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Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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hatte. Aber Sieben, der lebte die ganze Zeit mit einer Lüge. Der arme Sieben, dachte Can.
    « Sagen Sie, ich möchte ja nicht neugierig sein, aber leben Sie hier alleine?», fragte Can, während sie am Brunnen vorbeigingen in Richtung einer Treppe, die vorher nicht neben dem Brunnen stand. Das Erscheinen dieser Brücke ließ Can und Sieben schon fast kalt, als wären sie an all die Ungewöhnlichkeiten gewöhnt. Aber dass so ein schönes Wesen in so einer wunderbaren Gegend, oder was immer das hier sein mochte, alleine lebte, wollte vor allem Can nicht glauben. Sie hätte doch bestimmt Bedienstete oder einen Prinzen, der sie erwartete. Es gab doch immer einen Prinzen.
    « Alleine? Ihr seid doch jetzt hier!», antwortete Liviane. Can war fast, als hätte er zum ersten Mal ein Grübchen in ihrem so reinen und zeitlosen Gesicht gesehen. Und wenn er sich nicht ganz irrte, war das ein Grübchen, welches durch ein Lächeln herbeigezaubert wurde. Ach könnte er sie doch ewig lächeln sehen, dachte er sich. Dafür würde er alles tun!
    Die Treppe, die sie aufstiegen, schien recht hoch und steil zu sein. An die 30 Meter. Am Ende der Treppe stand eine Tür, die den Eingang in einen Turm bildete. Sie konnten den Turm deutlich sehen. Es schien, als würde er am Ende der Treppe schweben. Sie gingen in den Turm und mussten schon wieder eine Treppe hochgehen.
    Mann, wie ich Treppen liebe! Könnt ich doch nur fliegen, dachte sich Can, dem das Treppensteigen nicht zu gefallen schien.
    « Fliegen wirst du bald. Das kann ich dir versprechen», antwortete Liviane, die die Treppe vorging, ohne sich umzudrehen.
    Diese Worte erfreuten Can, dem das Treppensteigen nun nichts mehr ausmachte.
    Ein echter Drache werde ich noch, Juhuu, Fliegen ... wunderbar ..., dachte er sich.
    Nach etwa weiteren 30 Metern kamen sie in einen Raum am oberen Ende des Turms. Es war ein recht großer Raum und ziemlich karg. In einer Ecke stand ein Bett. Eines dieser breiten Betten, die man sonst in Königshäusern vorfindet, mit roter Bettwäsche. In der Mitte des Raumes stand ein Tisch. Er war rund und recht groß. An ihm hätten locker zwanzig Personen Platz gefunden. Er war aus grauem Marmor. Auf dem Tisch lag etwas, das Can und Sieben nicht identifizieren konnten.
    «Setzt euch und speist. Danach werde ich euch alles in Ruhe erzählen, und nachdem ihr dann geschlafen habt, werden wir versuchen die Zukunft zu zeichnen.»
    « Entschuldigung, Frau Liviane, aber wir können hier nicht über Nacht bleiben. Wir müssen nach Hause, ansonsten wird man sich Sorgen um uns machen», sagte Can.
    « Sei unbesorgt, Can, Nachkomme des Fürsten Riman. So wie die Zeit in eurer Welt stehen blieb, als ihr im Tunnelsystem suchtet, so wird sie es wieder tun. Doch auch wenn die Zeit stehen bleibt, hat das nichts zu bedeuten, dass auch eure Kräfte konstant bleiben. Deshalb müsst ihr jetzt essen und danach, wenn ich euch vieles erzählt habe, werdet ihr müde sein und euch nach dem wohligen Gefühl eines kuscheligen Bettes sehnen. Denn die nächsten Tage werden dies wohl nicht mehr erlauben», antwortete Liviane.
    Sieben und Can begaben sich an den Tisch und setzten sich. Dort, wo nach ihrer Meinung nur ein Tisch stand, waren auf einmal Stühle aus Holz. Und der Tisch war reichlich gedeckt. Zu Can 's und Sieben's Erstaunen fand jeder auf seinem Teller sein Leibgericht.
    « Wollen Sie nicht auch essen?», fragte Sieben.
    « Nein ..., aber esst ihr nun ruhig», antwortete sie und wollte zur Tür verschwinden, als Can fragte: «Was ist das auf dem Tisch?»
    « Nachher», sagte sie und verließ dem Raum.
    « Hast du schon mal so eine hübsche Frau gesehen?», fragte Can.
    « Nein, und dennoch kommt sie mir so vertraut vor.»
    « Sie ist bestimmt eine Göttin. Woher sollte sie sonst alles über uns wissen?»
    « Ich weiß es nicht Can, aber vielleicht bekommen wir die Antwort, wenn wir hier fertig sind», sagte Sieben und fing an zu essen. «Guten Appetit, Can.»
    « Dir auch. Hmm, mein Lieblingsessen. Sie muss eine Göttin sein.»
    Sieben antwortete nicht.
    Sie speisten eine gute Stunde, ohne auch nur ein Wort miteinander gesprochen zu haben, bis dann beide sich in ihre Stühle zurücklehnten und zur gleichen Zeit sprachen: «Ich kann nicht mehr.» Und sich dann auch noch zur gleichen Zeit räusperten und daraufhin gemeinsam lachten und sich einen Blick zuwarfen der sagte: wir sind die besten Freunde für immer!
    Zu ihrem Erstaunen war der gesamte Tisch, welcher noch voller Essen

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