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Sieben Siegel 07 - Dämonen der Tiefe

Sieben Siegel 07 - Dämonen der Tiefe

Titel: Sieben Siegel 07 - Dämonen der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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davon überzeugen können, dass sie, seit sie die Siegel trugen, mehr durchgemacht hatten, als er sich überhaupt vorstellen konnte. Bei dem, was Lisa ihm vom Arkanum berichtet hatte, hatte der Forscher zwar geduldig zugehört, aber sie hatten ihm deutlich angesehen, dass er ihnen nicht wirklich glaubte. Gewiss zog er einiges davon in Betracht, doch es verwirrte ihn zu sehr, als dass er sich länger Gedanken darüber gemacht hätte. Er wollte sich den Kopf frei halten für Wichtigeres – wie sie hier unten überleben konnten zum Beispiel.
    Chris und Nils eilten in die Zentrale und informierten den Professor. Kyras Vater brach sofort auf und ließ die Jungen allein zurück.
    Nils beugte sich über den Radarmonitor.
    »Sieh mal, der Hai lässt sich Zeit. Mit ein wenig Glück ist die Kapsel vor ihm hier.«
    »Vorausgesetzt, er sieht sie nicht schon von weitem und gibt Gas«, sagte Chris.
    Nils nickte düster und schwieg.
     
    Lisa betrachtete den offenen Erste-Hilfe-Kasten neben dem Bett. »Glaubst du, das reicht? Ich meine, was, wenn die Hexen diesen Enrique in die Mangel genommen haben?«
    »Dann wäre er wohl kaum auf dem Weg hierher«, antwortete Kyra. »Sie hätten ihn nicht einfach laufen lassen.«
    »Trotzdem könnte er sich auf der Flucht verletzt haben. Ich meine, klar, das muss nicht sein, aber was, wenn es ihm wirklich so schlecht geht, wie Bischof befürchtet?«
    Kyra überlegte. »Vielleicht sollten wir noch ein paar größere Verbände aus dem Medizinraum holen. Wenn wir alles hier bereitlegen, haben wir zumindest getan, was wir konnten.«
    Lisa stimmte zu. »Okay.«
    Der Medizinraum der KARTHAGO befand sich im untersten Stockwerk, nahe der Hauptschleuse. Diese hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit den drei kleineren Anlegestellen oben an der Turmspitze. Die Hauptschleuse umfasste den größten Raum der ganzen Station. Sie war eine niedrige Halle, in deren Zentrum das Shuttle lag. Wenn dieses starten sollte, konnte hier ein Druckausgleich durchgeführt werden. Danach wurde der gesamte Raum geflutet, und ein Schott, so breit wie eine ganze Wand, öffnete sich, damit das Shuttle ins Freie tauchen konnte.
    Die Tür des Medizinraums lag dem Eingang der Hauptschleuse genau gegenüber; beides zusammen belegte das gesamte unterste Geschoss der Station. Die Zentrale und die Mannschaftskabinen befanden sich darüber im ersten Stock, und weiter oben, auf der höchsten Ebene, waren die technischen Labors – und der Zugang zum Stationsturm mit seinen Anlegedocks für die schwerfälligeren Tauchkapseln.
    Kyra und Lisa stürmten in den Medizinraum und blieben ein wenig ratlos vor den eng bepackten Regalen stehen. Kisten und Kartons waren voll gestopft mit Verbänden und Pflastern, mit zahllosen Medikamentenschachteln, medizinischem Gerät, sogar ein Operationsbesteck war vorhanden. In der Mitte des kleinen Raums befand sich eine Krankenliege.
    »Ich frag mich«, meinte Lisa, »ob wir nicht besser hier alles für Enrique hergerichtet hätten statt in einer der Kabinen.«
    »Ich schätze mal, Bischof will ihm den langen Weg vom Turm herunter nicht zumuten.«
    Seufzend machten sich die Mädchen auf die Suche nach allem, was sie für die rasche Versorgung eines Verletzten brauchen konnten. Oben im Turm blickte Bischof schwitzend auf eine Anzeige in der Wand neben den drei Schleusentüren.
    »Die Kapsel dockt an«, sagte er und klang dabei sehr erschöpft.
    Professor Rabenson horchte in die Stille. Wie aus weiter Ferne drang mit einem Mal ein metallisches Quietschen und Knarren an seine Ohren.
    »Klingt das gut?«, fragte er zweifelnd.
    Bischof nickte ihm beruhigend zu. »Bis jetzt hat alles seine Ordnung.«
    »Ich wäre ruhiger, wenn ich zusehen könnte«, sagte der Professor. Monitore mit den Bildern der Außenkameras gab es im Turm jedoch nicht.
    »Machen Sie sich keine Sorgen.«
    Bischof hatte kaum zu Ende gesprochen, als ein lautes Krachen und Donnern die Titanwände ringsherum erschütterte. Die beiden Männer mussten sich abstützen, um nicht hinzufallen.
    »Was zum Teufel war das?«, brüllte der Professor.
    Alles Blut war aus Bischofs Zügen entwichen.
    »Das, fürchte ich, war unser großer, grauer Freund.« Er atmete tief durch und versuchte, irgendetwas von den Digitalanzeigen abzulesen. »Der Hai hat die Kapsel gerammt und sie gegen den Turm geschleudert.«
     
    »So ein Mist!« Nils war vor Aufregung aufgesprungen und massierte sich nervös die Kopfhaut. »Das hat gesessen!«
    Ein auf- und abschwellendes

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