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Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Titel: Sieh dich um: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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hartnäckiger Verhandlungspartner. Die Aufgabe schien manchmal nahezu unmöglich zu sein, einige Texte ließen sich kaum noch entziffern. Trotzdem erzielten sie wenigstens einige Fortschritte – wenn auch nicht annähernd genug. Jedenfalls nicht genug, um das gesamte Kartenhaus zum Einsturz zu bringen. Dana wusste, dass sie eine Aufzeichnung davon brauchen würden, wie Tucci über seinen Befehl zur Ermordung Joey Baldaramas redete, wenn sie das Gambino-Syndikat tatsächlich restlos erledigen wollten. Und dafür würden sie Garabaldi verdrahten und zu seinem Boss schicken müssen, um mit ihm zu sprechen.
    Der Gangster nahm den Vorschlag gelassen auf. Dana und Brown waren nicht überrascht, dass er so bereitwillig mitmachte. Nichts an Garabaldi überraschte sie noch. Wenn er Todessehnsucht hatte, war das sein Problem. Was spielte es für eine Rolle, solange er ihnen lieferte, was sie brauchten? Außerdem deckten sie ihm den Rücken – vielleicht betrachtete er das als ausreichende Sicherheit.
    »Warum nicht?«, meinte Garabaldi. Er saß an einem Tisch in einem Konferenzraum des Fontainebleau Hotels, hatte die Füße hochgelegt und kaute auf einem Zahnstocher. »Was habe ich noch zu verlieren? Außerdem habe ich diesen Mistkerl Tucci noch nie gemocht. Und ich bin ein großartiger Schauspieler. Wartet’s ab, ihr werdet schon sehen.«
    Damit klappte er sein Mobiltelefon auf und ging die Kontaktliste durch, bevor er eine Taste drückte und sich das Gerät an die Wange hielt. »Wisst ihr was?«, fuhr er fort, stellte die Füße wieder auf den Boden und bürstete sich mit den Fingern der freien Hand imaginäre Fussel von der Schulter seines Nadelstreifenanzugs. »Ich vereinbare auf der Stelle ein Treffen mit diesem schmierigen Arschloch.«
    41
    Der ohrenbetäubende Schuss – ausgelöst von einem kleinen Chip im Griff des Revolvers – hallte von den Wänden der leeren Lagerhalle wider und hämmerte gegen Bischof Anthony Hess’ Trommelfelle. Der Geistliche starrte voll wortlosem Entsetzen auf die albtraumhafte Szene.
    Keinen Meter von ihm entfernt hatte sich Daniel Dierkson das Gehirn aus dem Schädel geschossen. In der linken Seite seines Kopfes klaffte ein riesiges Loch. Ein Wasserfall von Blut strömte aus seinen Nasenlöchern und Ohren und sammelte sich in einer rasch wachsenden, dunkel glänzenden Lache zu Hess’ Füßen.
    »Grundgütiger!«, schrie Hess auf.
    Edward J. O’Hara grinste und beugte sich auf seinem Stuhl vor. Er brachte das Mikrofon direkt vor seinen Mund. »Beruhigen Sie sich, Vater«, sagte er. »Sie sind noch am Leben, oder? Sie haben das Spiel gewonnen . Zumindest die erste Runde.«
    Hess zuckte beim unerwarteten Klang von O’Haras körperloser Stimme zusammen. Er sprang von seinem Holzstuhl auf, der dabei kippte und klappernd auf den nackten Betonboden fiel. Panisch sah sich der Bischof nach dem Ursprung der Stimme um – der gleichen Stimme, die sich am Tag zuvor am Telefon gemeldet und ihn vor die Wahl gestellt hatte, entweder an diesem Abend im Lagerhaus zu erscheinen oder den abgeschnittenen Kopf seiner alten Mutter in einem Jutesack auf der Türschwelle vorzufinden.
    »Ich habe doch alles gemacht, was Sie von mir verlangt haben!«, jammerte Hess, während er unablässig die Dunkelheit nach dem Ursprung der unsichtbaren Stimme absuchte. »Kann ich jetzt nicht einfach gehen? Sie haben gesagt, ich könnte gehen, nachdem ich gemacht hätte, was Sie mir gesagt haben. Das habe ich getan. Jetzt müssen Sie meine Mutter in Ruhe lassen. Sie haben es versprochen !«
    »Setzen sie sich wieder hin, Vater!«, knurrte O’Hara streng in das Mikrofon. »Ja, Sie haben getan, was Ihnen gesagt wurde, aber das Spiel ist noch nicht ganz zu Ende. Nicht für Sie und auch nicht für mich. Wir haben noch ein paar Züge vor uns. Und jetzt setzen Sie sich bitte.«
    Hess’ Augen füllten sich mit Tränen. Seine Stimme brach. »Aber warum sollte ich? Warum kann ich nicht einfach gehen? Ich habe das alles nur getan, weil Sie mir gesagt haben, der andere Mann wäre ein Krimineller gewesen, der kleine Kinder verletzt hat. Und weil Sie gedroht haben, meine arme alte Mutter zu ermorden.«
    O’Hara lachte ins Mikrofon. Seine Stimme drang dröhnend aus den verborgenen Lautsprechern. Der Zeitpunkt war gekommen, dem perversen Geistlichen sein überraschendes Schachmatt zu präsentieren. »Tatsächlich, Vater? Ist das wirklich so?«, entgegnete O’Hara immer noch kichernd. »Das ist aber nicht die Geschichte, die ich

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