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Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Titel: Sieh mir beim Sterben zu (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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bei dieser Bibliothekarstagung schleppen praktisch alle irgendwelche Kisten voller Bücher herum … und bisher hat keiner von uns gesehen, dass irgendwo unauffällig ein Karton abgestellt worden wäre. Die Fundorte müssen vorher ausgekundschaftet worden sein, sie liegen nämlich alle außerhalb der Kamerareichweite.»
    Gino, immer noch verstimmt wegen der Tafel, gab einen Grunzlaut von sich. «Schon irgendwie unheimlich.»
    «Ja, das kannst du laut sagen … He, Tinker, warte mal. Spul mal kurz ein paar Bilder zurück und lass sie in Zeitlupe laufen.»
    Tinker klickte ein paar Mal mit der Maus, und McLaren deutete auf zwei Jugendliche, die in der Mall of America herumlungerten. «Schau dir die zweimal an. Kennst du die?»
    Tinker betrachtete sie einen Moment und schüttelte dann den Kopf. «Das sind doch nur zwei Rollerblader. Von denen wimmelt es in der Mall.»
    «Stimmt, aber mir scheint, ich habe die Jungs schon auf einem der Bänder von vorhin gesehen. Im Metrodome, glaube ich. Spul mal zurück.» Er rückte ein Stück vom Tisch weg, während Tinker sich wieder mit der Maus beschäftigte. «Und ihr? Habt ihr euren Fall etwa schon aufgeklärt?»
    Magozzi schüttelte den Kopf. «Wir hängen im Leerlauf und kommen keinen Millimeter voran, das aber umso schneller.»
    «Ich weiß genau, was du meinst. Ich hab die zwei Akten durchgeschaut, die ihr mir gegeben habt. Fehlanzeige. Die Namensliste habe ich zwar zusammengestellt, aber ich kann euch gleich sagen, geklingelt hat’s da nirgends. Das Interessanteste war noch der Alkoholpegel im Blut eurer Braut aus dem Fluss – der Typ hätte eigentlich ein Warnabzeichen für Biogefährdung tragen müssen. Mich wundert, dass er überhaupt noch eine Leber hatte, vor allem, wo er noch die ganzen Medikamente nahm.»
    «Medikamente?», fragte Gino nach.
    «Ja. Der hatte Aids.»
    «Ach, echt?»
    «Ja, echt. Lest ihr denn nie eure Obduktionsberichte?»
    «Nicht in der Freizeit, so wie du anscheinend, McLaren», brummte Gino. «Außerdem wussten wir doch schon, woran er gestorben war.»
    Tinker tippte auf den Bildschirm. «Johnny, das Band läuft.»
    Und so schauten alle vier wieder auf den Monitor des Rechners und musterten den bunt zusammengewürfelten Menschenstrom, der sich ahnungslos am allwissenden Auge der Überwachungskameras im Metrodome vorbeischob. Zehn Minuten später warf Gino Magozzi einen Seitenblick zu. «Da war der Film aus dem Tiara aber spannender.»
    Magozzi nickte.
    Gino wurde unruhig. «Mann, das ist ja noch langweiliger als die Unterlagen drüben im Büro. Was meint ihr, wollen wir nicht Mittagspause machen, und dann …»
    «Stopp!» McLaren deutete auf den Bildschirm. «Seht ihr? Dieselben Jungs. Dieselben Skaterklamotten, dieselben Gesichter.»
    Magozzi und Gino beugten sich so weit vor, dass McLaren ihren Atem im Nacken spürte. «Ich glaube, du hast recht, Johnny», sagte Magozzi. «Welchen Zeitrahmen haben wir hier?»
    Tinker scrollte zur Zeitangabe hinunter, sah sich dann noch einmal die Aufnahmen aus der Mall an und verglich die Uhrzeiten. «Etwa zwei Stunden Unterschied. Da bist du vielleicht tatsächlich auf was gestoßen, Johnny.»
    Gino zuckte die Achseln und rollte die Ärmel seines knittrigen Button-Down-Hemds hoch. «Oder auch nicht. Vielleicht sind das nur zwei gelangweilte Jungs, die durch die Stadt stromern. Und ich muss ganz ehrlich sagen, für mich sehen die zwei aus, als wären sie zu blöd, sich die Schuhe zuzubinden, geschweige denn so was hier auf die Beine zu stellen.»
    «Okay, aber dieselben zwei Jungs an zwei Tatorten? Ich weiß nicht, das wäre schon ein sehr großer Zufall.»
    Gino blies die Backen auf. «Wenn sie noch an einem anderen Ort auftauchen, bin ich dabei.»
    «Dann holt euch mal Stühle, und wir schauen uns ein anderes Band an.»
    «Na, klasse.» Gino verdrehte die Augen.
    Eine weitere halbe Stunde verging, bis McLaren fand, was er suchte: die beiden Jungs von vorher, die sich im Crystal Court des IDS-Gebäudes herumtrieben, etwa eine halbe Stunde, nachdem sie im Metrodome aufgenommen worden waren. «Scheiße. Das könnten unsere Täter sein. Zwei Jugendliche.»
    Genau, wie Chelsea vermutet hat , dachte Magozzi.
    Gino lehnte sich zurück und rieb sich die Augen. «Ein Problem haben wir aber immer noch. Man sieht nicht, wie sie die Kartons deponieren. Wir können also gar nichts beweisen.»
    «Möglich, aber es reicht zumindest, um sie zum Verhör zu holen. Falls wir irgendwie herausfinden, wer sie sind.»
    «Na,

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