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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Farrell sah die außergewöhnliche junge Schönheit an, die da vor ihm stand, und lachte leise. „Ich glaube nicht, daß Sie sich sehr anstrengen müssen, Jason zu verführen, meine Liebe. Sie müssen ihm nur ein kleines Zeichen geben, das ist alles.“
    Victoria lächelte schwach und verabschiedete sich.
    Auf dem Heimritt wurde sich Victoria über eins klar: Sie wollte nicht, daß Jason sich in seiner Ehe ebenso einsam fühlte, wie ihr Vater es gewesen war.
    Sich Jason im Bett zu fügen, fände sie gar nicht so schrecklich, wenn es etwas mit seinen kühnen und innigen Küssen zu tun hätte, die sie immer so seltsam verwirrten ... Sie beschloss, im Bett statt an Kleider, lieber an seine Küsse zu denken. Wie schade, daß die Männer bei diesem Du-weißt-schon nicht daran dachten. Das hätte das Ganze soviel angenehmer gemacht. Doch offensichtlich küßte man sich außerhalb, und im Bett taten die Männer, was sie die ganze Zeit schon im Sinn gehabt hatten.

    ~ * ~

    „Das ist mir gleich" sagte Victoria laut, als sie auf Wakefield Park angekommen war. Sie war bereit, alles zu ertragen, wenn sie Jason damit glücklich machen und ihre frühere Vertrautheit wiederherstellen konnte. Nach Kapitän Farrells Meinung brauchte sie Jason nur anzudeuten, daß sie das Bett mit ihm teilen wollte.
    „Ist Lord Fielding zu Hause?“ fragte sie Northrup, als sie das Schloss betrat.
    „Ja, Mylady“, antwortete er und verbeugte sich. „Er ist in seinem Arbeitszimmer. “
    „Ist er allein?“
    „Ja, Mylady.“ Wieder verbeugte sich Northrup.
    Victoria dankte ihm und ging durch die Halle. Leise öffnete sie die Tür zum Arbeitszimmer und schlüpfte hinein. Jason saß mit dem Profil zu ihr am Schreibtisch, einen Stapel Papiere vor sich und weitere in der Hand. Victoria sah ihn an, den kleinen Jungen, der sich aus seiner elenden Kindheit emporgearbeitet hatte und ein gut aussehender, reicher und mächtiger Mann geworden war. Und er war immer noch einsam, immer noch auf der Suche.
    Ich liebe dich, dachte sie, und diese unerwartete Erkenntnis erschütterte sie tief. Ihr Leben lang hatte sie Andrew geliebt und nie dabei diese verzweifelte Sehnsucht empfunden, ihn glücklich zu machen. Und jetzt liebte sie Jason, trotz seiner Warnung, daß er ihre Liebe nicht wollte, nur ihren Körper.
    Victoria durchquerte den Raum. Das Geräusch ihrer Schritte wurde von dem dicken Teppich verschluckt. Sie stellte sich hinter Jasons Stuhl und fragte leise: „Weshalb arbeitest du so hart?“
    Beim Klang ihrer Stimme schrak er zusammen, doch er drehte sich nicht um. „Ich arbeite gern“, bemerkte er knapp. „Möchtest du etwas? Ich habe viel zu tun.“
    Das war kein ermutigender Anfang, und den Bruchteil einer Sekunde lang erwog Victoria tatsächlich, ihm einfach zu sagen, daß sie ihn in ihrem Bett haben wollte. Aber so kühn war sie nicht, und so wild darauf, auch nicht... vor allem wenn er in dieser kalten Laune war. „Du musst schlimme Rückenschmerzen bekommen, wenn du den ganzen Tag so dasitzt“, sagte sie und legte die Hände auf seine breiten Schultern.
    Kaum hatte sie ihn berührt, wurde Jason steif. „Was tust du da?“ erkundigte er sich barsch.
    „Ich dachte, ich massiere dir die Schultern ein wenig“, erklärte sie schüchtern. „Meine Mutter hat es oft bei meinem Vater getan, wenn er erschöpft war. “
    „Meine Schultern brauchen deine zärtlichen Dienste nicht, Victoria.“
    „Warum fauchst du mich an?“ fragte sie und ging um den Schreibtisch herum. Sie beobachtete, wie er wieder zu schreiben begann und rasch Zeile um Zeile füllte. Als er sie weiter ignorierte, setzte sie sich auf den Rand des Schreibtisches.
    Jason warf ärgerlich die Feder aus der Hand, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und musterte sie. Ihr Bein war dicht vor ihm, es schwang leicht hin und her, während sie las, was er geschrieben hatte. Unwillkürlich ließ er den Blick über ihren Busen nach oben zu dem schlanken Hals hinaufwandern, bis zu ihren einladenden Lippen. Ihr Mund verlangte danach, geküsst zu werden, und ihre Wimpern waren so lang, daß sie Schatten auf ihre Wangen warfen. „Geh runter von meinem Schreibtisch und geh bitte raus" sagte er.
    „Wie du wünschst“, entgegnete seine Frau munter und stand auf. „Ich kam nur herein, um guten Tag zu sagen. Was hättest du gern zum Mittagessen?“
    Dich, dachte er. „Das ist mir gleich.“
    „Möchtest du etwas Besonderes zum Dessert haben?“
    Dasselbe wie als Hauptgericht, dachte er.

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