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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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verhungern, wenn sie eine Dirne wäre und es nach ihm ginge, war beinahe komisch gewesen!

26. KAPITEL
    Victoria fuhr am nächsten Morgen sehr früh nach London und kam erst in der Abenddämmerung zurück. In der Hand hielt sie ein Geschenk, das sie vor Wochen in einem Geschäft gesehen hatte. Schon damals hatte sie dabei an Jason gedacht, aber das kleine Kunstwerk war ihr viel zu teuer erschienen. Außerdem wäre es zu jener Zeit nicht schicklich gewesen, Jason ein Geschenk zu machen. Doch der Gedanke daran hatte sie nicht losgelassen. Voller Angst, daß es inzwischen verkauft worden sein könnte, war sie nach London gefahren.
    Die Erinnerung an den Preis ließ sie auch jetzt noch erschaudern. Jason hatte ihr zwar ein sehr großzügiges Taschengeld zugestanden, aber das Geschenk hatte jeden Schilling davon gekostet und noch einiges mehr. Doch der Ladenbesitzer hatte nur zu gern für die Marquise von Wakefield ein Konto eröffnet.
    „Seine Lordschaft ist im Arbeitszimmer“, verkündete Northrup, als er Victoria das Portal öffnete.
    „Wollte er mich sehen?“ fragte Victoria, überrascht von Northrups Auskunftsfreudigkeit.
    „Das weiß ich nicht, Mylady“, antwortete Northrup unsicher. „Aber er ....m ... erkundigte sich, ob Sie bereits zu Hause seien.“
    Victoria sah Northrups gequälte Miene und erinnerte sich an Jasons Unruhe, als sie nur für einen Nachmittag zu Kapitän Farrell verschwunden war. Der Ausflug nach London hatte doppelt so lange gedauert.
    „Wie oft hat er nach mir gefragt?“
    „Dreimal“, entgegnete der Butler. „In der letzten Stunde.“
    „Ich verstehe“, sagte Victoria und lächelte. Sie war glücklich und geschmeichelt, daß Jason an sie gedacht hatte.
    Nachdem Northrup ihr das lange Cape abgenommen hatte, betrat sie das Arbeitszimmer, ohne zu klopfen.
    Statt am Schreibtisch zu sitzen, lehnte Jason am Fensterrahmen und blickte finster auf die terrassenförmige Parkanlage hinaus. Bei ihrem Eintritt straffte er sich sofort. „Du bist zurück“, stellte er fest und steckte die Hände in die Taschen.
    „Hast du das nicht erwartet?“ fragte Victoria und sah ihn forschend an.
    Er zuckte müde die Schultern. „Ehrlich gesagt, ich weiß nie, was du im nächsten Augenblick tun wirst.“
    Wenn sie an ihr Verhalten in letzter Zeit dachte, verstand Victoria durchaus, weshalb er sie für unberechenbar hielt. Sie war sich ihrer Gefühle ja selbst nicht sicher. Gestern zum Beispiel hatte sie mit ihm geflirtet, ihn zärtlich berührt und ihn dann wütend im Salon stehenlassen. Und jetzt wünschte sie sich sehnlichst, ihm die Arme um den Nacken zu legen und ihn um Verzeihung zu bitten. Aber da sie sich damit vermutlich nur eine spitze Bemerkung einhandeln würde, unterdrückte sie diesen Wunsch und beschloss statt dessen, ihn mit dem Geschenk zu erfreuen. „Ich musste in London unbedingt etwas kaufen“, erzählte sie munter und zeigte ihm das Päckchen. „Ich habe es schon vor Wochen in London gesehen, aber damals hatte ich nicht genug Geld. “
    „Du hättest mich darum bitten sollen“, meinte er und steuerte schon wieder auf den Schreibtisch zu, um sich in seine Arbeit zu vergraben.
    Victoria schüttelte den Kopf. „Das ging nicht gut, da ich es ja für dich kaufen wollte. Hier“, sagte sie und streckte die Hände aus, „das ist für dich.“
    Jason blieb stehen und betrachtete den länglichen, in Silberpapier eingepackten Gegenstand.
    „Wie bitte?“ meinte er verblüfft, als hätte er ihre Worte nicht verstanden.
    „Ich bin nach London gefahren, weil ich das hier für dich holen wollte“, erklärte Victoria lächelnd und hielt ihm das Päckchen immer noch entgegen.
    Verwirrt starrte Jason darauf, und Victoria fragte sich plötzlich, ob man ihm jemals zuvor etwas geschenkt hatte. Wohl kaum, weder seine erste Frau, noch seine Mätressen oder diese grausame Ziehmutter.
    Schließlich nahm Jason die Hände aus den Taschen und nahm das Geschenk entgegen. Er drehte und wendete es, als wüsste er nicht, was er damit anfangen sollte. Victoria verbarg ihre aufsteigende Zärtlichkeit hinter einer fröhlichen Miene und setzte sich auf eine Ecke des Schreibtisches. „Möchtest du es nicht aufmachen?“
    Er fand die Fassung wieder. „Soll ich es gleich auspacken?“
    „Wann wäre ein besserer Zeitpunkt?“ erwiderte sie lebhaft und deutete neben sich auf die Tischplatte. „Sei vorsichtig, es ist zerbrechlich.“
    „Schwer ist es auch“, meinte er und lächelte sie unsicher an, bevor er

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