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Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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Wind helfen zu können.»
    « Du Narr», sagte Lucy und fuhr fort. «Du meinst doch nicht, dass er lebt und wenn, dass wir ihn finden werden. Die Barbaren hier sind erst der Anfang. Was meinst du, was noch kommen wird? Und wir sind zu alt, um wirklich etwas gegen sie ausrichten zu können. Und hier ist es schön. Der Wald strahlt eine ungeheure Energie aus. Ich komme mir mit jedem Tag jünger vor. Darin wird aufpassen, dass uns nichts passiert. Wenn ich ihn bitte, dann darfst du auch bleiben, bestimmt.»
    Lucy’s Worte erschreckten Lu. Das konnte unmöglich seine Frau sein. Hatte vielleicht die Nachricht von Isaks Tod sie so sehr getroffen, dass sie nur noch wirres Zeug sprach?
    « Lucy, verdammt noch mal, sag mir, dass du das nicht bist!»
    Doch Lucy schien ihn gar nicht wahrzunehmen.
    «Ich will hier bleiben Lu, bei Darin. In diesem schönen Wald, ob mit dir oder ohne dich. Hier will ich sterben.»
    Hätte sie den letzten Satz nicht gesagt, hätte Lu schon sich fast damit abgefunden, dass es Lucy’s Gedanken waren, die sie da aussprach. Doch den letzten Satz konnte sie unmöglich ernst gemeint haben. Kobolde und vor allem Lucy waren mit ihrer Heimat so stark verwurzelt, dass es für sie nichts Schlimmeres gab, als nicht in ihrer Heimat zu sterben oder dort beerdigt zu werden.
    Was geschah hier?
    Könnte es eventuell sein, dass sie manipuliert worden war? Dass Darin mit ihnen ein böses Spiel trieb? Dass Darin viel für Lucy übrig hatte, war sogar Lu nicht entgangen. Und wer weiß, wozu einsame Wesen in der Lage waren. Vor allem solch alte und gewiss mächtige.
    Doch wenn dem so war, wie konnte er den Bann brechen? Wie konnte er seine alte Lucy wieder zurückbekommen? Lu mochte gar nicht daran denken, was wäre, wenn es kein Bann war, sondern wirklich ihre Gedanken.
    Und da Lu wusste, dass es keinen Sinn machte, mit ihr weiter zu diskutieren, hoffte er, dass es sich um einen Bann handelte und dass er einen passenden Zauberspruch dagegen kannte.
    Er versuchte einiges, doch halfen sie alle nicht. Lucy schien wirklich unter einem Bann zu stehen, da sie die Zaubersprüche nicht einzuordnen wusste, und dachte, Lu würde irgendwelches wirres Zeug reden.
    Der Mittag verging schnell.
    Darin würde gleich zurückkommen, und Lu hatte immer noch kein Gegenmittel gefunden.
    Lu war verzweifelt. Sollte hier wirklich ihre Reise enden?
    Sollte er erst Isak und jetzt auch noch Lucy verlieren?
    Er wünschte, dass er nie weggegangen wäre. Lu sehnte sich nach seinem Baumhäuschen, nach der vertrauten Gegend im Koboldwald, nach seinen Freunden, auch wenn er nicht viele hatte.
    Und vor allem nach Can und Sieben Wind. Ja sogar Can hatte er lieb gewonnen, obwohl er sich noch sehr gut daran erinnerte, was er sich fühlte, als er ihn zum ersten Mal traf.
    Bevor er noch weiter in die Welt der schönen Erinnerungen zurückfallen konnte, trat Darin ein.
    Er schien sehr guter Laune zu sein.
    « So sagt mir, wie habt ihr entschieden?», fragte er mit einem selbstsicheren Ausdruck im Gesicht.
    Bevor Lucy was sagen konnte, antwortete Lu. Er versuchte zwar, seine Gefühle im Zaum zu halten, doch es gelang ihm nicht.
    » Was hast du mit meiner Frau getan? Welches Teufelszeug hast du benutzt, Darin?»
    « Wieso? Willst du bei mir bleiben Lucy?»
    « Ja Darin. Ich will hier bleiben. Und es wäre nett, wenn auch Lu hier bleiben könnte?»
    « Ich werde niemals unter einem Dach mit einem Schuft zusammenleben. Ja, Darin du bist ein Schuft. Ich habe keine Angst vor dir und deinen hinterhältigen Tricks», sagte Lu sehr verärgert.
    Darin gefiel diese Tonlage gar nicht. Er erhob sich auf seine zwei Beine und gab in einer tiefen und angsteinflößenden Stimme von sich: «Wer bist du, der es wagt seine Stimme gegen mich, Darin, zu erheben? Mir hast du es zu verdanken, dass du noch lebst. Ich entscheide, wann wer stirbt. Ich bin der Herr dieses Waldes. Und ich muss mir solche Worte nicht gefallen lassen, von niemandem!»
    « Ich wiederhole mich nochmal, ich habe keine Angst vor dir Darin. Nimm mir das Leben, töte mich wie ein Feigling, der seiner Beute nachts auflauert.»
    « Schweig! Mit Respekt wurde ich behandelt zu den Zeiten, als man mich noch kannte und zu achten wusste. Und wenn du dies nicht tun kannst, dann verlass mein Haus, ehe ich dich zerquetsche wie eine Tomate. Denn nur Lucy hast du meine Gutherzigkeit zu verdanken, doch ist dies meine letzte Warnung.»
    « Ich will keinen Augenblick mehr im Hause des Bösen bleiben. Doch will ich meine

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