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Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel

Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel

Titel: Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Mann namens Maas in Einruhr anrufen. Du musst irgendetwas entscheiden. Wegen der Pilla Menge.«
    »Ja, natürlich«, sagte er und funktionierte wieder, als hätte ich auf einen Knopf gedrückt. Er nahm sein Handy aus der Tasche und schaltete es ein, er begann übergangslos zu telefonieren und sprach in einem vollkommen neutralen Ton: »Bringt sie bitte nach Aachen und seht zu, dass sie vorher einen Arzt kriegt. Wir können jetzt keine Überraschungen gebrauchen. Ich komme später, ich habe noch etwas zu erledigen.«
    »Darf ich fragen, was da gelaufen ist?«
    »Aber ja«, sagte er seltsam teilnahmslos. »Wir hatten die Wache, wir machten unsere Protokolle und Berichte fertig. Dann kam die Nachricht, dass Pilla Menge bei ihren Nachbarn geklingelt habe. Sie war vollkommen nackt und blutbespritzt, sie bekam kein Wort heraus. Endlich sagte sie, sie brauche Hilfe für ihren Freund. Die Nachbarn schlugen sofort Alarm und gingen dann mit ihr in das Haus nebenan. Sie fanden Imre Kladisch schwer verletzt, ebenfalls nackt und voller Stichwunden. Die Pilla hat brav gewartet, bis wir kamen, und sie hat gesagt, sie habe das tun müssen, weil er sie sonst getötet hätte. >Ich habe ihm widersprochen<, sagte sie dauernd, >ich habe ihm widersprochen.< Wahrscheinlich war der Druck zu hoch, wahrscheinlich hat sie es nicht mehr ausgehalten, ihr Sklavendasein.«
    »Keine Zusammenhänge mit dem Stern-Fall?«
    »Keine«, sagte er. »Wir sehen keine. Kann ich bei dir duschen und mich rasieren?«
    »Aber ja, du kennst das Haus.«
    Er verschwand mit ganz schleppenden Schritten über die Terrasse, und ich setzte mich auf seinen Stuhl ans Wasser. Pilla Menge interessierte mich nicht, der ganze Fall Stern interessierte mich nicht mehr. Ich wollte nur noch meinen Rodenstock zurück.
    Eine halbe Stunde später verabschiedete sich Kischkewitz und fuhr in seinem alten Mercedes davon.
     
    Es ging auf den Abend zu, als Emma anrief und sagte, sie habe Rodenstock gesehen, sein Zustand sei stabil.
    »Wo bist du denn jetzt?«, fragte ich.
    »In einem Hotel«, antwortete sie.
    »Dann kannst du endlich einmal schlafen.«
    »Na ja«, erwiderte sie. »Schlafen muss ich jetzt nicht.«
    »Und? Wie sieht er aus?«
    »Wie ein schwerkrankes Kind. So viele Schläuche und Kabel und Instrumente«, sagte sie und begann zu weinen. »Aber er hat dich erkannt, oder?«
    »Ja, ich glaube schon. Sie haben ihm drei Bypässe gelegt, und sie sagten, er muss mindestens zwei Herzinfarkte durchgestanden haben, es gab Wucherungen an seinem Herzmuskel. Kannst du rüberfahren nach Heyroth wegen der Post und des Telefons?«
    »Wird erledigt. Das kann Jennifer machen.«
    »Sie ist bei dir?«
    »Ja, sie hat neben mir geschlafen, sie hielt es nicht aus in eurem Haus. Lass dir doch ein paar Pillen geben. Dann kannst du schlafen.«
    »Und wenn dann irgendetwas geschieht?«
    »Was soll denn schon passieren?«
    »Ja, du hast recht. Ich habe überlegt, an welchen Stellen ich ihm wehgetan habe. Ich war zeitweise schon ziemlich eklig.«
    »Das waren wir alle, Emma. Du könntest auch ein paar Schnäpse trinken. Du schläfst mit Schnaps immer ein.«
    »Das ist richtig, das könnte ich tun. Was hat denn dieser Rechtsanwalt in Köln gesagt?«
    Ich berichtete ihr davon, so gut ich mich erinnerte. »Auf jeden Fall hat es Zoff gegeben, als der Vertrag mit Firma eins aufgelöst wurde und dieser Luchmann aus dem Geschäft war. Aber das wäre ja nun kein Grund, irgendjemanden zu töten. Und es ist mehr als ein Jahr her, also handelt es sich sicher nicht um plötzlich aufkommenden Hass. Es muss etwas geschehen sein, von dem wir bisher keine Ahnung haben.« Dann fiel mir ein, dass sie wahrscheinlich von allen Neuigkeiten ausgeschlossen war. »Da ist noch etwas. Das Gothic-Pärchen hat sich mit Messern bearbeitet. Sie hat ihn fast getötet, und ob er weiterleben wird, steht noch nicht fest. Das wird den Rodenstock auch interessieren. Denn dein kluger Mann hat nach dem Gespräch mit dem Sohn des Satans gesagt, dass er Angst hat vor dessen Potenzen, wenn er einmal ausflippen sollte. Dein Mann ist ziemlich klug.«
    »Das habe ich auch schon mal gehört. Aber noch eine Frage: Was hat denn Rodenstock nach dem Gespräch mit dem Rechtsanwalt in Köln gemeint?«
    »Er war der Ansicht, dass der Rechtsanwalt uns etwas verschwiegen hat. Aber er konnte nicht sagen, was das gewesen sein könnte. Aber du wirst ja jetzt nicht weitermachen, oder?«
    »Nein«, sagte sie einfach. »Aber wie ich Rodenstock kenne, wird er

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