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Sieben in einem Auto

Sieben in einem Auto

Titel: Sieben in einem Auto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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Bücherbord und brachte drei Bücher, die Herr Heger geschrieben hatte.
    „Das vierte kriegst du in den nächsten Tagen“, versprach Herr Heger, „wenn wir erst den Leihwagen haben.“ Guntram strahlte.
    „Das würde mich sehr freuen“, sagte er.
    „Können wir dafür schon gleich einen Tag abmachen?“ fragte Frau Geppert. „Ich möchte Sie gern zum Fondue einladen.“
    Herr Geppert brachte die Hegers, wie versprochen, nach Fügenberg zurück, und die waren einstimmig der Meinung, eine reizende Familie kennengelernt zu haben.
    „Der Guntram kann aber gut Klavier spielen, was?“ sagte Christine.
    „In der Tat“, stimmte Sascha zu. „Wie sagt Herr Herbach doch immer? Talent plus Fleiß und guten Mut, dann wird es ganz von selber gut.“

 
    Am nächsten Mittag wurde der Leihwagen gebracht. Er war größer als der Wagen der Hegers und brandneu. „Mensch, ist der klasse!“ rief Sascha. „Mit dem sollten wir sofort ‘ne kleine Spritztour machen. Vielleicht nach Salzburg oder nach Wien.“
    „Was willst du da denn?“ fragte Christine.
    „Doofe Frage! In Salzburg essen wir Salzburger Nockerln, und in Wien sausen wir mit dem Riesenrad rum und essen Wiener Schnitzel.“
    „Und für so ein zweifelhaftes Vergnügen fahren wir stundenlang Auto, was?“ wehrte Conny ab. „Da weiß ich aber was Besseres, du!“
    „So? Was denn?“
    „Blaubeeren pflücken zum Beispiel.“
    Sascha tippte sich an den Kopf.
    „Das ist doch kein Vergnügen, das ist doch eine Strafarbeit!“
    „Wir haben noch genau eine Woche“, sagte Frau Heger. „Die sollten wir uns genau einteilen. Bis zum nächsten Urlaub müssen wir ein Jahr warten.“
    „Da hätte ich einen Vorschlag zu machen“, meldete sich Sascha. „Eine Woche sind sieben Tage, und wir sind genau sieben Personen. Jeder bestimmt einen Tag lang, was gemacht werden soll.“
    „Eine gute Idee“, sagte Herr Heger, „meinst du nicht, Fanny?“
    „Ja“, sagte die Mutter, „einverstanden. Wer bestimmt zuerst?“
    „Ich!“ rief Jan. „Ich bestimme den Sessellift und immer was runterschmeißen. Aber nicht auf die Kühe, sonst kriegen die eine Beule.“
    „Ich bin fürs Baden im Wildbach“, sagte Christine. „Dahinten bei dem Berg, wo wir in das fürchterliche Gewitter kamen, war so ein schöner. Jetzt ist das Wasser doch wieder sauber.“
    „Mir steht der Sinn nach einem Schlemmerbummel durch die hiesigen Konditoreien“, schwärmte Sascha. „Wir wollen doch nicht vergessen, daß die Österreicher weltbekannt sind für ihre erlesenen Backwaren. Die Sacher Torte zum Beispiel, die in der ganzen Welt die Herzen höher schlagen läßt, ist eine Wiener Erfindung, und Herr Herbach behauptet sogar...“
    „...daß du ein verfressener Strumpf bist!“ fiel Conny ihm ins Wort. „Einen Bummel durch die Konditoreien machen! Auf so eine Schnapsidee kannst auch nur du kommen!“
    „Es gilt“, sagte Herr Heger. „Wenn es sein Wunsch ist, wird es gemacht. Nun bist du selbst an der Reihe.“
    Conny feixte Sascha an.
    „Ich habe einen ganz speziellen Wunsch“, sagte sie. „Ich möchte wahnsinnig gern noch einmal in die Blaubeeren, so von morgens bis abends. Das ist ja so gesund für die Nerven!“
    „Doofe Pute!“ zischte Sascha. „Das machst du doch nur, um mir eins auszuwischen!“
    „Ganz im Gegenteil“, flötete Conny, „die Sorge um dein körperliches Wohlergehen hat mir diesen Vorschlag eingegeben.“
    „Und du, Fanny“, fragte Herr Heger, „was möchtest du gern tun?“
    Frau Heger dachte eine Weile nach.
    „Hm“, sagte sie endlich, „ich würde gern einen ganzen Tag lang im Liegestuhl liegen, schmökern, faulenzen, mich von der Sonne rösten lassen und ein Wort mit der alten Frau Pfister reden.“
    „Gut, Mama“, stimmte Sascha zu, „das findet meinen ungeteilten Beifall. Wir haben ja zwei Liegestühle auf dem Balkon, den einen nimmst du und den andern ich.“
    „Höhö, Kleiner“, rief Conny, „und was treiben wir derweil?“
    „Ihr könnt ja noch mal Blaubeeren pflücken“, sagte Sascha und griente seine Schwester an.
    „Ihr legt euch auf Wolldecken ins Gras“, sagte Herr Heger, „fertig. Da liegt man genausogut wie in Liegestühlen. So, nun bin ich an der Reihe. Ich hab mir schon was überlegt. An meinem Wunschtag fahren wir an den Achensee, baden, lassen uns in Pertisau mit dem Sessellift ins Karwendelgebirge hinauftragen, wandern gemächlich hinunter, ohne jede Anstrengung, und genießen bei jedem Schritt die Aussicht auf den

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