Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
Boden inszeniert. Seine letzte Beute: Plasmawaffen-Technologie aus Los Alamos.
    Endlich erhob sich Painters Zielperson vom Pai-Gow-Tisch.
    »Wollen Sie Ihre Chips in größere einwechseln, Dr. Zhang?«, fragte der Pit Boss, der am Kopfende des Tisches stand wie ein Kapitän im Bug seines Schiffes und das Spiel mit Argusaugen überwachte. Um sieben Uhr morgens war nur noch dieser einzelne Spieler da … und seine Leibwächter.
    Diese Einsamkeit verlangte von Painter, dass er sein Opfer aus sicherer Entfernung überwachte. Es durfte kein Verdacht aufkommen. Vor allem nicht so kurz vor dem Ende.
    Zhang schob den Stapel schwarzer Chips der Geberin zu, einer Frau mit gelangweiltem Blick. Während sie den Gewinn zu Türmchen stapelte, musterte Painter sein Opfer.
    Zhang war ein Musterbild chinesischer Unerforschlichkeit. Er hatte ein Pokerface, das absolut nichts verriet, in dem nicht einmal das kleinste Zucken darauf hindeutete, ob er ein gutes oder ein schlechtes Blatt hatte. Er spielte einfach sein Spiel.
    Und das tat er auch jetzt.
    Vom Aussehen des Mannes her würde niemand auf die Idee kommen, dass er ein Meisterverbrecher war, der in fünfzehn Ländern gesucht wurde. Gekleidet war er wie ein typischer westlicher Geschäftsmann: ein perfekt sitzender Maßanzug mit unauffälligen Nadelstreifen, eine Seidenkrawatte und eine Platin-Rolex. Dennoch verströmte er eine gewisse ästhetische Strenge. Seine schwarzen Haare waren über den Ohren und im Nacken rasiert, sodass er, ein wenig wie ein Mönch, nur oben auf dem Kopf eine drahtige Haarkrone trug. Auf der Nase hatte er eine kleine Brille mit runden, leicht blau getönten Gläsern, was ihm einen gelehrten Ausdruck verlieh.
    Schließlich bewegte die Geberin ihre Hände über den Chipstapeln hin und her und zeigte so den in der schwarz verspiegelten Decke versteckten Überwachungskameras ihre leeren Finger und Handflächen.
    »Genau fünfzigtausend Dollar«, sagte sie zum Abschluss.
    Der Pit Boss nickte. Die Geberin zählte den Betrag in Tausend-Dollar-Chips ab. »Weiterhin viel Glück, Sir«, sagte der Pit Boss.
    Ohne auch nur ein Nicken verließ Zhang mit seinen beiden Leibwächtern den Tisch. Er hatte die ganze Nacht gespielt. Der Morgen dämmerte bereits. In drei Stunden würde das CyberCrime Forum die Arbeit wieder aufnehmen. Die Konferenz befasste sich mit den neuesten Entwicklungen in den Bereichen Identitätsdiebstahl und Infrastrukturschutz sowie unzähligen anderen Sicherheitsaspekten.
    In zwei Stunden würde ein von Hewlett Packard veranstaltetes Frühstückssymposium beginnen. Zhang wollte den Transfer während dieses Treffens über die Bühne gehen lassen. Sein amerikanischer Kontakt war noch unbekannt. Er war eins der wichtigsten Ziele dieser Operation. Neben der Sicherung der Waffendaten lautete der Auftrag, Zhangs Kontakt in den Staaten auffliegen zu lassen, jemanden mit Verbindungen zu einem zwielichtigen Netzwerk, das mit militärischen Geheimnissen und Technologien handelte.
    Es war eine Mission, die nicht fehlschlagen durfte.
    Painter folgte der Gruppe. Seine Vorgesetzten bei DARPA hatten ihn persönlich für diesen Auftrag ausgesucht, zum Teil wegen seines Fachwissens in Mikroüberwachung und Computertechnologie, vor allem jedoch, weil er in Foxwoods nicht auffiel.
    Painter war zwar nur ein Halbblut, hatte jedoch von seinem Vater genügend Merkmale geerbt, um als Pequot-Indianer durchzugehen. Allerdings waren ein paar Sitzungen in einem Sonnenstudio nötig gewesen, um seiner Haut die richtige Tönung zu geben, und braune Kontaktlinsen, um die blauen Augen seiner Mutter zu verbergen. Doch danach sah er mit seinen schulterlangen, rabenschwarzen Haaren, die er zu einem Pferdeschwanz gebündelt hatte, wirklich aus wie sein Vater. Um seine Tarnung zu perfektionieren, trug er einen Casino-Anzug mit dem Symbol des Pequot-Stammes auf der Brusttasche, ein Baum auf einer Kuppe vor einem klaren Himmel. Wer schaute schon hinter einen Anzug?
    Painter folgte Zhang mit äußerster Vorsicht. Nie richtete er den Blick direkt auf die Gruppe. Er beobachtete sie aus den Augenwinkeln heraus und nutzte jede natürliche Deckung, die sich ihm bot. Er verfolgte sein Opfer durch den Neonwald der blinkenden Maschinen und die weiten Lichtungen der grünen Tische. Er wahrte Distanz und wechselte Tempo und Richtung.
    In seinem Ohrhörer summte Mandarin. Zhangs Stimme. Aufgefangen von dem Mikrotransceiver. Zhang kehrte in seine Suite zurück.
    Painter berührte sein

Weitere Kostenlose Bücher