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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Truppen aus der Gefahrenzone zu führen. Sie haben dafür gesorgt, daß die Yankees in Gettysburg erfolgreich waren.«
    »Ich habe nichts von dem vorhergesehen, was sich in Gettysburg ereignet hat. Ich teilte nur die Angst und den Schrecken aller Beteiligten!« widersprach sie ihm.
    »Ich wiederhole noch einmal: Sie sind eine Vaterlandsverräterin. Sie kommen aus Florida und kämpfen für die Yankees und haben ihnen einen unfairen Vorteil verschafft. Sie sollten erschossen werden, wie jeder andere Verräter auch; nein, besser noch auf dem Scheiterhaufen verbrannt, wie eine Hexe!«
    Dieser Mann war offensichtlich nicht mehr ganz bei sich. Schlimme Dinge konnten passieren, wenn man dem Feind in die Hände fiel, und zwar auf beiden Seiten. Man hatte wehrlose Frauen belästigt, beraubt, vergewaltigt und manchmal sogar umgebracht. Spione waren gefangengenommen und meist ins Gefängnis gesteckt worden. Aber niemand wurde mehr auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Und dieser Mann war ein Führungsoffizier, der Truppen auf dem Schlachtfeld befehligte!
    »Sir, ich wiederhole noch einmal, daß ich Ihnen jetzt nicht helfen könnte, selbst wenn ich es wollte.«
    »Bestreiten Sie etwa, besondere Fähigkeiten zu haben?«
    Sie schüttelte seine Hände ab, und es gelang ihr, sich zu erheben und rasch außerhalb seiner unmittelbaren Reichweite zu bringen. Dann entgegnete sie: »Ja, ich streite ab, besondere Fähigkeiten zu haben! Manchmal werde ich von Träumen verfolgt und geplagt. Das sind Alpträume, und ich will sie nicht haben.«
    »Setzen Sie sich wieder hin!« donnerte er und kam entschlossenen Schrittes auf sie zu. Sie konnte nirgendwohin ausweichen. Wieder hatte er seine Hände auf ihren Schultern, bugsierte sie zurück zum Stuhl und stieß sie unsanft hinein.
    Wo blieb bloß Julian? überlegte sie verzweifelt. Wenn er immer noch draußen auf dem Feld war, wußte er bestimmt noch nichts davon, daß Sheer sie mitgenommen hatte. Und was, wenn er herausfand, was passiert war? Sheer war ranghöher! Julian hatte keine Macht über einen Colonel, der dem Wahnsinn nahe war.
    »Ich will Ihnen jetzt mal was über Gettysburg erzählen, Mrs. McKenzie.«
    »Sie brauchen mir nichts davon zu erzählen, ich war dort!« antwortete sie wütend.
    Aber er schien sie gar nicht zu hören und fuhr fort: »Ich hatte fünf Söhne, als dieser Krieg begann. Stramme Jungs, auf die ich sehr stolz war. Sie zogen für ihr Land in den Krieg, Mrs. McKenzie, hören Sie? Für dieses Land, für die
    Konföderierten Staaten von Amerika. Keiner von ihnen drückte sich vor seiner Pflicht. Den ersten habe ich bei Sharpsburg verloren, Mrs. McKenzie, und die anderen vier in Gettysburg. Vier Söhne an einem Tag ...«
    »Das tut mir leid, Sir, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr. Für jeden von uns sind derartige Verluste nur schwer zu ertragen.«
    »Der Norden soll dafür leiden! Die Politiker der Union haben diesen Krieg aus reiner Aggressionslust vom Zaun gebrochen. Wir haben sie darum gebeten, uns in Ruhe unser Leben leben zu lassen, aber sie wollten nicht hören. Und meine Jungs sind nicht umsonst gestorben, Mrs. McKenzie. Wir werden das Ruder wieder herumreißen!«
    Rhiannon bemühte sich», ruhig zu bleiben und ihre Stimme unter Kontrolle zu halten, als sie ihm entgegnete: »Vielleicht gelingt Ihnen das.«
    »Sie werden uns dabei helfen.«
    »Sie haben immer noch nicht verstanden, daß ...«
    »Nein, Mrs. McKenzie, ich verstehe auch nicht, daß Sie mir nicht helfen wollen. Ich werde Sie schlagen, wenn ich muß. Ich foltere Sie, verbrenne Sie, ich...«
    Plötzlich hielt er inne und starrte unvermittelt an die Decke. Dann richtete er sich ganz gerade auf und fragte: »Werden Sie jetzt meine Fragen beantworten?«
    »Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
    Brutal riß er sie aus dem Stuhl und schlug ihr wieder und wieder ins Gesicht, während er wütend schrie: »Wenn Sie mir nicht antworten, lasse ich Sie erschießen! Erschießen, verstehen Sie das?«
    Rhiannon versuchte, sich zu wehren und seinen Schlägen auszuweichen, aber da erwischte er sie mit einer solchen Härte am Kinn, daß sie mitten im Zelt auf die Knie sank. Wieder holte er aus, aber bevor seine Hand auf sie herunterfahren konnte, hielt ihn jemand am Arm fest. Er wurde herumgedreht, und dann verpaßte ihm jemand mit ungeheurer Wucht einen Kinnhaken.
    Noch ganz benommen und mit Tränen in den Augen sah Rhiannon hoch und erkannte Julian. Er war zurückgekommen!
    Aber da hatte sich Sheer auch schon wieder so

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