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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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eine kauernde Position, blieb aber klein und kompakt. Er strengte die Ohren an, sperrte das Geräusch des Regens aus. Nichts. Zehn Minuten waren vergangen. Wo waren …
    Dann hörte er es. Ein Lied, gesungen von einer Hand voll Stimmen, stieg hinter ihm aus dem Tal. Er schaute sich um. Durch seine Nachtsichtbrille erschien die Welt in Grünschattierungen, aber am unteren Rand war hartes Glitzern zu erkennen. Fackeln und Taschenlampen. Er sah, wie die Bait Kathir langsam, aber stetig den Berg hochtrotteten und dabei sangen.
    Painter drehte sich wieder der Grabanlage zu.
    Die Wachen hatten die Bewegung unter den Beduinen bemerkt und ihre Positionen geändert, um sich auf die Straße konzentrieren zu können. Zwei Männer schlugen sich ins Gebüsch neben der Straße und bewegten sich langsam die Serpentinenpiste entlang.
    Da nun niemand mehr die abgestellten Geländewagen bewachte, trat Painter in Aktion. Er sprang aus seinem Versteck und rannte tief geduckt zum ersten Transporter. Beim Laufen hielt er den Atem an und wich Regenpfützen aus, um kein Geräusch zu machen. Es wurde kein Alarm ausgelöst.
    Er erreichte das erste Auto, kauerte sich dahinter und öffnete dabei den geölten Reißverschluss seines Utensilienbeutels. Er zog die verdrahteten und in Zellophan gewickelten C4-Päckchen heraus und steckte eins in den hinteren Radkasten in der Nähe des Benzintanks.
    Stumm dankte Painter Cassandra für das Geschenk des Sprengstoffs. Es war die einzig angemessene Art, ihr zurückzugeben, was ihr gehörte.
    Weiterhin tief geduckt, lief er zum nächsten Geländewagen und platzierte dort das zweite Päckchen. Das dritte Fahrzeug ließ er unberührt, versicherte sich nur, dass der Schlüssel in der Zündung steckte. Eine solche Vorsichtsmaßnahme war üblich bei derartigen Operationen. Wenn die Kacke am Dampfen war, wollte man nicht erst nach dem Fahrer mit den Schlüsseln suchen müssen.
    Danach kontrollierte er noch einmal den Parkplatz. Die Wachen konzentrierten sich noch immer auf den herannahenden Trupp aus Kamelen und Männern.
    Er drehte sich um und lief, die Reihe der Geländewagen zwischen sich und den Wachen, auf die niedere Mauer zu, die die Grabanlage umgab. Hinter sich hörte er von unten her Rufe … auf Arabisch … freundschaftliches Diskutieren. Zwei Kamele blökten trist, begleitet vom Bimmeln der Glöckchen. Die Beduinen hatten die halbe Höhe des Hügels erreicht.
    Er musste sich beeilen.
    Painter schwang sich über die niedrige Mauer. Sie war nur gut einen Meter hoch. Er hatte sich eine abgelegene Stelle ausgesucht, hinter der Moschee. Er landete mit lauterem Klatschen, als er beabsichtigt hatte, aber das Wetter überdeckte das Geräusch mit einem Donnergrollen.
    Er hielt inne. Licht drang zu beiden Seiten der Moschee hervor, es kam von dem Innenhof vor dem Gebäude. In seinem Nachtsichtgerät war es blendend hell. Er hörte gedämpfte Stimmen, aber der Regen ließ keine Unterscheidung zu. Er hatte keine Ahnung, wie viele Personen es waren.
    Tief geduckt, um seine Silhouette unterhalb der Mauer zu halten, lief er, immer im Schatten, an der Rückwand der Moschee entlang. Er kam zu einer Hintertür und drehte am Knauf. Verschlossen. Er hätte die Tür aufbrechen können, aber das hätte zu viel Lärm gemacht. Er lief weiter, suchte nach einem Fenster oder einer anderen Möglichkeit hineinzukommen. Er wäre zu exponiert, wenn er versuchen würde, um die Moschee herum direkt zum Hof zu gelangen. Es gab keine Deckung und zu viel Licht. Er musste durch die Moschee, um näher heranzukommen. Um Safia Cassandra direkt vor ihren Augen wegzustehlen, musste er ganz dicht dran sein.
    Er erreichte das andere Ende der Moschee. Noch immer keine Fenster. Wer baute ein Haus ohne Fenster in der Rückwand? Er stand in einem kleinen, von Unkraut überwucherten Gemüsegarten. Zwei Dattelpalmen bewachten ihn.
    Painter schaute nach oben. Einer der Palmbäume wuchs dicht an der Mauer der Moschee, beschattete ihre Dachkante. Es war ein Flachdach. Wenn er die Palme hochklettern, das Dach erreichen könnte …
    Er starrte die Dattelbüschel an, die unter den Blättern hingen.
    Es war keine einfache Kletterpartie, aber er musste es riskieren.
    Er atmete einmal tief durch, sprang dann so hoch, wie er konnte, schlang die Arme um den Stamm und drückte die Füße daran. Die Rinde bot keinen Halt, er rutschte ab und landete auf dem Hosenboden im Schlamm.
    Als er sich wieder hochrappelte, bemerkte er zwei Dinge, beide versteckt hinter

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