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Sigi Wulle 2 - Sigi Wulle auf dem Kriegspfad

Sigi Wulle 2 - Sigi Wulle auf dem Kriegspfad

Titel: Sigi Wulle 2 - Sigi Wulle auf dem Kriegspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Kraus
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Black Joe, hat mir der Leiter vom Campingplatz jesagt .“
    „Und aufgrund eines Verdachts ziehen Sie
    mit Knüppeln los, um einen Menschen halbtot zu schlagen, der selbst diesen Banditen sucht und gestern abend einer Täuschung unterlegen ist!“ rief ich. „Ist das fair?“
    „Nun mal sachte!“ brummte einer, dessen Wampe eine Riesenbeule in den knallroten Turnanzug drückte. „Woher willst du kleiner stupsnäsiger Indianerbengel das wissen?“
    „Weil ich zu ihm gehöre.“

    „Was?“
    Nun staunten sie und verlangten, ich solle ihnen die ganze Geschichte erzählen, was ich Onkelchen zuliebe tat. Er kletterte langsam herab, als er merkte, daß keine Gefahr mehr bestand und die Wut der Männer sich gelegt hatte. Als ich den Kampf um den Hochstand schilderte und daß ich allein diesen Gustav und sein Liebchen in die Flucht geschlagen hatte, lachten sie ihren Kollegen aus. Vielleicht hatte er alles aufgebauscht und eine Gruselstory daraus gemacht. Schließlich gingen wir alle friedlich auseinander.

Kapitel 15
    Die bestandenen Abenteuer hatten Onkelchen so geschwächt, daß er kaum noch laufen konnte. Hinzu kam, daß ihn nicht nur seine Wunden und Beulen piesackten, sondern auch der Kohldampf, der in unseren Bäuchen bohrte und zwickte und sich weder von Bucheckern noch von Versprechungen auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten ließ. Wir hockten uns auf einen Baumstumpf, um wenigstens Strups grasen zu lassen, unsere unerfreuliche Situation zu überdenken und zu überlegen, wie man sie ändern könnte. Onkel Edi redete nach langem Räuspern als erster.
    „Ein Auto, dessen Tank nicht mit Benzin gefüllt wird, bleibt stehen, ein Schwein, das nicht gefüttert wird, verweigert die Koteletts, und ein Konto, auf das nichts eingezahlt wird, wirft keine Zinsen ab.“
    „Ich frage mich nur, wie die Indianer mit ihrem Appetit einig geworden sind, denn in keinem Film hat bisher einem der Magen geknurrt“, entgegnete ich. „Jedenfalls hast du recht, Onkel Edi, ich fürchte auch, daß wir Black Joe, wenn wir ihn träfen, schon nicht mehr besiegen könnten.“
    Dann schwiegen wir und starrten nachdenklich vor uns ins Laub. Wie konnten wir uns bloß aus dieser Patsche heraushelfen? Ins Dorf durften wir nach alldem, was geschehen war, nicht ohne den gefangenen Black Joe zurückkehren, und anderswo würde man zwei dreckigen, geschundenen Indianern wohl keine Mahlzeit servieren.
    „Wir müssen erst Zivilisten aus uns machen!“ sagte ich.
    „Aber wohin sollen wir uns wenden?“ seufzte Onkelchen.
    „Ich kenne ein Ausflugslokal.“ Das war mir gerade eingefallen.
    „Wo liegt es?“ rief er in plötzlicher Begeisterung.
    „Hinter dem Hasenhügel.“
    „Und was gibt’s dort?“
    Ich kannte die Wirtschaft, die ich mit meinen Eltern einige Male besucht hatte, und zählte alle Gerichte auf, an die ich mich erinnerte — Hirschgulasch, Rehkeule und Hasenbraten mit Pilzen und Kastanien sowie Jägerschnitzel mit Pommes frites — wobei nicht nur mir das Wasser im Mund zusammenlief und mein Magen immer lauter jubilierte, sondern auch Onkel Edi von neuer Tatkraft erfüllt wurde. Munter stiegen wir zum Bach hinab, um uns im kalten Wasser gründlich zu waschen. Dann klopften wir unsere Kleider ab und entfernten alles Indianermäßige von uns, bis wir wieder ungefähr wie Europäer aussahen. Strups, der sich satt gegessen hatte, war bereits von allein in die Tasche zurückgekrabbelt.
    Den Weg zum Ausflugslokal verkürzten wir, indem wir uns ausmalten, welche Leckerbissen wir uns dort bestellen würden, und das waren nicht wenige. Onkelchen nahm sich vor, einige Humpen Bier zu kippen, und schmatzte bereits im voraus vor Lust. Seine Frau schien er im Augenblick ganz vergessen zu haben, ebenso wie sein kriminalistisches Vorhaben. Auch ich merkte an mir selbst, daß man erst etwas essen muß, bevor man wichtige Dinge in Angriff nimmt.
    Wir kletterten den Hasenhügel hinauf, wobei wir wegen der Schwäche einige Pausen einlegen mußten, und stürmten auf der anderen Seite um so schneller hinab. Endlich kam die Wirtschaft in Sicht, die in einem engen Tal mitten im herbstlichen Wald liegt und von der uns ein köstlicher Duft nach heißem Fett und gebratenen Zwiebeln entgegenwehte, weil an diesem Tage ein kräftiger Wind blies. Onkelchen stieg als erster die Stufen hoch und leckte sich schon mit der Zunge über die Lippen, bevor er die Tür öffnete und wir beide das Lokal betraten. Da standen wir mitten in den lieblichsten

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