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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas C. Brezina
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aus dem Stall. Sie sahen müde und schmutzig aus. Federn und Blut klebten an ihren Händen, ihre Hosen waren fleckig.
    »Konnten Sie die Fuchsbisse nähen?«, wollte Guido von Ratstätt wissen.
    »Das war kein Fuchs. Jemand hat versucht, Ihre Hennen mit einem Messer zu töten. Zwei hat es schlimm erwischt, die anderen sind mit dem Schrecken und einigen Blutspritzern davongekommen.«
    Die alte Gräfin und ihr Sohn sahen den Tierarzt verwirrt an, als würde er eine fremde Sprache sprechen.
    Margit Moosburger ergänzte ihren Mann: »Die gute Nachricht lautet, dass wir vorerst alle Tiere versorgen konnten, auch die schwerverletzten. Jetzt müssen sie sich erholen.«
    »Messer? Warum sollte jemand versuchen, ein weißes Huhn der Ratstätts zu töten?« Eine Landung von Außerirdischen hätte die Gräfin nicht mehr erstaunen können.
    »Das weiß ich nicht, aber die Stiche sprechen für sich.« Pennys Vater trat zu einem Wassereimer und begann, sich die blutverschmierten Hände darin zu waschen. »Einer Henne wurde der Flügel gebrochen.«
    Gräfin Marie-Therese von Ratstätt schritt langsam durch das Gehege. Auf einmal schien sie sehr abwesend. Ihr Blick ging ins Leere, und sie redete vor sich hin.
    »Willst du mir einen Hinweis geben? Soll es etwas bedeuten?«, murmelte sie. Die anderen sahen ihr ratlos dabei zu. »Habe ich versagt? Schickst du mir das als Mahnung?«
    »Mutter?«, sprach Guido von Ratstätt sie vorsichtig an.
    Die alte Gräfin schloss die Augen und senkte den Kopf. Als sie aufblickte, war sie wieder klar.
    »Machen Sie die Hennen und den Hahn wieder gesund«, sagte sie zu Matthias Moosburger. Es war eher ein Befehl als ein Auftrag oder eine Bitte. Ihrem Sohn trug sie auf, die weißen Tiere – sobald sie fit genug waren – in die Stallungen überzusiedeln.
    »Sollen wir zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen und die Untersuchung der Pferde fortsetzen?«, erkundigte sich Margit Moosburger.
    »Nein, tun Sie das jetzt!«, verlangte die Gräfin.
    Penny nutzte die Gelegenheit, nahm allen Mut zusammen und trat vor Marie-Therese von Ratstätt. Sie schilderte, wie begeistert sie von dem Schloss und den weißen Pferden war und dass sie deshalb einen Aufsatz für die Schule darüber schreiben wollte.
    »Kann ich etwas mehr von Ihnen erfahren?«, bat sie.
    Die Gräfin musterte sie abschätzend.
    »Du könntest eine Menge von mir erfahren, nur heute bin ich dazu nicht in der Lage. Komm an einem anderen Tag wieder.«
    »Danke, das mache ich.«
    »Du kannst aber auch die Familienchronik lesen. Ich habe sie selbst im Laufe meines Lebens mit der Maschine abgetippt, sodass das Leben und Wirken der Ratstätts allen zugänglich ist.«
    Guido von Ratstätt machte einen Schritt auf sie zu. »Ich weiß nicht, Mutter, ob wir wirklich … ?«
    »Ich bestimme hier. Und ich sage, die junge Frau soll ruhig lesen, mit wem sie es zu tun hat.« Sie wandte sich an Nikolai. »Das wird ihr helfen, mehr über Nikolai zu erfahren und zu erkennen, was ich mir von ihm erwarte.«
    Wie eine erschrockene Schildkröte zog Guido von Ratstätt den Kopf ein.
    »Ich kann Penny die Bibliothek zeigen«, bot Nikolai an.
    Seine Großmutter gab mit einem kurzen Nicken ihr Einverständnis.
    Penny und ihre Eltern verabredeten sich für später bei den Pferdeställen.
    Wieder stiegen Penny und Nikolai auf das Moped, auch wenn es nur ein kurzer Weg bis zum Schloss war. Beim Betreten der Halle kam ihnen die uralte Berta entgegen. Sie schleppte ein Bündel Wäsche und schimpfte leise vor sich hin.
    »Sollten wir ihr nicht beim Tragen helfen?«, flüsterte Penny Nikolai zu.
    »Versuch es, viel Glück!«
    Penny ging zu Berta und bot ihre Hilfe an.
    »Weg da! Wage es nicht, etwas anzufassen! Ihr wollt mich alle nur zum alten Eisen legen, damit ich bald unter der Erde lande. Aber das wird nicht geschehen. Ich habe Wichtigeres zu tun.«
    Bertas Gesicht schien nur aus Runzeln zu bestehen. Doch die Haut strahlte und war von der Sonne gebräunt. Ihre Augen waren trüb, aber ihr Blick hatte trotzdem etwas Waches. Penny fühlte sich unbehaglich, als Berta sie von unten musterte. Ihre schmalen Lippen bewegten sich und murmelten etwas Unverständliches.
    »Verzeihung, was haben Sie gesagt?«, fragte Penny nach.
    Doch Berta wiederholte es nicht. Stumm schüttelte sie den Kopf, als könnte sie etwas nicht glauben. Dann setzte sie ihren Weg durch die Halle fort.
    Nikolai war Penny nachgekommen. »Ich hatte dich gewarnt.«
    »Sie ist sehr eigenwillig, nicht

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