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Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Titel: Sieh mir beim Sterben zu (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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sind wir also alle Masochisten?»
    «So ist es.» Magozzi bog in Harleys Einfahrt ein und hielt hinter dem am Flughafen gemieteten FBI-Mobil, das so offensichtlich zu John Smith gehörte. Dann musste er grinsen, als er Roadrunner sah, der auf den Stufen stand und sie bereits ungeduldig erwartete.
    «Verflixt», murmelte Gino vor sich hin. «Ich kann mich echt nicht dran gewöhnen, die Bohnenstange in Jeans zu sehen. Das passt einfach nicht.»
    Roadrunner winkte ihnen zu, als er sie kommen sah, und gab ihnen dann die Hand. «Hallo, Jungs. Habt ihr eine Scheibe für mich?»
    Magozzi reichte ihm die CD-Rom in ihrer Plastikhülle und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. «Drei Aufnahmen derselben Jungs an drei verschiedenen Karton-Fundorten. Was glaubst du, wie lange du brauchen wirst?»
    Roadrunner zog die Stirn in Falten. «Keine Ahnung … Die Software ist immer noch ziemlich klobig, das geht auch gar nicht anders. Seit dem letzten Einsatz haben wir sie zwar ein bisschen verschlankt, es kann aber trotzdem einige Zeit dauern. Kommt rein, macht’s euch bequem, ich will gleich damit loslegen.»
    Roadrunner hielt sich nicht lange mit dem Fahrstuhl auf und sprang, immer drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe zum Büro hinauf, während Gino, gefolgt von Magozzi, direkt auf die Küche zusteuerte. Dort überraschten sie John Smith, der vor dem Kühlschrank stand und sich ein Glas Orangensaft genehmigte. Fast schien es dem armen Kerl peinlich zu sein, bei einem so normalen, menschlichen Verhalten ertappt zu werden. «Guten Tag, Detectives.»
    Gino musterte bereits enttäuscht die leeren Arbeitsflächen. «Tag, Agent Smith.»
    «Das haben Sie gut gemacht mit den Überwachungsaufnahmen. Hoffen wir, dass wir die Sache damit möglichst rasch zu einem Ende bringen. Man hat mich informiert, dass sich fünf der Kartons bereits als unbedenklich entpuppt haben.»
    Magozzi nickte. «Das stimmt, ja. Die Gläser enthalten keinen Sprengstoff, sondern simples Glyzerin.»
    «Dann sind also nur noch acht übrig.»
    Gino schnaubte. «Acht, von denen wir wissen. Es können gut noch Hunderte da draußen rumstehen, die nicht gefunden wurden. Oder die verflixten Schweinehunde laufen sogar noch rum und deponieren mehr von den Dingern. Woher sollen wir das wissen? Kein Mensch blickt bei der Sache völlig durch, weder Ihre Leute noch unsere.»
    «Und wie kommen Sie mit Ihrer Mordermittlung voran?»
    «Gar nicht», sagte Magozzi.
    Smith machte ein besorgtes Gesicht. «Als wir zuletzt telefoniert haben, erwähnten Sie, dass die sieben männlichen Opfer alle etwas mit Minnesota zu tun haben, was mir ein sehr vielversprechendes Detail schien.»
    «In die Richtung arbeiten wir auch weiter», sagte Gino. «Bisher haben wir aber noch nichts gefunden.»
    «Ein ziemlicher Zufall ist es schon, das müssen Sie zugeben.»
    «Wem sagen Sie das? Da steckt Minnesota schon bis zur Nasenspitze in einer Mordserie, die irgendwie mit dem Internet zusammenhängt, und jetzt auch noch dieser Mist mit den Kartons.» Gino vergrub die Hände in den Taschen und musterte für kurze Zeit eingehend seine Schuhe – zwei ganz unschuldige Angewohnheiten, die niemandem weiter auffielen. Bis auf Magozzi natürlich, der die Körpersprache seines Partners besser kannte als seine eigene und wusste, wie Gino aussah, kurz bevor er zum Angriff überging.
    «Und wo wir gerade bei Zufällen sind», fuhr Gino da auch schon fort, «ich hätte da noch einen. Sie sind vor einer Woche wegen dieser Mordvideos hierhergekommen, obwohl Sie da noch gar nichts von der Minnesota-Connection wussten. Oder wussten Sie es vielleicht doch?»
    John blinzelte ein paarmal und wirkte auf Magozzi völlig überrumpelt. «Wir wussten absolut nichts davon. Wir sind ja nicht einmal auf den Gedanken gekommen, dass diese Internet-Morde alle zusammenhängen könnten, bis die Monkeewrench-Leute die Vorankündigungen entdeckt haben. Und ehrlich gesagt heißt die Tatsache, dass sie alle angekündigt wurden, noch längst nicht, dass sie auch wirklich zusammenhängen. Doktor Thomas wird Ihnen sicherlich erklärt haben, dass sich im Internet nur allzu leicht deviante Gemeinschaften bilden, die die Neigung haben, dann auch zu eskalieren. Die Tatsache, dass sieben der Opfer Beziehungen zu diesem Bundesstaat aufweisen, ist bisher unser schlagendster Beweis für eine Verbindung zwischen ihnen.»
    Gino runzelte die Stirn. «Dann haben wir also so eine eskalierende deviante Gemeinschaft direkt hier vor unserer

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