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Sieben Siegel 07 - Dämonen der Tiefe

Sieben Siegel 07 - Dämonen der Tiefe

Titel: Sieben Siegel 07 - Dämonen der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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Nahrungsvorrats an Bord der Tiefseestation bestand aus ballaststoffarmer Verpflegung: eingeschweißte Brotscheiben, dünn wie Papier, dazu als Aufstrich Erdnussbutter und Marmelade. In großer Menge waren auch Schokoriegel vorrätig. Dazu kamen dutzende von Tuben fader Astronautennahrung und das eine oder andere Mikrowellenmenü.
    Chris stürzte sich auf die Riegel und Erdnussbutterbrote, und nach einem Moment gesellte Nils sich dazu. Kyra und Lisa dagegen nahmen mit trockenem Brot vorlieb, auf dem sie lustlos herumkauten.
    »Enrique hat es tatsächlich geschafft«, rief plötzlich Bischof aus. Alle hörten auf der Stelle auf zu essen. Chris verschluckte sich und musste fürchterlich husten.
    »Eine Kapsel nähert sich uns von oben«, fuhr Bischof fort. »Ich hätte nicht gedacht, dass ihm das gelingt.«
    »Haben wir Funkkontakt?«, fragte Professor Rabenson.
    Bischof schüttelte den Kopf. »Aus irgendeinem Grund kommt keine Verbindung zu Stande. Gut möglich, dass Enrique so mit der Steuerung beschäftigt ist, dass er vergessen hat, das Funkgerät auf Empfang zu schalten. Immerhin ist er nur der Koch der S.I.M.-1, kein erfahrener Tiefseeforscher. Er hat bei seiner Einstellung einen Schnellkurs über die Technik aller wichtigen Geräte an Bord der Insel mitgemacht, aber ihm fehlt natürlich die Erfahrung. Er kann froh sein, wenn er heil bei uns ankommt.«
    Bischofs Blick fiel auf Nils, der sich mit einem Erdnussbuttersandwich in der Hand gegen den Rand des runden Radartischs lehnte. »Hey, pass doch auf!«, rief er aufgebracht. »Du schmierst ja die ganze Scheibe voll!«
    Nils zog sich sofort zurück und wischte mit einem Ärmelzipfel über das Glas.
    Bischof wurde ganz rot vor Wut. »Lass das! Das ist doch nicht irgendein Küchentisch!« Er schob Nils beiseite und suchte die Glasfläche nach Schmierspuren ab. Dabei fiel sein Blick auf ein weiteres Signal, das sich dem Standort der KARTHAGO näherte.
    »Oh nein!«, keuchte er erschrocken.
    »Was ist?«, fragte der Professor.
    Bischof zeigte auf den Radarmonitor. »Dieses Licht hier –«
    »Das ist der Hai!«, stöhnte Chris.
    Der Forscher nickte. »Unser Freund hat es sich offenbar anders überlegt und stattet uns einen neuen Besuch ab.«
    Professor Rabenson wurde blass. »Da können wir ja froh sein, dass er nicht aufgetaucht ist, als Kyra und ich gerade mit dem Shuttle draußen waren.«
    »Allerdings«, zischte Bischof. »Ich war sicher, wir würden ihn nie wieder sehen.«
    Nils musterte den Forscher ablehnend. »So viel zu vorschnellen Urteilen.«
    Bischof erwiderte Nils’ Blick düster, sparte sich aber jeglichen Kommentar.
    »Wie lange dauert es noch, bis er hier ist?«, fragte Kyra.
    Bischof kratzte sich am Hinterkopf. »Im Augenblick hat er noch nicht ganz die Geschwindigkeit eines Shuttles – aber wenn er sich Mühe gibt, ist er gut und gerne genauso schnell, vielleicht sogar noch schneller. Das heißt, dass er etwa … na ja, noch zwanzig Minuten brauchen wird. Höchstens fünfundzwanzig.«
     

»Und die Kapsel?«, wollte Lisa wissen.
    Eisiges Schweigen legte sich über die Versammlung in der Zentrale. Wenn die Kapsel zur gleichen Zeit die KARTHAGO erreichte wie der Riesenhai, konnte das für Enrique eine Katastrophe bedeuten.
    Bischof fand als Erster die Sprache wieder, und er bestätigte, was sie alle befürchtet hatten:
    »Die Kapsel braucht ungefähr genauso lange. So, wie es aussieht, werden die beiden etwa gleichzeitig ankommen.«
    »Na wunderbar«, stöhnte der Professor durch zusammengebissene Zähne. »Und wir können Enrique nicht mal warnen.«
    »Immerhin haben wir es doch auch bis hierher geschafft«, sagte Bischof. »Der Hai hat uns gerammt, aber nicht wirklich angegriffen … ich meine, nicht mit den Zähnen. «
    »Die würde er sich am Titanpanzer der Kapsel wohl auch ausbeißen«, erwiderte der Professor. »Oder?«
    »Na ja, das schon – aber die Kapseln haben einige empfindliche Teile, die auf der Außenhaut sitzen. Wenn der Hai die Sensoren abreißt oder vielleicht das Ruder zerstört – oder auch die Turbinen …«
    Kyra blickte den Forscher vorwurfsvoll an.
    »Das haben sie uns nicht gesagt, als wir selbst in der Kapsel saßen!«
    »Was hätte es denn geändert?« Bischof hatte sichtliche Mühe, Kyras Blick standzuhalten. »Ich wollte nicht, dass ihr euch mehr Sorgen macht als nötig.«
    Chris räusperte sich. »Wenn der Hai hierher zurückkehrt, heißt das doch, dass er anderswo keine Nahrung gefunden hat. Also versucht er es

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