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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sein, um nach uns zu suchen. Und dann wird jeder, der einmal hier war, zur potentiellen Gefahr für uns!«
    Die Gedanken an ein Picknick in Friedenszeiten verscheuchend, entgegnete Julian: »Tia, so wie es aussieht, werden wir ohnehin nicht mehr lange hierbleiben.«
    Erschrocken sah sie ihn an und fragte dann stirnrunzelnd: »Woher willst du das wissen?«
    »Ich habe Ian getroffen.«
    »Ian?«
    Julian sah, wie sich die Augen seiner Schwester weiteten, als der Name des gemeinsamen Bruders fiel.
    »O Gott, Julian, wie geht es ihm? Wie hast du es überhaupt hingekriegt, ihn zu treffen? Hat er Alaina, Risa und die Kinder gesehen ...?«
    »Ian geht es gut, viel besser als uns, und er sieht auch viel kräftiger aus. Man hat mir gesagt, er hätte viel mehr auf den Rippen.«
    »Kräftiger...«
    »Ian geht es gut«, wiederholte Julian noch einmal. »Anscheinend ist Mrs. Tremaine ganz gut mit einem Offizier in St. Augustine bekannt, der aber gerade verhindert war, als sie nach ihm schicken ließ. Und Ian war nun einmal zufällig dort, als Mrs. Tremaines Diener Angus dort eintraf und um Hilfe bat. Ian hat dafür gesorgt, daß er selbst den Trupp anführte, den man zu Mrs. Tremaines Haus schickte. Er hatte von dem Scharmützel gehört und sich schon gedacht, daß wir damit zu tun hatten.«
    Tia lächelte. »Hätte er deine Männer kriegen können?«
    »Nicht ohne größeres Blutvergießen. Das wußte er genauso gut wie ich. Also habe ich auf ihn gewartet, und er kam später zu mir.«
    »Eines Tages wird man euch beide noch mal hängen, wegen gemeinsamer Sache mit dem Feind.«
    »Glaubst du etwa, daß Ian und ich die einzigen sind, die auf verschiedenen Seiten kämpfen und sich in diesem Krieg hin und wieder treffen?«
    »Nein, wohl nicht. Wir tauschen ja auch oft genug Salz und Tabak gegen Kaffee und ein paar andere Dinge, unten am Fluß. Aber so wie ihr beide das macht, ist es doch ziemlich gefährlich.«
    »Wir sind vorsichtig.«
    »Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen«, sagte Tia leise.
    »Du könntest doch mal nach St. Augustine reiten. Mich hat man sogar regelrecht dazu eingeladen, als General Magee seinen Fuß behandeln lassen mußte!«
    Bei dieser Aussicht hellte sich Tias Gesicht zusehends auf, und freudestrahlend sagte sie schließlich: »Ich würde auch so gern die Kinder mal Wiedersehen. Da haben wir nun einen Neffen und eine Nichte, und unsere Cousine hat ihr zweites Kind bekommen, und ich kriege sie nie zu Gesicht. Bald bin ich nur noch die alte, närrische Tante, die keinen mehr abgekriegt hat, weil alle guten Männer im Krieg gefallen sind.«
    Julian verschränkte die Arme vor der Brust und entgegnete neckend: »Gott weiß, daß dich sowieso keiner will.«
    Daraufhin gab sie ihm einen freundschaftlichen Knuff und sagte: »Mal ehrlich, Julian, es dauert doch bestimmt noch Jahre, bis der Krieg vorüber ist.«
    »Wer weiß, vielleicht heiratest du ja mal einen Yankee.«
    »Nie, nie im Leben! Alles, bloß das nicht!« Es klang, als ob es ihr verdammt ernst damit wäre, und um ihre Aussage zu unterstreichen, fügte sie noch hinzu: »Auch wenn ich einen irregeleiteten Bruder habe, der bei den Yankees ein Held der Kavallerie ist.«
    »Viel schlimmer ist, Tia, daß er als Yankee viel mehr über die Bewegungen der Rebelleneinheiten weiß als wir. Er glaubt, daß die meisten von uns in die reguläre Armee übernommen werden sollen und daß der Miliz hier dann noch weniger Männer bleiben, als sie ohnehin schon hat.«
    »Soll das heißen ... daß du weggehst?«
    »So hat es Ian gehört.«
    »O mein Gott!«
    »Und da ist noch etwas.«
    »Was denn noch?« fragte sie ganz aufgelöst.
    »Jerome wurde verletzt.«
    Erschrocken hielt sie den Atem an, und Julian konnte den Puls an ihrem Hals schlagen sehen, als sie fragte: »Ist er schwer verletzt?«
    »Ian wußte es auch nur vom Hörensagen, so kann ich nichts Genaues dazu sagen.« Um sie ein wenig zu beruhigen, fügte er noch hinzu: »Jerome ist schon öfter mal verletzt worden. Ein Kratzer hier, ein Kratzer da.«
    »Ich will bloß hoffen, daß es nichts Ernstes ist. Glaubst du, daß sie ihn hierherbringen werden?« fragte Tia genauso ängstlich wie zuvor, und dann fiel ihr ein: »Aber an Bord ist doch ein Schiffsarzt...«
    »Ja, das stimmt, und David Stewart ist ein ausgezeichneter Chirurg, er wird ihn schon wieder zusammenflicken, aber er will bestimmt, daß Jeromes Familie ihn gesundpflegt ... falls die Verletzung überhaupt so schlimm sein sollte.«
    »Wenn Jerome

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