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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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„Nein“, erwiderte er und kämpfte mit seinem plötzlichen wilden Verlangen.
    „Du bist schrecklich leicht zufriedenzustellen“, meinte sie scherzend und wollte die Linie seiner geraden Brauen nachfahren.
    Jason ergriff ihre Hand mitten in der Luft und hielt sie mit eisernem Griff von sich ab. „Was, zum Teufel, tust du da?“ fuhr er sie an.
    Insgeheim verzagte Victoria fast, doch sie brachte es fertig, mit der Schulter zu zucken. „Immer sind Türen zwischen uns. Ich dachte mir, ich schaue einmal, was du tust.“
    „Uns trennt mehr als nur Türen“, gab er zurück und ließ ihre Hand los.
    „Ich weiß“, stimmte sie traurig zu und sah ihn mit einem hinreißenden Blick in ihren blauen Augen an.
    Jason riss sich von ihrem Anblick los. „Ich bin sehr beschäftigt“, sagte er barsch und nahm die Papiere wieder in die Hand.
    „Das sehe ich“, meinte sie ungewöhnlich sanft. „Viel zu beschäftigt für mich im Moment.“ Leise verließ sie das Zimmer.
    Zum Abendessen kam sie in einem pfirsichfarbenen Chiffongewand in den Salon, das jede Rundung ihres Körpers nachzeichnete und beinahe durchsichtig war. Jasons Augen wurden ganz schmal, als sie neben ihn trat. „Habe ich dafür bezahlt?“ Victoria sah, daß Jason gebannt auf ihren gewagt tiefen Ausschnitt blickte und lächelte. „Natürlich hast du das. Ich habe doch gar kein Geld.“
    „Trage es nicht außerhalb des Hauses. Es ist unanständig.“
    „Ich wusste, daß es dir gefallen würde" meinte sie lachend.
    Jason starrte sie erstaunt an, als traue er seinen Ohren nicht. Dann drehte er die Kristallgläser auf dem Tisch um. „Möchtest du etwas Sherry?“
    „Du meine Güte, nein" erklärte sie und lachte. „Wie du vielleicht schon vermutet hast, bekommt mir Wein nicht. Mir wird davon übel. Denk doch daran, wie schlecht mir in der Hochzeitsnacht war, weil ich diese fünf Gläser Wein getrunken hatte!" Ohne sich der Bedeutung dieser Worte bewußt zu sein, wandte sich Victoria um und betrachtete eine unbezahlbare chinesische Vase aus der Ming Dynastie, die auf einem kleinen Tischchen stand. Sie spielte mit einer Idee. Ja, das wollte sie tun. „Morgen würde ich gern nach London fahren“, sagte sie spontan zu Jason gewandt.
    „Wozu?“
    Sie ließ sich kokett auf der Armlehne seines Stuhles nieder. „Um dein Geld auszugeben, natürlich.“
    „Ich wusste gar nicht, daß du welches von mir bekommen hast“, murmelte er. Im romantischen Kerzenlicht wirkte der hauchdünne Chiffon durchscheinend und hautfarben, ihr Schenkel war nahe an seiner Brust.
    „Von dem, was du mir die vergangenen Wochen als Taschengeld gegeben hast“, erwiderte sie vergnügt. „Kommst du mit mir nach London? Wir könnten uns ein Theaterstück ansehen und im Stadthaus übernachten.“
    „Ich habe übermorgen früh eine Besprechung hier.“
    „Das ist sogar noch besser“, meinte sie sofort. Wenn sie mehrere Stunden lang allein in der Kutsche waren, hatten sie reichlich Zeit, sich zu unterhalten. „Dann kommen wir morgen abend zusammen nach Hause.“
    „Ich habe keine Zeit“, stellte er knapp fest.
    „Jason ..." sagte sie leise und wollte ihm ins Haar fassen.
    Er fuhr aus dem Stuhl auf und stand drohend vor ihr. „Wenn du Geld für London brauchst, sage es nur.." begann er verächtlich. „Aber hör auf, dich wie eine billige Dirne zu benehmen, oder ich behandle dich auch so. Dann landest du auf diesem Sofa, die Röcke über den Kopf! “
    Wütend funkelte Victoria ihn an. „Nur zu deiner Information, ich wäre lieber eine billige Dirne als ein völlig blinder Narr wie du, der jede Geste mißdeutet und falsche Schlüsse daraus zieht! “
    Jason starrte sie an. „Was meinst du damit.“
    Vor Zorn hätte Victoria beinahe mit dem Fuß auf gestampft. „Das überlege dir mal. Du bist doch sonst so gut darin, meine Absichten zu erraten! Aber eines sage ich dir... . wenn ich eine Dirne wäre, würde ich verhungern, wenn ich auf dich angewiesen wäre! Außerdem kannst du heute abend allein essen und die Diener unglücklich machen statt mich. Und morgen fahre ich ohne dich nach London.“ Erhobenen Hauptes verließ Victoria den Raum. Jason konnte ihr nur noch verblüfft nachschauen.
    Victoria eilte in ihre Suite, legte das hauchdünne Chiffonkleid ab, schlüpfte in einen Morgenrock aus Satin und setzte sich an den Frisiertisch. Als ihr Zorn verflog, zeigte sich ein Lächeln auf ihrem vollen Mund. Der erstaunte Ausdruck auf Jasons Gesicht, als sie ihm vorwarf, sie würde

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