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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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will. Und Sie sind nur ehrlich, wenn Sie zugeben, daß Sie an die Union glauben. Gott weiß, daß ich nicht nur einen Tag darüber getrauert habe, daß es zu dieser schwerwiegenden Trennung gekommen ist! Colonel Sheer hatte kein Recht, tätlich zu werden, und Ihr Gatte hatte nur allzu recht, Sie zu verteidigen. Trotzdem gibt es noch mehr Fanatiker in unseren Reihen, deshalb werden wir dafür sorgen, daß Sie und Ihr Mann so schnell wie möglich nach Hause geschickt werden.«
    »Wie bitte?« flüsterte sie. »Julian steht wirklich nicht unter Arrest?«
    Er lächelte und machte eine Bewegung mit dem Kinn, die sie dazu veranlassen sollte, sich umzusehen. Sie wirbelte herum, und da stand Julian und hielt irgendwelche Papiere in Händen.
    »Ist alles komplett, Dr. McKenzie?«
    »Ja, Sir«, sagte Julian und ging auf den General zu. Die beiden Männer schüttelten sich die Hand, und Longstreet wünschte ihm viel Glück. »Ihnen auch«, entgegnete Julian, »und Gott beschütze Sie! Es war mir eine Ehre, unter Ihnen zu dienen, Sir.«
    »Nun, Sie sind immer noch ein Militär der Konföderierten, Julian, aber eben wieder bei der Miliz.« Dann salutierte der General mit den Worten »Colonel McKenzie« vor Julian, und Julian erwiderte den Gruß militärisch korrekt mit »General Longstreet, Sir!«
    »Nehmen Sie Ihre Frau und gehen Sie heim«, sagte Longstreet daraufhin.
    »Jawohl, Sir!«
    Rhiannon und Julian drehten sich um, und Julian führte sie aus dem Haus. Draußen wartete eine Kutsche, die sie beide zum Bahnhof bringen sollte. Erst jetzt wurde sich Rhiannon bewußt, daß es tatsächlich nach Hause ging.

23
    Es war gar nicht so leicht, nach Florida zu gelangen.
    Sie traten ihre Heimreise zwar mit dem Zug an, aber an einigen Stellen waren die Schienen zerstört worden, oder der Feind war in unmittelbarer Nähe, oder sie wurden umgeleitet, weil der Feind den Bahnhof besetzt hielt. Manchmal mußten sie auf Planwagen wechseln, und ständig waren andere Reisende um sie herum: Flüchtlinge aus Städten, die in die Hände der Nordstaatler gefallen waren; Soldaten auf Fronturlaub; Gefangene, die auf ihr Ehrenwort hin, nichts mehr gegen den Norden zu unternehmen, entlassen worden waren, und Waisenkinder.
    Es war eine merkwürdige Zeit für Rhiannon und Julian. Beide waren zuvor so wütend aufeinander gewesen, und dann hatte sich alles geändert, nachdem sie dieses schreckliche Erlebnis mit Colonel Sheer gehabt hatten. Aber es gab kaum eine Möglichkeit, sich wirklich zu unterhalten, da sie fast nie allein waren.
    Schließlich erreichten sie Jacksonville; allerdings wieder mit einem Planwagen. Diesmal war es nicht der Feind gewesen, der sich der Schienen bemächtigt hatte, sondern die Konföderation selbst, da man die Schienenteile dringend an anderer Stelle brauchte.
    Die Stadt machte den Eindruck einer Geisterstadt. So oft hatten Truppen sie eingenommen und wieder verlassen, daß die meisten Familien es vorgezogen hatten zu fliehen.
    Rhiannon war hundemüde. Die Nacht zuvor hatte sie nicht geschlafen, da sie bis zur letzten Minute - als sie noch einen Platz in dem Planwagen ergatterten - nicht wußten, ob sie weiterkämen. In Jacksonville nahmen sie dann ein Zimmer, und eigentlich hätten sie nun das erstemal allein sein sollen. Rhiannon freute sich schon sehr darauf. Aber als sie gerade den Speisesaal des kleinen Hotels betraten, um noch etwas zu sich zu nehmen, bevor sie sich zurück-
    zogen, kam ein Kavallerist in einer abgetragenen, schmutzigen Uniform auf Julian zu.
    »Sir! Colonel McKenzie, Sir! Wir sind hocherfreut, Sie wieder bei uns zu haben!« Der Mann salutierte vor Julian und fuhr dann fort: »Wir haben Meldung bekommen, daß die Yankees beabsichtigen, eine neue Offensive gegen uns zu starten. Sie sind gerade dabei, ihre Pläne auszuarbeiten. Natürlich gibt es unentwegt irgendwelche Scharmützel, und die Übergriffe an der Küste hören nie auf... Aber jetzt denken sie wohl, daß wir ein wichtiges militärisches Ziel darstellen, weil wir angeblich die gesamte Konföderation mit Nahrungsmitteln versorgen und so erheblich dazu beitragen, daß weitergekämpft wird. Ist das nicht der helle Wahnsinn, Sir? Nun sind wir tatsächlich im Krieg!«
    »Wir waren die ganze Zeit schon im Krieg, Sir. Sehen Sie sich doch bloß mal um«, entgegnete Julian trocken.
    »Ja, natürlich, aber ... Nun könnte es passieren, daß sich hier bald eine größere Schlacht ereignet, so wie die in Virginia und Tennessee!«
    »Wahrscheinlich wird

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