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Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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Das weiß doch jedes Kind. Jetzt sagt bloß, ihr habt kein Baurit, denn ich habe sicher keines», antwortete Pessimo.
    « Nun, nicht wirklich», sagte Sieben.
    « Dann lasst uns bloß schnell in unser Zimmer und uns etwas überlegen, bevor hier jemand das spitzkriegt und man uns noch wegen Betruges verhaftet», sagte Pessimo und stand auf, um deutlich zu machen, dass er es ernst meinte.
    Typisch Kinder, ohne Geld auf Reisen, tsss, tsss ..., dachte er sich.
    Sieben und Can folgten Pessimo ins Zimmer.
    Im Zimmer angekommen fragte Can nervös: «Was machen wir denn nun, Sieben? Was, wenn sie uns verhaften?»
    « Keine Sorge Can. Das Baurit soll unser kleinstes Problem sein. Lasst uns jetzt erst mal schlafen. Am besten wir verschließen die Tür und lehnen noch einen Stuhl daran. An die Tür und an das Fenster. Man weiß ja nie», sagte Sieben.
    « Das ist eine gute Idee. Doch ich glaube, ich weiß, wie wir zu Geld kommen können. Ich habe noch ein Amulett aus Gold. Würde mich nicht wundern, wenn einer von denen da unten dafür einiges zahlen würde», sagte Pessimo.
    « Wenn du das Amulett nicht brauchst, dann könnte uns das wirklich weiter helfen. Wir können es morgen versuchen», antwortete Sieben.
    « Ich glaube, es wäre besser, wenn wir es gleichmachen. Wer weiß, wann die Wirtin ihr Geld will, und ob wir auch tagsüber das Amulett einfach so verkaufen können. Leute die an so etwas Interesse haben, findet man nachts in den Städten. Und das wird hier genauso sein. Eine Stadt ist wie die andere», sagte Pessimo.
    « Vielleicht hast du Recht. Ich werde mitkommen. Can, du bleibst hier.»
    « Das ist keine gute Idee. Alleine kann ich bestimmt mehr erreichen. Wenn sie sehen, dass ich mit einem Kind unterwegs bin, sind sie bestimmt nicht bereit, den gleichen Preis zu zahlen.»
    « Gut, aber beeil dich. Wir werden hier warten.»
    « Wartet lieber nicht auf mich. Bis ich den besten Preis erzielt habe, kann das ein Weilchen dauern, daher schlaft ruhig. Gut möglich, dass ich woanders schlafe.»
    « Das ist zu gefährlich. Dir könnte was passieren», sagte Sieben.
    « Keine Angst. Ich habe kein Baurit. Wer sollte schon was von mir wollen. Ich bin schon in sehr vielen Städten gewesen und lebe noch immer. Also schlaft ruhig.»
    « Nun gut. Auch wenn ich ein schlechtes Gefühl habe, werde ich auf dich hören, aber verspreche mir, sobald du dein Amulett verkauft hast, kommst du wieder. Ohne Verzögerung.»
    « Versprochen, Mami», sagte Pessimo grinsend und verließ das Zimmer.
    « Du machst dir Sorgen um Pessimo?», fragte Can.
    « Ja, mein Freund, dir kann ich nichts vormachen. Ich glaube, Pessimo ist spielsüchtig. Ich hoffe nur er macht keine Dummheiten.»
    « Aber dann hätten wir ihn doch begleiten müssen», sagte Can.
    « Das mag sein. Aber ich habe das Gefühl, dass nur er alleine diese Spielsucht besiegen kann. Wir können ihm da nicht helfen. Lass uns schlafen», sagte Sieben und begab sich ins Bett.
    Can folgte ihm, nachdem er die Tür geschlossen und den Stuhl davor gestellt hatte.
    Sieben hatte sich seit seinem Weggang vom Koboldwald verändert. Früher konnte Can mit ihm diskutieren, rumalbern und Streiche machen.
    Doch jetzt benahm sich Sieben fast wie ein Mann. Nicht dem Aussehen nach, doch seine Überlegungen, Gedanken, Worte und Handlungen schienen viel bedachter, viel reifer. Can war der alte Sieben Wind fast lieber gewesen.
    Am nächsten Morgen wachten Sieben und Can fast zeitgleich auf. Von Pessimo war nichts zu sehen.
    «Pessimo ist nicht da.»
    « Ich ahne nichts Gutes. Am besten wir gehen ihn suchen, Can», antwortete Sieben.
    Sie packten ihre Sachen und gingen hinunter in den Salon. Es war recht leer.
    Mart kam auf sie zu.
    « Na ihr beiden Süßen? Hat euer Freund sich doch von Pity einlullen lassen?»
    « Wissen Sie, wo sie hingegangen sind?», fragte Sieben.
    « Na klar, Pity pflegt immer ins Trübsinn zu gehen. Dort kriegt er das meiste Kopfgeld.»
    « Ins Trübsinn? Und wo finden wir dieses Trübsinn?», fragte Sieben.
    « Das ist ganz einfach. Ihr braucht nur die zweite Straße, die an diese kreuzt, sie nennt sich die Meschellenheide, runtergehen, und am Ende dieses Weges werdet ihr die Gaststätte finden. Doch ich würde an eurer Stelle nicht dahingehen. Solch junge Leute wie ihr sollten sich von solchen Plätzen fernhalten. Dort wird oft mit harten Bandagen gespielt.»
    « Das ist nett von Ihnen. Doch wir müssen nach unserem Freund schauen. Ist es Ihnen recht, dass wir zahlen, wenn wir

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