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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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starrte sie ihn an und entgegnete: »Das wäre ja Kidnapping.«
    »Es ist mir völlig egal, wie man das nennt.«
    »Das ... das können Sie doch nicht machen!« stammelte sie jetzt. »Wo sind Sie denn erzogen worden? Ein Gentleman aus dem Süden würde sich niemals so verhalten. Ich verbiete Ihnen...«
    »Oh, was wollen Sie denn dagegen tun? Mich erschießen? Oder sich das Leben nehmen - mit einer Überdosis Opium kombiniert mit zuviel Wein -, weil Ihre Südstaatenideale leider nicht der Realität entsprechen?«
    Sein Gesichtsausdruck unterstrich die Härte und Unerbittlichkeit seiner Worte, so daß sie eine Gänsehaut bekam. Ihr Inneres krampfte sich zusammen, und ihr wurde heiß und kalt bei der Vorstellung, daß er seine Drohung wahr machen könnte. Sie wollte sich aus seinem Griff befreien ... Aber er hatte sie schon einmal einen Feigling genannt. Er sollte nicht erfahren, daß sie Angst vor ihm und vor sich selbst hatte, und vor dem, was womöglich in der vergangenen Nacht passiert war - woran sie sich aber nicht mehr erinnern konnte.
    Deshalb hob sie hochmütig das Kinn und sah ihn eiskalt an, als sie ihm entgegnete: »Ich habe nicht versucht, mir das Leben zu nehmen! Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind, Colonel McKenzie? Ich muß nirgendwo mit Ihnen hingehen. Sie sind derjenige, der sich hier in Gefahr befindet, derjenige, der besser tun sollte, was ich ihm sage. Angus wird Sie erschießen, wenn ich es ihm befehle.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Sie unterschätzen Angus.«
    »Ich habe Angus gesehen. Er sieht mir nicht aus wie ein kaltblütiger Killer.«
    »Er würde sie sofort umbringen, wenn er das Gefühl hätte, daß Sie mein Leben bedrohen.«
    »Nun, ich könnte wetten, daß er weiß, daß ich nur versuche, Ihr Leben zu retten.«
    »Würden Sie jetzt endlich damit aufhören? Ich bin nicht selbstmordgefährdet...«
    »Nur manchmal nicht weit davon entfernt.«
    Wütend biß sie die Zähne zusammen und starrte ihn an. Sie erinnerte sich daran, wie er mitten in ihrem Schlafzimmer gestanden hatte, als sie ... auf dem Balkon gesessen hatte, oder? Er hatte ein Handtuch um die Hüften gehabt und eine Waffe in der Hand, ansonsten war er nackt gewesen. Und was war dann passiert? Ja, dann hatte er versucht, ihr das Fläschchen mit Opium wegzunehmen, und sie hatten sich gestritten. Außerdem glaubte sie sich nun daran zu erinnern, daß sie schließlich nachgegeben und zu weinen angefangen hatte ...
    Und dann? Hatte sie geschlafen und geträumt.
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, daß ich kein Opium nehme ...«
    »Gut so, denn wenn Sie mit mir kommen, müssen Sie Ihre sieben Sinne beisammen haben.«
    Wütend kniff sie die Augenbrauen zusammen, als sie ihm daraufhin entgegnete: »Verstehen Sie denn nicht? Ich werde nicht mit Ihnen kommen ...«
    »Doch.«
    »Etwa um Ihnen dabei zu helfen, noch mehr Rebellen zu verarzten?«
    »Ja, natürlich. Ganz besonders einen. Einen Schmuggler. Einen Mann, der ein verzweifeltes Volk mit dem Überlebensnotwendigen versorgt.«
    »Ich dachte, Sie sind der große Arzt und Lebensretter!«
    »Ja, ich bin Arzt, und ich weiß ganz genau, daß all mein Können nichts gegen eine Infektion ausrichten kann, die auf den ganzen Körper übergreift.«
    »Wieso glauben Sie, daß ich daran etwas ändern könnte?«
    »Es gibt da so Gerüchte«, sagte er trocken, »und außerdem habe ich gesehen, wie Sie mit Paddys Wunde umgegangen sind.«
    »Ich habe ihm einfach nur die Hose heruntergeschnitten.«
    »Sie wissen, wie man eine Wunde saubermacht und verbindet.«
    »Das können viele andere Leute auch.«
    »Aber wohl kaum so gut.«
    »Ich werde keine Rebellen mehr ...«, flüsterte sie eigensinnig, aber er ließ sie nicht ausreden.
    »Diesen einen werden Sie noch retten.«
    »Warum? Weil er seine Feinde im Norden mit so viel Geschick und Talent hereinlegt?«
    Daraufhin starrte er sie eine ganze Zeitlang an, so daß ihr schon angst und bange wurde, bevor er antwortete: »Nein, weil er mein Vetter ist.«
    Dazu sagte sie nichts mehr, und nach einer Weile erhob er sich und hielt ihr dann eine Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Sie blickte erst auf seine Hand, dann wieder in seine Augen und sagte kopfschüttelnd: »Ich ... ich kann nicht mit Ihnen kommen.«
    »Ich bestehe darauf.«
    »Und wenn ich nicht...«
    »Ich bringe Sie von hier weg, und wenn ich Sie tragen muß. Da können Sie schreien und um sich schlagen, so viel Sie wollen.«
    Sie lächelte. »Dann wäre ich aber ganz nutzlos für Sie, und Ihre

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