und einer Spielekonsole verriet genauso wie der Zustand der Hütte, dass Howard Thomas – wer auch immer er sein mochte – mit seinen Freunden ziemlich viel Zeit hier verbrachte.
    Alle Schubladen standen offen. Es war keinerlei Kleidung mehr darin, also mussten sie unsere Ankunft erwartet haben und deswegen eilig verschwunden sein. Wenn man sich das ganze andere Zeug hier so ansah, hatten sie anscheinend vor zurückzukommen.
    Als ich meine Augen so über das Chaos gleiten ließ, entdeckte ich etwas, das mich zum Fluchen brachte. Chaz eilte zusammen mit einigen anderen Werwölfen zurück in die Hütte, angespannt und bereit, sich jeder Bedrohung zu stellen.
    »Verdammt!« Ich stiefelte zu einer großen Kommode. Zuerst hatte ich es zwischen den anderen Sachen darauf nicht bemerkt, aber in einer Pfütze aus verschütteter Cola lagen der Akku und das Stromkabel zu Arnolds Computer. Als ich es hochhob und ausschüttelte, trafen ein paar Tropfen mein Hemd. Schicksalsergeben wischte ich den Rest der Feuchtigkeit ebenfalls an meinem Sweatshirt ab und betete, dass nichts beschädigt war. Arnold würde mich umbringen. Oder mich zumindest die Neuanschaffung bezahlen lassen.
    Chaz schüttelte den Kopf und entspannte sich, dann warf er mir einen gespielt wütenden Blick zu, weil ich ihm Angst gemacht hatte. Ich war zu sauer, um mit mehr zu reagieren als einem zaghaften, peinlich berührten Grinsen. Einige der anderen Werwölfe gaben ebenfalls ihre kampfbereiten Posen auf. Sie ballten

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