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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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ich ehrlich
bin, wird es mir langsam unheimlich«, flüsterte André.
    »Alleine wäre mir jetzt auch nicht wohl«, gab Tom mit gepresster
Stimme zurück. Er drückte damit genau das aus, was auch alle anderen dachten.
    Marcel wollte weiter. »Bevor wir jetzt das Vorgebäude verlassen,
schaltet die Taschenlampen aus. Wenn sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt
haben, schleichen wir hoch in den Burghof.«
    »Wir sehen doch dann gar nichts mehr!«, gab André zu bedenken.
    »Das Licht vom Mond reicht aus, um bis in den Burghof zu
gelangen«, entgegnete Marcel. »Die Taschenlampen könnten irgendwelchen Leuten
auffallen, die da unten in der Siedlung auf ihren Balkonen sitzen. Sie würden
vielleicht die Polizei verständigen!«
    »Daran hätte ich jetzt nicht gedacht«, gab Tom zu.
    »Denken ist eben nicht jedermanns Sache«, lästerte Pascal. Er schlug
Tom mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf und gab dabei ein kurzes „Plok“
von sich.
    »Finger weg, Schnabeltier, sonst setzt es Fäuste!«, zischte Tom, während
Pascal belustigt vor sich hin kicherte.
    Sie gingen los. Der Weg vom Vorgebäude bis hinauf in den
eigentlichen Burghof lag in einem schwachen Mondlicht, genau wie Marcel es vorausgesagt
hatte. Es ließ die Ruine und das gegenüberliegende Toilettengebäude gespenstisch
erscheinen, sodass es die Jungen schauderte. Von der eben noch lustigen
Stimmung war plötzlich nichts mehr zu spüren.
    Sie waren etwa dreißig Meter gegangen, als Marcel abrupt stehen
blieb. Sofort hielt er Christopher die Hand auf die Brust, »Ich glaube, ich
habe eben an der Wand des Toilettenhäuschens einen Lichtschein gesehen«, flüsterte
er, worauf sie alle den Blick auf das etwa fünfzig Meter entfernte Gebäude
richteten, das nur als schwarzer Umriss zu erkennen war. Es lag von ihnen aus
gesehen links, genau gegenüber dem Eingang zur Burgruine. Die beiden Gebäude
trennten etwa zehn Meter.
    Nun sahen sie alle den ständig und kurz auftauchenden Lichtschein
an der Wand, der sich in immer kürzeren Abständen wiederholte. »Da kommt
jemand! Was jetzt?«, murmelte Christopher, als Marcel die Person auch schon
durch das Burgtor heraustreten sah. »Alle ein paar Meter zurück und dann hoch
zu den Ziegen ins Gehege«, wisperte er.
    Man hätte durchaus annehmen können, sie hätten die Situation schon
dutzende Male geprobt, so schnell und lautlos stürmten sie den kleinen Anhang zum
Ziegengehege hinauf, das direkt an der Außenmauer der Burgruine lag. Als sie es
erreicht hatten, kletterten sie über den Zaun und legten sich zwischen den schlafenden
Ziegen nieder.
    Außer dem Ausrutscher von Pascal, der an einem Randstein hängen
geblieben war, war alles lautlos abgelaufen.
     
    Doch Johann hatte das Geräusch vernommen. Er schaltete die
Taschenlampe aus und horchte in die Dunkelheit. Noch immer konnte er die Musik
und das Gejohle aus dem nahegelegenen Tal hören, doch das Geräusch eben war mit
Sicherheit nicht von dort gekommen.
    Langsam ging er weiter, als ihn das nächste herumfahren ließ. Er
schaltete die Taschenlampe ein und leuchtete zu der Stelle, von der es gekommen
war, doch er konnte aufatmen. Im Lichtschein zeichnete sich der Kopf einer
Ziege ab. Sie stand am Zaun und schaute zu ihm herunter. Er grinste, ging
weiter zum Eingang des Vorgebäudes, durch den noch vor wenigen Minuten die
Jungen gekommen waren und brachte an den Außenmauern die Lichtschranken an, die
ihm Krummhold mitgegeben hatte. Sollte jetzt noch jemand durch den Eingang hindurchtreten,
so würde er anhand eines Signals, das sie auslösten, eine Nachricht auf sein
Handy erhalten.
    Er musste jetzt nur noch das Sperrschild am unteren Torbogen aufstellen
und auch dort eine Lichtschranke anbringen, dann konnte er zurück zu Krummhold
gehen und ihm mitteilen, dass die Burg menschenleer sei.
     
    *
     
    W ährend die Jungen im Ziegengehege verharrten, konnten sie jeden einzelnen
ihrer Pulsschläge spüren, so aufgeregt waren sie. Es dauerte eine Weile, bis
sie wagten, hinter ihrer Deckung hervorzublicken. Sie konnten gerade noch den
Schein der Taschenlampe sehen, die der Mann vor sich auf den Boden gerichtet hielt,
als er kurz darauf auch schon verschwunden war.
    Sie erhoben sich und klopften den Schmutz aus ihrer Kleidung. »Das
war knapp!«, meinte André. Dann roch er an seiner rechten Hand und rümpfte die
Nase. »Und erstklassigen Dünger gibt es hier auch.«
    Nachdem sie den kleinen Hang wieder hinabgestiegen waren, lauschten
sie eine Weile. »Es

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