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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Die Zahl Drei hatte in allen alten Glaubensrichtungen große Bedeutung. Ob es die Dreieinigkeit des christlichen Gottes ist – Vater, Sohn und Heiliger Geist – oder die uralte himmlische Dreiheit: Mond, Sonne und Morgenstern.«
    Kane tauchte wieder in der Tür auf und schüttelte Regen von seiner Kappe. »Neunundsechzig.«
    »Sind Sie sicher?«
    Er schaute sie finster an. »Natürlich bin ich mir sicher.«
    »Neunundsechzig«, sagte Safia. »Das muss einfach stimmen.«
    »Warum?«, fragte Cassandra und drehte sich wieder zu der Kuratorin um, die sich über die Karte beugte.
    »Sechs und neun«, erklärte Safia. »Vielfache von drei. Wovon wir eben gesprochen haben. Auch noch in Reihung. Eine sehr magische Zahl.«
    »Und ich dachte immer, ›neunundsechzig‹ bedeutet was anderes«, sagte Kane.
    Ohne den Mann zu beachten, machte Safia sich an die Arbeit; sie maß mit einem Winkelmesser und tippte in einen Taschenrechner. Cassandra beobachtete sie.
    »Bis hierher sind es neunundsechzig Meilen entlang der roten Linie.« Safia kreiste den Punkt ein. »Dort oben in der Wüste.«
    Cassandra kniete sich hin, nahm den Winkelmesser und maß alles nach. Sie starrte den roten Punkt an und prägte sich Längen- und Breitengrad ein. »Das könnte der Standort der versunkenen Stadt sein?«
    Safia nickte. Sie starrte weiter die Karte an. »Soweit ich das sagen kann.«
    Cassandra runzelte die Stirn, sie spürte, dass die Frau ihr etwas vorenthielt. Sie konnte beinahe sehen, dass Safia in ihrem Kopf etwas berechnete.
    Sie packte die Kuratorin am Handgelenk. »Was verschweigen Sie …«
    Ganz in der Nähe krachte ein Schuss und übertönte das Ende des Satzes.
    Er hätte sich versehentlich aus einer Waffe gelöst haben können. Es hätte einer der Beduinen gewesen sein können, der sein Gewehr abfeuerte. Aber Cassandra wusste es besser. Sie wirbelte herum. »Painter …«
20:32
    Painters Schuss ging ins Leere, als er rückwärts aus der Tür der Moschee auf das Podest des Vorbaus fiel. Die Kugel traf ein Mauereck, Verputz spritzte hoch. Die Leoparden im Inneren stoben auseinander und verschwanden in den Schatten der Moschee.
    Painter warf sich zur Seite und kauerte sich hinter die Wand des Vorbaus. Blöd. Er hätte nicht schießen sollen. Er hatte instinktiv reagiert, aus reinem Selbstschutz. Das war untypisch für ihn. Aber eine Angst, die über die Leoparden hinausreichte, hatte ihn gepackt, etwas, das sein tiefstes Innerstes bedrohte.
    Und jetzt hatte er den Vorteil der Überraschung preisgegeben.
    »Painter!« Der Schrei kam aus der Richtung des Grabes.
    Es war Cassandra.
    Painter wagte nicht, sich zu rühren. Drinnen schlichen Leoparden umher. Draußen Cassandra. Die Lady oder der Tiger? In diesem Fall bedeuteten beide den Tod.
    »Ich weiß, dass du wegen der Frau hier bist!«, rief Cassandra in den Regen. Donnergrollen akzentuierte ihre Worte.
    Painter blieb still. Cassandra konnte nicht sicher wissen, aus welcher Richtung der Schuss gekommen war. In dieser Hügelregion gab es merkwürdige Echos. Er stellte sich vor, dass sie sich im Grab versteckte, hinter der Tür hervorrief. Sie traute sich nicht ins Freie. Sie wusste, dass er bewaffnet war, aber sie wusste nicht, wo er war.
    Wie konnte er das zu seinem Vorteil ausnutzen?
    »Wenn du nicht in zehn Sekunden mit erhobenen Armen und leeren Händen herauskommst, erschieße ich die Gefangene.«
    Er musste schnell denken. Wenn er sich zeigte, bedeutete das seinen und auch Safias sicheren Tod.
    »Ich habe gewusst, dass du kommen würdest, Crowe! Hast du wirklich gedacht, ich würde glauben, dass du zur jemenitischen Grenze willst?«
    Painter zuckte zusammen. Er hatte die E-Mail erst vor wenigen Stunden abgeschickt, und zwar über einen gesicherten Server direkt an seinen Chef. Es war ein Versuchsballon gewesen. Wie er befürchtet hatte, war die Nachricht zu Cassandra gelangt. Verzweiflung machte sich in ihm breit. Das konnte nur eins bedeuten. Der Verräter saß bei Sigma irgendwo ganz oben.
    Sean McKnight … sein eigener Chef …
    War das der Grund, warum Sean ihn überhaupt mit Cassandra zusammengebracht hatte?
    Das schien unmöglich.
    Painter atmete tief durch und schloss die Augen. Er spürte, wie isoliert er war.
    Er war hier draußen allein, von allem abgeschnitten. Er hatte niemanden, den er kontaktieren, niemanden, dem er trauen konnte. Merkwürdigerweise gab ihm dieser Gedanke neue Energie. Er spürte ein prickelndes Gefühl der Freiheit. Er war allein auf sich

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