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Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Titel: Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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größte Aufgabe deines Lebens, sie zu finden … und vor allem, sie zu erkennen.«
    Zofia sah Reine schweigend an. Sie erhob sich, küsste sie zärtlich auf die Stirn und wünschte ihr eine gute Nacht. Ehe sie hinausging, blieb sie stehen, um eine letzte Frage zu stellen:
    »Eines Ihrer Alben würde ich gerne sehen.«
    »Welches? Du hast sie alle ein Dutzend Mal durchgeblättert!«
    »Ihr persönliches, Reine.«
    Dann schloss sie die Tür leise hinter sich.
    Zofia schlich die Treppe hinauf. Vor ihrer Wohnung besann sie sich, ging lautlos wieder hinunter und weckte den alten Ford. Die Stadt war fast menschenleer. Sie fuhr über die California Street. Eine Ampel zwang sie, vor dem Gebäude zu halten, in dem sie zu Abend gegessen hatte. Der Boy winkte ihr freundlich zu, sie wandte den Kopf ab und blickte auf Chinatown, das zu ihrer Linken lag. Einige Häuserblocks weiter parkte sie am Straßenrand, ging über den Vorplatz, legte die Hand auf die Steinplatte in der östlichen Außenmauer des Pyramidengebäudes und betrat die Halle.
    Sie begrüßte Peter und ging zum Aufzug, der sie in den letzten Stock brachte. Als sich die Türen öffneten, fragte sie nach Michael. Die Hostess bedauerte, doch der morgenländische Tag habe begonnen, und ihr Pate habe am anderen Ende der Welt zu tun.
    Sie zögerte und fragte, ob Sir zu sprechen sei.
    »Eigentlich ja, aber im Moment könnte es etwas schwierig sein.«
    Zofia sah sie so erwartungsvoll an, dass die Hostess nicht widerstehen konnte:
    »Ihnen kann ich es ja sagen! Sir hat ein Steckenpferd, ein Hobby, wenn Sie so wollen: Raketen! Er ist ganz verrückt danach. Die Vorstellung, dass die Menschen sie in den Himmel schießen, belustigt ihn. Er verpasst nie einen Start! Dann schließt er sich in seinem Office ein, schaltet alle Bildschirme ein und ist für niemanden mehr zu sprechen. Ich will Ihnen nicht verheimlichen, dass die Sache etwas problematisch geworden ist, seit die Chinesen auch damit angefangen haben.«
    »Und jetzt gerade gibt es einen Start?«, fragte Zofia ungerührt.
    »Wenn es keine technischen Schwierigkeiten gibt, in siebenunddreißig Minuten und vierundzwanzig Sekunden! Soll ich Ihm etwas ausrichten, ist es wichtig?«
    »Nein, stören Sie Ihn nicht, ich hatte nur eine Frage, ich komme ein andermal wieder.«
    »Wo sind Sie später? Wenn ich unvollständige Nachrichten hinterlasse, muss ich immer mit einem kleinen Tadel rechnen.«
    »Ich werde wohl am Pier spazieren gehen, das habe ich zumindest vor. Also, eine gute abendländische Nacht oder einen schönen morgenländischen Morgen, was Ihnen lieber ist!«
    Zofia verließ das Gebäude. Obwohl ein feiner Regen fiel, schlenderte sie langsam zu ihrem Wagen und fuhr in Richtung Pier 80, ihrem zweiten Zufluchtsort in dieser Stadt.
    Da sie sich nach reiner Luft und Bäumen sehnte, entschied sie sich aber für den Norden. Sie fuhr über den Martin-Luther-King-Weg in den Golden Gate Park und weiter bis zum See. Zu beiden Seiten der kleinen Straße zeichneten die Laternen unzählige Lichtkreise in die Sternennacht. Die Scheinwerfer trafen auf die kleine Holzhütte, in der an schönen Sommertagen die Spaziergänger Boote mieteten. Der Parkplatz war ausgestorben. Sie stellte den Ford ab, ging zu einer Bank unter einer Laterne und setzte sich. Von einer leichten Brise getrieben glitt ein weißer Schwan mit geschlossenen Augen über das Wasser, vorbei an einem schlafenden Frosch und einer Seerose. Zofia seufzte.
    Sie sah Ihn am anderen Ende der Allee. Unbekümmert, die Hände in den Taschen kam Sir auf sie zu. Er stieg über den kleinen Zaun und ging quer über den Rasen, sorgfältig um die Blumenbeete herum. Er kam näher und setzte sich neben sie.
    »Du wolltest mich sprechen?«
    »Ich wollte Sie nicht stören, Sir .«
    »Du störst mich nie. Hast du ein Problem?«
    »Nein, eine Frage.«
    Sirs Augen wurden noch heller.
    »Ich höre, meine Tochter.«
    »Wir verbringen unsere Zeit damit, Liebe zu predigen, aber wir Engel verfügen nur über Theorien. Also, Sir , was ist die Liebe auf Erden wirklich?«
    Er betrachtete den Himmel und legte den Arm um Zofia s Schulter.
    »Es ist die schönste Sache, die ich erfunden habe! Die Liebe ist ein Stückchen Hoffnung, die ständige Erneuerung der Welt, der Weg ins gelobte Land. Ich habe den Unterschied geschaffen, damit die Menschheit ihre Intelligenz entwickelt: Eine homogene Welt wäre zum Sterben traurig gewesen! Und für denjenigen, der es verstanden hat, zu lieben und geliebt zu

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