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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Kehlkopfmikrofon und flüsterte ins Funkgerät: »Sanchez, wie ist der Empfang?«
    »Laut und deutlich, Commander.«
    Seine Kollegin bei dieser Mission, Cassandra Sanchez, saß in einer Suite direkt gegenüber der von Zhang und kontrollierte die Überwachungstechnik.
    »Wie hält sich die Subkutane?«, fragte er sie.
    »Er sollte sich besser bald an seinen Computer setzen. Der Wanze geht langsam der Saft aus.«
    Painter runzelte die Stirn. Die »Wanze« war Zhang gestern während einer Massage eingepflanzt worden. Sanchez’ Latino-Gesichtszüge waren so dunkel, dass sie als Indianerin durchging. Sie hatte den subkutanen Transceiver während einer Tiefengewebsmassage gestern Abend implantiert, und da sie dabei ihre Finger tief ins Fleisch grub, hatte er den kurzen Stich nicht gespürt. Den winzigen Einstich hatte sie mit einem Tropfen medizinischen Klebers bedeckt. Am Ende der Massage war er ausgetrocknet und hatte die Wunde versiegelt. Der digitale Mikrotransceiver hatte eine Lebensdauer von nur zwölf Stunden.
    »Wie viel Zeit haben wir noch?«
    »Günstigste Schätzung … achtzehn Minuten.«
    »Verdammt.«
    Painter konzentrierte sich nun wieder ganz auf die Unterhaltung seiner Zielperson.
    Der Mann sprach leise, was er sagte, war nur für seine Leibwächter bestimmt. Painter, der flüssig Mandarin sprach, hörte aufmerksam zu. Er hoffte, Zhang würde irgendeinen Hinweis auf den Zeitpunkt geben, wann er auf die Plasmawaffendatei zugreifen wollte. Doch er wurde enttäuscht.
    »Das Mädchen soll bereit sein, wenn ich geduscht habe«, sagte Zhang.
    Painter ballte eine Faust. Das »Mädchen« war dreizehn, eine Sklavin aus Nordkorea. Seine Tochter , hatte Zhang jenen erklärt, die überhaupt zu fragen wagten. Würde das stimmen, müsste man der langen Liste der Verbrechen, die man Zhang vorwarf, auch noch Inzest hinzufügen.
    Bei der Verfolgung der Gruppe ging Painter nun um eine Geldwechselkabine herum und dann an einer langen Reihe von Automaten entlang, immer parallel zu seiner Zielperson. Aus einem einarmigen Banditen klimperte ein Jackpot. Der Gewinner, ein Mann mittleren Alters in einem Jogginganzug, grinste und sah sich nach jemandem um, dem er von seinem Glück erzählen konnte. Doch da war nur Painter.
    »Ich habe gewonnen«, rief er triumphierend, die Augen rot gerändert nach der durchspielten Nacht.
    Painter nickte. »Weiterhin viel Glück, Sir«, erwiderte er, so wie es zuvor der Pit Boss getan hatte, und ging an dem Mann vorbei. Es gab hier keine wirklichen Gewinner – bis auf das Casino. Die Spielautomaten allein hatten im vergangenen Jahr netto achthundert Millionen Dollar eingebracht. Wie es aussah, hatte es der Pequot-Stamm, der in den Achtzigern noch mit Sand und Kies gehandelt hatte, weit gebracht.
    Leider hatte Painters Vater von diesem Boom nichts mitbekommen, da er das Reservat schon Anfang der Achtziger verlassen hatte, um in New York sein Glück zu suchen. Dort lernte er auch Painters Mutter kennen, eine feurige Italienerin, die nach sieben Jahren Ehe und der Geburt ihres Sohnes ihren Ehemann schließlich erstach. Da seine Mutter danach in der Todeszelle saß, war Painter in einer Reihe von Pflegefamilien aufgewachsen, wo er schnell lernte, dass es am besten war, still zu sein und sich unsichtbar zu machen.
    Das war sein erstes Training in Verstohlenheit gewesen, aber nicht sein letztes.
    Zhangs Gruppe betrat nun die Aufzugshalle des Grand Pequot Tower und zeigte dem Wachmann den Schlüssel zu ihrer Suite.
    Painter ging schnell am Eingang vorbei. Versteckt unter seinem Casino-Sakko, trug er in einem Halfter im Rücken eine Glock 9 mm. Er musste sich zusammennehmen, um sie nicht zu ziehen und Zhang, wie bei einer Hinrichtung, in den Hinterkopf zu schießen.
    Aber damit würden sie ihr Ziel nicht erreichen: die Wiederbeschaffung der Skizzen und Forschungsergebnisse für die orbitale Plasmakanone. Zhang war es gelungen, die Daten von einem gesicherten staatlichen Server zu stehlen und dabei einen Wurm zu hinterlassen. Als am nächsten Morgen ein Techniker namens Harry Klein in Los Alamos auf die Datei zugriff, setzte er unabsichtlich den Datenwurm frei, der daraufhin alle Hinweise auf das Waffensystem löschte und zugleich eine falsche Spur legte, die Klein belastete. Dieser kleine Computer-Zaubertrick kostete die Ermittler zwei Wochen, weil sie zuerst der falschen Spur folgten.
    Ein Dutzend DARPA-Agenten waren nötig gewesen, um sich durch die Wurmscheiße zu arbeiten und die wahre Identität

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