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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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dabei der halbe Staat draufgehen«, murmelte Julian, dem die Kriegsbegeisterung des Mannes allmählich auf die Nerven ging. »Sir, ich möchte nicht unhöflich sein, aber wir waren wirklich ziemlich lang unterwegs. Meine Frau ist müde ...«
    »Natürlich, entschuldigen Sie bitte. Aber, Sir, Sie werden sofort gebraucht. Es gab heute eine Schießerei auf halbem Weg zwischen Jacksonville und St. Augustine, auf der alten Indianerstraße. Ich heiße Sie wirklich herzlich willkommen, Sir, aber ich fürchte, ich bin auch hier, um Sie daran zu erinnern, daß Sie ein Colonel der Miliz von Florida sind - und daß die Pflicht ruft, Sir. Ich muß darauf bestehen, daß Sie mich jetzt begleiten.«
    »Ich bin immer froh, wenn ich helfen kann, aber ich bin gerade erst angekommen, und meine Frau...«
    »Wir organisieren eine Eskorte, Sir, die Ihre Frau ins Lager begleitet.«
    Julian sah fragend zu Rhiannon, die nur sagte: »Du mußt wohl gehen. Ich werde im Lager auf dich warten.«
    Und so reiste er noch in dieser Nacht allein weiter.
    Am nächsten Morgen wartete auf sie schon die versprochene Eskorte, darunter einige der Männer, die sie zu Beginn des Sommers im Rebellenlager kennengelernt hatte. Sie begrüßten sie ganz herzlich, und Rhiannon war sehr froh darüber und gleichzeitig auch überrascht, wie sehr sie sich gleich wieder zu Hause fühlte. Sie war entzückt zu hören, daß Rachel schon erfahren hatte, daß sie zurückkäme und St. Augustine bereits verlassen hatte, um sie im Lager im Wald zu treffen.
    Ihr Mündel war genauso ausgelassen wie immer, redete wie ein Wasserfall und erzählte von den McKenzie-Kindern und wie es war, mit Alaina und Risa in einer von der Union eingenommenen Stadt zu leben.
    »Was für ein Ort!« rief sie aus. »Und einige Frauen sind so eigenartig. Sie sind den Rebellen bis in die letzte Faser ihres Herzens treu ergeben, aber wenn die Yankees mit ihren Lebensmittelspenden durch die Straßen fahren, schwenken sie auf einmal die Unionsflagge!«
    Und so erzählte Rachel immer weiter, und Rhiannon war sehr froh, sie zu sehen. Es waren so viele der Rebellen in die reguläre Armee abgeordert worden, daß das Lager beinah so anmutete wie das verwaiste Jacksonville - nur noch ein Schatten seiner selbst.
    Rhiannon war schon seit einer Woche zurück, als sie das erstemal wieder zu dem kleinen Bach ging, der in den Fluß mündete. Liam Murphy war zwei Tage nach ihr ebenfalls im Lager eingetroffen und hatte sich von sich aus bereit erklärt, sie zu beschützen - wofür sie ihm sehr dankbar war. Am Ufer angelangt, zog sie sich bis auf ihr dünnes Unterkleid aus und tauchte ins kühle Naß. Nach der Hitze des Tages war das Wasser einfach göttlich. Sie ließ sich auf dem Rücken treiben und betrachtete die Moosschleier an den Ästen der Eichen, die an manchen Stellen fast bis auf die Wasseroberfläche reichten. Ein Kranich flog über sie hinweg, und eine sanfte Brise kam auf, die die Blätter der umstehenden Bäume sanft aneinanderrieb. Sie schloß die Augen und genoß die friedliche Szenerie in all dem Chaos des Krieges ringsum.
    Als sie ihre Augen wieder aufschlug, war er da. Bevor sie ihn noch gesehen hatte, konnte sie ihn fühlen. Er stand am Ufer und beobachtete sie. Sie stellte sich auf, wobei sie den matschigen Untergrund des Baches ignorierte, der ihr zwischen den Zehen hindurchquoll, und ging dann zu einer Stelle, die nur wenige Meter von seinem Platz am Ufer entfernt lag.
    Es wurde allmählich dunkel, und während die Sonne hinter dem Bach unterzugehen schien, überspannte ein herrlicher Regenbogen den Himmel, der sich in der Wasseroberfläche spiegelte. Julian stand groß, kräftig und sehnig da, seinen Uniformrock, an einem Finger festhaltend, über die Schulter geworfen. Sie zögerte einen Moment, bevor sie aus dem Wasser stieg, um dann auch noch die letzten Schritte bis zu ihm zu gehen und ihm die Arme um den Hals zu schlingen.
    Er drückte sie ganz fest an sich, und dann sanken sie gemeinsam auf die Knie. Wasser tropfte von seiner Uniform, aber das war nicht wichtig; die Sachen würde er ohnehin ausziehen. Er ergriff den Saum ihres Unterkleides, und ehe sie sich's versah, lag es auf der Uferbefestigung. Ihre Finger eng ineinandergeschlungen, bettete er sie sanft auf dem weichen, moosigen Untergrund, und dann kam sein Körper über sie, der im Schein der Abendsonne in allen Regenbogenfarben glänzte.
    Sanft berührte sie sein Gesicht und wollte etwas sagen, aber es gab so viel, was sie ihm gerne

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