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Sieben in einem Auto

Sieben in einem Auto

Titel: Sieben in einem Auto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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nicht sehen können, weil ja sein Wagen dazwischen war, verstehen Sie? Zwischen meinem und dem der Dame, meine ich.“
    „Und nun zu Ihnen“, wandte sich der Polizist an die junge Dame. „Haben Sie es so erlebt, wie es eben geschildert wurde, und entspricht es der Wahrheit?“
    „Ja, so war es wohl“, sagte die und schluckte, „ich war nicht ganz bei der Sache.“
    „Ich kann es bezeugen“, meldete sich jetzt der Herr aus der Sommerwirtschaft zu Wort, „genauso habe ich es beobachtet.“
    „Schön“, sagte der Beamte zufrieden, „dann scheint ja alles klar, und wir können das Protokoll aufsetzen.“ Er holte eine alte Schreibmaschine aus dem Nebenzimmer, stellte sie auf den Tisch, räusperte sich, rückte seine Brille zurecht und begann.
    „Das heutige Datum?“ Er warf einen Blick auf den Kalender. „Freitag, der Dreizehnte. Natürlich, natürlich! Was kann an so einem Tag auch schon Gescheits passieren! Und dann soll ich auch noch Schreibmaschine schreiben...“
    „Ja, wenn ich Ihnen das abnehmen kann? Ich muß nämlich ziemlich viel schreiben“, sagte Herr Heger, „Bücher und so.“
    „Aber ja doch! Da brauchen S’ net lang zu fragen. Bittschön, nehmen S’ Platz“, sagte der Beamte erfreut.
    Herr Heger setzte sich und tippte, was der Polizist ihm diktierte, und die Schulderklärung der jungen Dame gleich hinterher.
    Auf atmend verließ er darauf mit seiner Familie die Gendarmerie. Der Herr, der ihm den Tip mit der Schulderklärung gegeben hatte, folgte ihnen nach.
    „Wenn ich Ihnen noch weiter helfen darf“, sagte er draußen, „steigen Sie bitte in Ihr Auto und folgen Sie mir. Mein Wagen ist der blaue da, sehen Sie? Ich lotse Sie zu einer Reparaturwerkstatt, wo Ihr Schaden schnellstens behoben wird. Mit der Schulderklärung bereitet das keine Schwierigkeiten.“
    Herr Heger blickte den Herrn dankbar an.
    „Das finde ich aber sehr freundlich von Ihnen“, sagte er. „Fährt unser Auto denn noch?“ fragte Christine. „Es hat doch so mächtig geknallt!“
    „Ich denke, schon“, antwortete Herr Heger. „Der Motor wurde ja nicht beschädigt.“
    Sie stiegen ein und folgten dem Wagen des hilfsbereiten Tirolers.
    „Wetten, daß dem die Werkstatt gehört, zu der er uns jetzt bringt?“ rief Sascha. „Der Trick ist doch bekannt. Er sitzt wahrscheinlich den ganzen Tag da in der Kneipe auf der Lauer und wartet, bis es knallt. Dann geht er hin, bietet seine Hilfe an und hat wieder einen neuen Kunden für seine Firma.“
    „Meinste?“ fragte Conny.
    „Na klar! Das ist doch eine erprobte Art von Arbeitsbeschaffung. Die Geschädigten sind ihm dankbar, und er macht ein gutes Geschäft.“
    „Möglich wäre das“, räumte Herr Heger ein, „aber es ist nicht sehr wahrscheinlich, denn das würde doch nur dann laufen, wenn an der Stelle, wo wir den Unfall hatten, dauernd etwas passiert. Danach sah es da aber nicht aus. Die Straße war gerade, und das Fahren wurde durch keinen besonderen Umstand erschwert.“
    Sascha wiegte zweifelnd den Kopf.
    „Irgend etwas führt der Mann im Schilde, das hab ich im Urin.“
    „Im Urin?“ fragte Jan. „Was ist das denn schon wieder?“ Conny grinste.
    „Pinkelwasser“, sagte sie. „Man nennt es auch Pipi oder...“
    „Es reicht!“ rief Frau Heger. „Jetzt weiß Jan Bescheid!“
    „... oder eben Urin!“ fuhr Conny fort und feixte ihre Mutter an.
    „Und da hat Sascha das drin?“ wunderte sich Jan.
    „Ach was!“ rief Frau Heger. „Das ist nur so ein dummer Schnack, so eine Redewendung. Sascha will damit sagen, er spürt, daß der Mann was von uns will.“
    Herr Heger bremste, blinkte nach rechts und folgte dem blauen Wagen auf den Hof einer großen Reparaturwerkstatt.
    „Jetzt wird das Geheimnis gelüftet“, sagte Sascha, „jetzt muß er die Katze aus dem Sack lassen!“
    „Hat der eine Katze im Sack?“ fragte Jan erstaunt.
    „Nee, einen Elefanten in der Hosentasche“, antwortete Conny.
    „Du bist doof!“ empörte sich Christine. „Erzählst ihm immer alles falsch!“
    Der freundliche Tiroler führte die ganze Familie in das Büro, erklärte dort dem Chef mit wenigen Worten, worum es ging, und bat Herrn Heger, die Schulderklärung vorzuzeigen.
    „Is scho recht“, sagte der Chef, „dös machen wir. Aber eine Woche wird’s halt dauern. Ausbeulen, spachteln, spritzen, das braucht seine Zeit.“
    „Das geht doch gar nicht!“ rief Frau Heger. „Wir können doch nicht eine ganze Woche ohne Auto sein! Mit dem Baby und den vier andern

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