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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ob er tatsächlich so wütend war, weil sie die Yankees informiert hatte, so daß er ihr nun etwas antun wollte, um so zu strafen, was in seinen Augen wie Verrat aussehen mußte.
    »Ich gehe nirgendwo mit Ihnen hin«, flüsterte sie dann.
    »Doch, das werden Sie«, entgegnete er und kam auf sie
    zu.
    Blitzartig drehte sie sich um und lief davon. Er mochte zwar abgemagert und müde aussehen, war aber immer noch flink wie ein Wiesel und hatte sie in wenigen Sekunden eingeholt. Er packte sie so unvermittelt bei den Schultern, daß sie sich erschrocken umdrehte und dabei über eine Wurzel stolperte. Sie fiel, und er ging mit ihr zu Boden, wobei er sie immer noch festhielt. Durch den Aufprall war ihr die Luft aus den Lungen gewichen, und sie mußte erst einmal wieder tief durchatmen, bevor sie reagieren konnte. Er besann sich viel schneller, rollte blitzschnell zu ihr hinüber, setzte sich rittlings auf sie und preßte ihr die Arme zu Boden.
    Dann sagte er: »Jetzt stellen Sie sich mal nicht so an, Mrs. Tremaine! So viel Angst können Sie vor mir doch gar nicht haben - nach all dem, was letzte Nacht passiert ist...«
    »Letzte Nacht ist überhaupt nichts passiert!« schrie sie zornig.
    »Streiten Sie ruhig alles ab, darum geht es jetzt sowieso nicht.«
    »Darum geht es nicht? Ich werde Ihnen mal sagen, worum es hier geht! Sie sind ein Rebell, ich nicht. Sie waren nicht willkommen und sind einfach so in mein Haus eingedrungen; aber ich habe Ihnen trotzdem geholfen, Ihrem
    Freund das Leben zu retten. Und dann haben Sie auch noch meine Schlafzimmertür demoliert und mir brutal meine Medizin entrissen.«
    »Medizin?« wiederholte Julian spöttisch.
    »Medizin hilft gegen Schmerzen, oder etwa nicht?«
    Wütend starrte er nun auf sie hinunter. »Ich habe Ihnen Ihr Opium weggenommen, das stimmt. Daß ich es Ihnen mit Gewalt wegnehmen mußte, daran erinnern Sie sich ja immerhin. Schade, daß Sie nicht mehr wissen, was danach passierte.«
    »Ich ... bin eingeschlafen.«
    »Ja, zunächst schon.«
    »Und ich habe nach den Yankees geschickt und würde es wieder tun! Nun, hätten wir's dann? In Ihren Augen bin ich eine Verräterin und gehöre eingesperrt, ist es nicht so? Aber ich werde trotzdem nicht mit Ihnen gehen. Hängen oder erschießen Sie mich, hier und jetzt!«
    »Das würde Ihnen so passen. Ein wunderbarer Ausweg. Die unmöglichen Rebellen haben Ihren Ehemann getötet und sich dann mal eben umgedreht, um auch Ihnen das Lebenslicht auszublasen. Sie würden verdammt gerne sterben, nicht wahr?«
    »Machen Sie sich doch nicht lächerlich...«
    »Dann bräuchten Sie sich nicht selbst umzubringen.«
    »Ich habe nicht versucht, mich umzubringen!« schrie sie wütend.
    »Schön, dann können Sie sich ja auf etwas besinnen, das man gemeinhin Courage nennt, und anderen Menschen helfen.«
    »Was?«
    »Wir werden uns jetzt einmal ansehen, Mrs. Tremaine, was Sie alles in Ihrer Hausapotheke haben. Danach gehen wir in Ihren Kräutergarten, und dann kommen Sie mit mir.«
    »Sie können meinetwegen jede einzelne Pflanze, jeden Strauch, jedes Fläschchen und den letzten Tropfen Medizin mitnehmen, den Sie hier finden, aber ich werde bestimmt nicht mit Ihnen kommen, Colonel McKenzie.«
    »Weil Sie hierbleiben wollen, um sich täglich einmal auf Richards Grab zu werfen?« stieß er zynisch hervor.
    Sie holte tief Luft und fühlte dabei die Festigkeit der Muskeln seiner Oberschenkel gegen ihren Brustkorb drücken. Dann starrte sie ihn an und wurde sich dem wild entschlossenen, feurigen Ausdruck in seinen Augen bewußt.
    »Wenn ich das machen will ...«, hob sie an, hielt dann aber inne, da er sich nun dicht über ihr Gesicht beugte, wobei er sie mit dem Blick seiner stahlblauen Augen durchbohren zu wollen schien.
    »Richard ist tot, Mrs. Tremaine, tot und begraben, und er befindet sich nun vielleicht im Himmel - wie manche glauben. Aber hier auf Erden gibt es Menschen, die kämpfen und verbluten. Leute, die auf Sie angewiesen sind, Mrs. Tremaine. Ich schwöre Ihnen, ich habe Rebellen und Yankees operiert. Wenn Sie der Tatsache gegenüber die Augen verschließen wollen, daß Sie diesen verzweifelten Menschen eine große Hilfe wären, dann werde ich Ihnen die Augen öffnen.«
    »Sie werden mich nicht dazu bekommen, daß ich mit Ihnen gehe...«
    »Ach, tatsächlich? Ich glaube schon, daß ich dazu in der Lage bin.«
    »Das soll doch wohl nicht heißen, daß Sie mich dazu zwingen wollen?« stieß sie verächtlich hervor.
    »Doch.«
    Verwundert

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